Der ewige Favorit machte das Rennen

29.6.2015, 08:54 Uhr
Der ewige Favorit machte das Rennen

© Mühling

Das beachtliche Abschneiden der Aufsteiger zum Beispiel – die SG Ramsberg/St. Veit (Platz sieben), der TSV Spalt (zehn) und die TSG Ellingen (elf) schlossen die Runde im ge­sicherten Mittelfeld ab. Das ursprüngliche Saisonziel „Klassenerhalt“ hatte das Trio schon vorzeitig erreicht und konnte unterm Strich sehr zufrieden sein. Die Ramsberg-Veiter können zu­dem das Prädikat „beste Abwehr“ für sich reklamieren, denn sie haben nur 29 Gegentreffer kassiert. In der Halle schaffte es die SG als Kreisvizemeister bis zur Bezirksendrunde, und außerdem hat sie wohl die Entdeckung der Saison in ihren Reihen: Marco Böhm machte alle 30 Spiele, erzielte auf Anhieb zehn Tore draußen (und die gleiche Zahl bei der Hallenrunde). Und dabei hätte der 18-jährige Youngster eigentlich noch in der U19 spielen dürfen.

Rückblickend kann man auch den ungewöhnlichen Abstiegskampf he­rausgreifen: Der SV Großweingarten verabschiedete sich sang- und klanglos in die Kreisklasse. Der erste Absteiger blieb in 30 Partien ohne jeden Sieg – das hat es kaum zuvor in der Kreisliga gegeben. Der SVG schaffte gerade mal fünf Punkte und kassierte 90 Gegentore. Deutlich besser sah es beim zweiten Absteiger FC Gunzenhausen mit 20 Punkten aus. Doch das rettende Ufer war damit noch weit entfernt.

Der dritte Absteiger entschied sich erst nach Saisonende, und zwar am grünen Tisch: Dem TSV Kornburg II wurden zwei Siege wieder abgezogen, weil er einen nicht spielberechtigten Kicker eingesetzt hatte. Statt 40 Punkten standen nur noch 34 für die Reserve des Landesliga-Aufsteigers zu Buche, und das bedeutete den Abstieg.

Die SpVgg Roth (36) zog dadurch den Kopf aus der Schlinge und wurde doch noch belohnt: Nur elf Punkte hatte der Bezirksliga-Absteiger nach der Vorrunde, spielte dann eine furiose Rück­runde mit 25 Zählern und durfte gut eine Woche nach dem „Abpfiff“ den Klassenerhalt feiern. „Durchmarsch“ in die Kreisklasse also gerade noch abgewendet. Das Sportgerichtsurteil veränderte auch sonst einige Tabellenplätze. Die DJK Schwabach etwa kehrte auf Rang drei zurück, die DJK Stopfenheim finishte auf Position acht. Stopfenheim stellte zudem das zweitbeste Auswärtsteam hinter Groß’lohe.

Dass Erfolg und Fairness zusam­menpassen, zeigt sich rückblickend am Meister FV Dittenheim. Der hatte nicht nur den besten Sturm (74 Treffer), sondern auch den besten Quotienten, was die Bestrafungen anbelangt. Eine Rote, zwei Gelb-Rote und 42 Gelbe Karten standen am Ende für den Tabellenführer der Fairnesstabelle zu Buche. Ganz ohne „Rot“ kam nur der TSV Katzwang aus, wohingegen der SV Großweingarten auch das traurige Ende dieser Skala ziert: 97-mal Gelb, acht Mal Gelb-Rot und zweimal Rot. Absteiger wären in dieser Wertung auch der Drittletzte SG Ramsberg/St. Veit und der Vorletzte SC Großschwarzenlohe.

Was letztlich zählt, ist aber die Tabelle aus Punkten und Toren, und hier hat Großschwarzenlohe den zweiten Rang verbucht. Als Vizemeister boxte sich der SCG am Ende mit zwei Siegen durch die Aufstiegsrunde und feierte neben Meister Dittenheim ebenfalls die Bezirksliga-Rückkehr. Bemerkenswert: Die Dittenheimer standen an 22 Spieltagen auf dem Platz an der Sonne, ab dem 13. Spieltag ließen sie sich gar nicht mehr verdrängen.

Bester Torschütze des Meisters war Philipp Unöder, der ebenso 21 Treffer hat wie der Katzwanger Sascha Thiem. Darüber steht bei den Goalgettern allerdings noch der Rednitzhembacher Philip Lang, der mit 24 Toren maßgeblichen Anteil an der starken Rückrunde seiner Mannschaft und an Rang vier in der Endabrechnung hatte. Die Hembacher waren punktgleich mit dem Fünften Katzwang, der neben Dittenheim als Topfavorit gestartet war, und sie lagen nur einen Zähler hinter dem Drittplatzierten von der DJK Schwabach.

An Nummer vier der Torschützen­liste ist Johannes Börlein von der DJK Stopfenheim mit 20 Erfolgen geführt. Er trifft seit Jahren konstant und tritt in die Fußstapfen des legendären DJK-Torjägers Johannes „Josch“ Wagner. Bester Torschütze bei der TSG Ellingen war deren Kapitän Sven Späth (15) und bei Ramsberg/Veit der bereits erwähnte Marco Böhm (10).

Von der Zuordnung her kamen im vergangenen Spieljahr zehn Teams aus dem Jura Norden und sechs aus dem Süden. Das wird sich in der kommenden Saison ändern, denn der „Süden“ stellt den Großteil der Aufsteiger. Das Verhältnis wird dann 8:8 lauten, wobei die südliche Region weiterhin durch Ramsberg/St. Veit, Stopfenheim, Ellingen und Marienstein sowie künftig auch durch die Neulinge Wettelsheim, Pollenfeld, Absberg und Limes vertreten sein wird. Ob der Süden auch wieder den Meister stellt, wie zuletzt durch den „ewigen Favoriten“ Dittenheim, wird sich zeigen. Am Wochenende 8./9. August geht’s dann wieder los.
 

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