Derbyzeit: Wettelsheim empfängt Weißenburg

29.8.2018, 08:35 Uhr
Derbyzeit: Wettelsheim empfängt Weißenburg

© Uwe Mühling

Dort dürfte ein interessantes und spannendes Spiel auf alle Beteiligten und Zuschauer warten: Der gastgebende SVW hat momentan einen echten Lauf und steht mit zehn Punkten auf dem vierten Tabellenrang. Nur das Auftaktspiel gegen Deutenbach ging verloren, seither hat die Truppe von Trainer Tobias Grimm drei Siege und ein Unentschieden verbucht und würde diese Serie nun gegen den Nachbarn gerne ausbauen und den „positiven Start“ (Grimm) fortsetzen. „Momentan ist aber auch das Glück auf unserer Seite“, räumt der SVW-Coach gerade mit Blick auf die knappen 1:0-Siege in Greding und Marienstein ein. Und weiter: „Ich hoffe natürlich, dass es so bleibt.“

„Mehr erhofft und erwartet“

Weniger gut lief es ergebnistechnisch bislang für den TSV 1860. Nur vier Punkte aus fünf Spielen und Tabellenplatz 14 – das entspricht nicht dem Anspruch des Vorjahresdritten. „Damit können wir nicht zufrieden sein, wir hatten uns schon mehr erhofft und erwartet. Und wir hätten bislang sicher auch ein paar Punkte mehr verdient gehabt“, findet Trainer Markus Vierke. Er und sein Team hatten im Vorfeld zusammen mit Ansbach/Eyb die Favoritenrolle bekommen, wohlgemerkt von außen. „Selbst haben wir uns hingegen nicht ganz vorne gesehen.“ Aus Vierkes Sicht hat der durchwachsene Start vor allem personelle Gründe, denn gegenüber dem Vorjahr müssen vier Stammspieler und Leistungsträger ersetzt werden. Die nachrückenden Akteure aus der U23 sowie die Neuzugänge aus Kreisklasse seien zwar „alles gute Jungs“, sie bräuchten aber auch die nötige Zeit für den Sprung auf den Bezirksliga-Level.

Vom bisherigen Saisonverlauf hat sicherlich der SV Wettelsheim die Vorteile auf seiner Seite, die Favoritenrolle sieht Trainer Grimm dennoch beim TSV 1860. Die Weißenburger sind aus seiner Sicht seit vielen Jahren eine feste Größe im Bezirk und haben die entsprechenden Strukturen. Wettelsheim hingegen stecke in seiner gesamten Vereinsgeschichte erst im dritten Bezirksliga-Jahr. Grimm: „Der TSV 1860 spielt sehr dominant mit viel Ballbesitz und hat ein sehr strukturiertes Spiel.“ Von den bisherigen Ergebnissen der Weißenburger will sich der Wettelsheim Coach nicht täuschen lassen: „Da haben oft nur Kleinigkeiten oder auch mal das Quäntchen Glück gefehlt. Der TSV 1860 gehört für mich trotzdem zu den Topteams der Liga.“

Etliche Ex-Weißenburger

Umgekehrt hat auch Markus Vierke einigen Respekt vor dem SVW: „In Wettelsheim ist zuletzt viel passiert. Mit der Mannschaft von vor zwei, drei Jahren hat das nicht mehr viel zu tun. Der SVW hat seine Hausaufgaben sehr gut gemacht und sich mit Spielern von außerhalb bestens verstärkt“, so Vierke. Mit seinem Team könne Wettelsheim bestens auf Bezirksliga-Niveau unterwegs sein. Der Weißenburger Coach lässt zudem durchblicken, dass der eine oder andere Neuzugang des Nachbarn auch dem eigenen Team gutgetan hätte: „Angesichts unserer kleinen Umbruchs hätte ich mir schon zumindest einen gestandenen neuen Bezirksliga-Spieler erhofft.“

Etliche aus dem Wettelsheimer Team waren auch schon beim TSV 1860 am Ball, und zwar vor allem in der Jugend. Vierke: „Da sind viele bekannte Leute dabei.“ Dass man sich gegenseitig bestens kennt, sorgt natürlich bei beiden Mannschaften für zusätzliche Motivation. Bei Wettelsheim kommt hinzu, dass man nach den beiden letztjährigen Derby-Niederlagen (0:4 und 0:1) nun endlich gegen den TSV 1860 punkten möchte. Tobias Grimm: „Wir wollen unsere Bilanz gegen Weißenburg verbessern und zeigen, dass wir gegenüber dem Vorjahr reifer geworden sind.“ Sein Kollege Markus Vierke hofft, dass das Nachbarduell nach zuletzt drei Niederlagen in Folge (den Pokal mitgerechnet) die Wende für den TSV bringt: „So ein Spiel kann wieder in die andere Richtung führen.“

Bemerkenswert ist, dass beide Vereine stark auf junge Spieler setzen. Viele von ihnen werden auch im jeweiligen Kader stehen. Es fehlen allerdings auch einige Akteure. Wettelsheim muss auf Riehl (beruflich), Enser, Schupp, Krois (alle verletzt) sowie Michael Berthold (Urlaub) verzichten. Der zuletzt reaktivierte „Tom“ Roßkopf wird ebenfalls fehlen. Der TSV 1860 muss Jonas Ochsenkiel (verletzt), Zijad Eco, Claudiu Pienar (beide Urlaub) und Torhüter Johannes Uhl (gesperrt) ersetzen. Im Normalfall wird diesmal der frischgebackene Vater und U23-Spielertrainer Jonas Herter zwischen den Pfosten stehen, obwohl auch Youngster Halit Aga seine Sache zuletzt gegen Woffenbach sehr gut gemacht hat. 

Der voraussichtliche Wettelsheimer Ka­der: Zwahr, Baumann, Matthias Müller, Simon Hüttinger, Stoll, Halbmeyer, Bunz, Zischler, Dürnberger, Döbler, Rasch, Werner, Felix Neubauer, Brückel, Renner, Bürlein, Obel.

Der voraussichtliche Weißenburger Ka­der: Herter, Aga, Lehner, Weglöhner, Leibhard, Schwenke, Lotter, Strobel, Wnendt, Weichselbaum, Pfann, Reile, Herrmann, Jäger, Renner, Eitel.

Schiedsrichter: Sebastian Segmüller (FC Altenmuhr).

Anstoß: 18 Uhr auf dem A-Platz am Hirschfeldweg in Wettelsheim.

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