Das gesellschaftliche Ereignis in Weißenburg

5.1.2018, 06:02 Uhr
Das gesellschaftliche Ereignis in Weißenburg

© Robert Renner

Rund 870 Zusagen liegen bei der Stadt bereits vor. Es dürfte also eng werden im Kulturzentrum, wo es im vergangenen Jahr doch einige Lücken beim Neujahrsempfang gab. „Letztes Jahr hatten wir mit Schnee und Eiseskälte richtig schlechtes Wetter, außerdem grassierte damals eine Grippewelle“, erklärt sich Thomas Felber, der Leiter der Hauptverwaltung, den wieder stärkeren Andrang.

Neben Politikern, Geschäftsleuten, Vertretern von Kirchen, Verbänden, Vereinen oder Behördenleitern sind in diesem Jahr als besonderer Personenkreis die Wahlhelfer zum Neujahrs­empfang eingeladen, die 2017 dafür sorgten, dass die Bundestags- und Landratswahl gut über die Bühne ging.

Die traditionelle Musikeinlage übernimmt diesmal die Band Soulbreakers. Nachdem in den Vorjahren unter anderem der Weißenburger Gospelchor oder Michael Gabler auf die Bühne durften. Im Mittelpunkt der Ver­anstaltung steht die Rede von Wei­ßenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD). Er nimmt den Neujahrsempfang traditionell zum Anlass, das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen und einen groben Rahmen für die Stadtpolitik im neuen Jahr abzustecken.

Der Bahnhof als Highlight

Sicher im Jahresrückblick vorkommen dürfte der Weißenburger Musikbahnhof, der 2017 eröffnet wurde. Bilder der neuen Musikschulabteilung und des Cafés der Weißenburger Lebenshilfe zieren diesmal die Einladungskarte, die in früheren Jahren vor allem von historischen Stadtansichten geschmückt wurde. Der Bahnhof war lange Jahre leer gestanden und an einen großen Finanzinvestor verkauft, bis nicht zuletzt die Weißenburger SPD mit einer Unterschriftenaktion Bewegung in die Sache brachte. Die Stadt konnte das Gebäude kaufen, richtete öffentliche Toiletten darin ein und fand mit Musikschule und Lebenshilfe nun zwei weitere Nutzungen, die dafür sorgen, dass in dem zentralen Gebäude wieder Leben einkehrt.

Ansonsten dürfte der OB auch um ein paar Worte zur Straßenausbaubeitragssatzung kaum herumkommen, die kommunalpolitisch wie kein zweites Thema das Jahr 2017 geprägt hatte. Die Proteste der Bürger richteten sich zwar vor allem gegen die Politik der Landesregierung, aber auch die Kommunalpolitiker, die die neue Linie umsetzen mussten, mussten sich von enttäuschten Bürgern einiges anhören.

Einer der großen Erfolge des vergangenen Jahres auf kommunalpoli­tischer Ebene spielte sich im Kulturzentrum selbst ab. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte bei einem Staatsempfang in der Karmeliterkirche verkündet, dass die Landesstelle für nichtstaatliche Museen mit­telfristig ihren dauerhaften Sitz im seit Jahrzehnten leer stehenden Klos­terflügel der Karmeliterkirche bekommen soll. Der Freistaat will den his­torischen Komplex mit viel Geld im Lauf der nächsten Jahre in Büro­flächen verwandeln.

Keine Kommentare