Derby-Zeit in der Fußball-Bezirksliga

30.4.2016, 06:00 Uhr
Derby-Zeit in der Fußball-Bezirksliga

© Uwe Mühling

Die gastgebenden Altmühltaler (23 Punkte) stehen dabei mit dem Rücken zur Wand. Sie rangieren auf dem drittletzten Tabellenrang, der den Abstieg bedeuten würde, und haben neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, an dem momentan der TSV 1860 Weißenburg und der FC Holzheim (je 32) zu finden sind. Auch Dittenheim und Bad Windsheim (je 33) sind noch in Sicht. In dieser Konstellation helfen den Solnhofenern allerdings nur noch Siege.

Einen solchen feierte die TSG zuletzt mit einem 4:1 in Pölling und konnte dadurch den Rückstand etwas verkürzen. „Neun Punkte sind immer noch ein riesiger Abstand“, findet allerdings Solnhofens Trainer Dominik Herrmann. Aus seiner Sicht war der „Dreier“ in Pölling vor allem für die Moral gut. „Wir haben gesehen, dass wir noch gewinnen können“, sagt der Coach mit Blick auf die vorangegangene sieglose Durststrecke seit dem 8. November. Insgesamt gehen nach seinen Worten in Solnhofen die Planungen eher in Richtung Kreisliga. Was aber nicht bedeutet, dass man das Spiel kampflos hergeben werde – gerade deshalb nicht, weil es ein Derby ist. „Gegen Weißenburg sind alle heiß und wollen gewinnen. Da geht es auch ums Prestige“, betont Herrmann.

Die Favoritenrolle sieht der TSG-Coach klar aufseiten der Weißenburger und zwar wegen des „stärkeren Kaders“ und aufgrund der tollen Rückrundenserie der TSV-Sechziger mit 19 Punkten aus zehn Spielen. Dem will Weißenburgs Trainer Oliver Wellert jedoch nicht beipflichten: „In einem Derby gibt es keinen Favoriten, das ist immer ein Spiel auf Augenhöhe“. Außerdem hätten die Solnhofener durch die jüngsten Ergebnisse wieder eine Chance auf den Klassenerhalt – auch wenn es vielleicht die letzte ist.

„Kein Endspiel“

Insgesamt sieht Oliver Wellert den Druck vor dem Derby klar bei Solnhofen. Er selber will dagegen Druck bei seiner Mannschaft herausnehmen: „Für uns geht es in diesem Spiel nicht um die sportliche Existenz“, stellt der TSV-1860-Coach fest. Selbst bei einer Niederlage hätte seine Mannschaft noch sechs Punkte Vorsprung für die dann noch verbleibenden vier Spiele. Das findet er umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, „wo wir herkommen“. Wellert erinnert an die Winterpause, als die Weißenburger noch vier Zähler Rückstand auf den rettenden 13. Rang hatten, nun aber neun Punkte Polster zu dieser Position haben. Auch deshalb ist es für ihn gegen Solnhofen „kein Endspiel“.

Seine Mannschaft sieht Wellert als „insgesamt gefestigt“, wie sich zuletzt auch beim 1:1 im Nachholspiel gegen Tabellenführer Aufkirchen gezeigt hat. Personell wird es gegenüber diesem Match ein paar Veränderungen geben, denn Marc Hedwig fehlt beruflich bedingt und Michael Böhm ist angeschlagen. Dafür stehen aber gleich wieder andere Spieler hinten dran, denn Roma Antidze ist wieder fit, Tom Riedel ist von seinem beruflichen Auslandsaufenthalt zurück und Youngster Johannes Herrmann habe nach seiner Einwechslung gegen Aufkirchen nicht nur den Ausgleich, sondern auch „ein starkes Spiel“ (Wellert) gemacht.

Auch bei der TSG Solnhofen, die zuletzt drei Reservespieler in Pölling im Team hatte und dort laut Trainer Herrmann von einem „glücklichen Spielverlauf“ profitierte, gibt es Veränderungen. So stehen Atila Onbasi nach seiner Rot-Sperre und die zuletzt fehlenden David Denk und Lucas Rohlik wieder im Kader. Offen ist dagegen der Einsatz des verletzten Konstantin Bilinski. Wie schon in Pölling, so wird Torjäger Fabian Eberle auch gegen Weißenburg wieder dabei sein. Er hat mit zwei Treffern ein gelungenes Comeback gefeiert und war auch an den anderen beiden Toren beteiligt. „Man hat deutlich gemerkt, dass ,Faber’ wieder da ist“, unterstreicht denn auch sein Coach.

Kader TSG Solnhofen: Zwahr, Meyer, Huzel, Tobias Eberle, Alexander, Werner, Bajraktari, Rohlik, Onbasi, Fabian Eberle, Denk, Kololli, Bilinski (?), Benzinger, Julian Schwegler, Bodamer, Gangl.

Kader TSV 1860 Weißenburg: Uhl, Forster, Schwenke, Er, Weglöhner, Blob, Lehner, Ochenkiel, Antidze, Herrmann, Walter, Müller, Riedel, Hofer, Lotter, Böhm (?).

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