Die Altenpflege bleibt, die Kinderpflegeschule geht

21.2.2019, 06:00 Uhr
Die Altenpflege bleibt, die Kinderpflegeschule geht

© Markus Steiner

Schulleiterin Dorothea Eidam ist über den Anruf unserer Zeitung sogar dankbar und freut sich, wenn die Gerüchte aus der Welt geschafft werden. Richtig ist ihr zufolge: „Wir bilden hier in Weißenburg nach wir vor zum Altenpfleger/in und zum Pflegefachhelfer/in aus und können noch Schüler aufnehmen.“

Auch die Berufsfachschule auf der Wülzburg stellt die Ausbildung auf die sogenannte generalistische Pflegeausbildung um, die im kommenden Jahr eingeführt wird. Das bedeutet, dass künftig eine Ausbildungsrichtung für Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege entsteht, so dass die Schulabsolventen künftig flexibler einsetzbar sind, erklärt Eidam. Erst später sollen dann im Beruf die Schwerpunkte gesetzt werden.

Noch Schüler gesucht

Voraussetzung für die Ausbildung ist mindestens ein mittlerer Schulabschluss, oder eine zweijährige Berufsausbildung oder Pflegefachhelferausbildung. Danach sind die Berufsaussichten der Schulleiterin zufolge „super“. Schon jetzt hätten alle künftigen Absolventen, die auf der Wülzburg den Beruf des Altenpflegers erlernen, einen Vertrag in der Tasche. Eidam zufolge soll das komplette Ausbildungsangebot der Berufsfachschule für Altenpflege auch weiterhin auf der Wülzburg bestehen bleiben.

Was sich dagegen schon bald ändern  könnte, ist das Angebot der Berufsfachschule für Kinderpflege. Denn die will Diakon Christian Oertel zufolge tatsächlich umziehen. Oertel ist bei der Rummelsberger Diakonie der Leiter der Abteilung Schulen und redet gar nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir wollen die Berufsfachschule für Kinderpflege nach Schwabach verlegen.“ Das habe nichts damit zu tun, dass es den angehenden Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern nicht auf der Wülzburg gefalle. Aufgrund der etwas abgelegenen Lage sei die Burg aber für die meist noch nicht volljährigen Schüler verkehrstechnisch schlecht erreichbar. Schwabach böte hier einfach eine bessere Erreichbarkeit für diese Altersgruppe, meint Oertel.

Begrenzte Räumlichkeiten

In der Goldschlägerstadt will die Rummelsberger Diakonie Oertel zufolge zudem eine Kinderpflegeschule aufbauen, die dann nicht nur zwei-, sondern sogar dreizügig ist und auch eine neue Infrastruktur bekommt, die auch für selbstständiges Lernen besser geeignet ist. Die Wülzburg stoße hier aufgrund ihrer Bauweise und den Auflagen des Denkmalschutzes an ihre Grenzen: „Die Schüler fühlen sich hier wohl, aber die Räumlichkeiten sind halt einfach begrenzt.“

Die Rummelsberger Diakonie will mit ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin bzw. zum Kinderpfleger in das Alte Deutsche Gymnasium im Berufsschulzentrum von Schwabach um­siedeln. Der Umzug hätte eigentlich schon erfolgen sollen, sagt Oertel. Irgendwann im Jahr 2020 sollte der Umzug von der Wülzburg nach Schwabach dann aber tatsächlich stattfinden.

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