Dauerregen lässt Bauern noch nicht zittern

22.6.2016, 12:00 Uhr
Dauerregen lässt Bauern noch nicht zittern

© Markus Steiner

Sollte jetzt tatsächlich, wie von den Wetterfröschen vorhergesagt, schönes und warmes Wetter kommen, so sind die Auswirkungen im Landkreis Wei­ßenburg- Gunzenhausen im Vergleich zu anderen Regionen überschaubar, erläutert Ernst Birnmeyer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weißenburg. Noch steht das Getreide überwiegend gut da, und wer bei den Wiesen bereits den ersten Schnitt einbringen konnte, hat laut Birnmeyer gute Erträge.

Große Ausnahme dabei, betont Birnmeyer, ist Windischhausen. Den Treuchtlinger Ortsteil hat es heuer richtig schlimm erwischt, gleich mehrfach lief das Wasser durch den Ort. „Da hat es etliches davongeschwemmt“, weiß auch Rainer Minna­meier, der Geschäftsführer des BBV-Kreisverbands. Davon abgesehen stimmt Minnameier Birnmeyers Einschätzung im Großen und Ganzen zu. Allerdings seien die Kulturen heuer etwas zu schnell gewachsen und die Halme des Getreides deshalb ein bisschen zu dünn. Wenn der Regen die Ähren schwer macht, dann lege sich das Getreide. Sollte das Wetter nun besser werden und alles gut ab­trocknen, sei man doch noch glimpflich davongekommen.

Problem mit der Silage

Manche Landwirte könnten heuer allerdings ein Problem mit ihrer Silage bekommen. Denn wenn das Gras zu lange im Nassen steht, bekommt es von unten ein „Gschmäckle“, und das mögen die Rinder nicht, erläutert der BBV-Fachmann. Das Heu rieche dann auch ein bisschen modrig. Doch nasse Ecken gebe es immer, und die betroffenen Bauern wüssten sich zu helfen, indem sie das Heu mit dem von anderen Wiesen mischen.

Dem Mais geht es im Vergleich zum vergangenen Trockenjahr wesentlich besser, ihm fehlt laut Birnmeyer nur die Wärme, dann „geht er richtig los“. Allerdings darf es auch nicht zu trocken werden, denn die Maiswurzeln brauchen Luft. Eine trockene Kruste auf den Äckern wäre Gift. Minnameiers Rezept dagegen: „Nach der Brotzeit ein paar Tropfen, dann läuft’s“.
 

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