Die Ära Horst Rother ging zu Ende

20.4.2018, 08:49 Uhr
Die Ära Horst Rother ging zu Ende

© Robert Renner

Steinhöfer ist beim DSC freilich kein Unbekannter, war viele Jahre als Trainer aktiv, spielt heute noch selbst bei den „Galaktischen“, der Freizeitkickermannschaft des Vereins, und  wachte über Jahre hinweg als Kassier über die Vereinsfinanzen. Das tat er recht erfolgreich, weshalb er auch großes Vertrauen in den Reihen der rund 270 Mitglieder genießt. Dies kam nicht zuletzt bei den Vorstandswahlen zum Ausdruck. Einstimmig votierte die Versammlung für den 60-Jährigen.

Die Ära Horst Rother ging zu Ende

© Robert Renner

Das gleiche Ergebnis fuhr Markus Steiner ein, der Steinhöfer künftig als 2. Vorsitzender zur Seite stehen wird. Den Vorstand komplettiert Lydia Lehmeyer als neue Kassiererin. Auch sie wurde ohne Gegenstimme gewählt. Zudem bestätigte die Versammlung als Beisitzer Uwe Zornig (Fußball), Erich Wieland (Herzsport), Christel Rother (Senioren) und Bianca von Rochow (Bridge). Lydia Lehmeyer vertritt im Vorstand auch die Gymnastikabteilung. Als Kassenprüfer wurden Dorothea Lehovec und Erich Wieland wiedergewählt.

Vor den Wahlen hatte Ehrenvorsitzende Christel Rother ihren Mann als Vorsitzenden verabschiedet und ihm eine Ehrenurkunde überreicht, in der  der 80-Jährige als Vereinsgründer, jahrzehntelanger Vorsitzender, Sportheimerbauer und Hausverwalter gewürdigt wird. Mit Blick auf das Sportheim und das Sportgelände an der Lehenwiesenmühle lobte Christel Ro­ther: „Er hat ein unübersehbares Zeichen für den DSC geschaffen.“

Rother hatte im Alter von 40 Jahren den Damen-Sport-Club 1977 gegründet. Der Frauenfußball fand so in der Stadt und in der Region erstmals eine Heimat. Der Verein ist sein Lebenswerk, Tausende von Arbeitsstunden hat er in den Bau und die Pflege des  Sportplatzes und des Vereinsheims investiert. Der gebürtige Schlesier, der am Ende des Zweiten Weltkriegs als Heimatvertriebener ins Weißenburger Land kam, ist seit 60 Jahren mit seiner ebenfalls sport- und fußballbe­geisterten Frau Christel verheiratet.

Seit seinem achten Lebensjahr spielt er Fußball und ist ebenfalls bei den „Galaktischen“ noch immer aktiv am Ball. Früher hat er unter anderem für den TSV Weißenburg bis hinauf zur Landesliga gespielt. Ab 1978 übernahm er mehrere Trainertätigkeiten in Weißenburg und Umgebung, ehe er sich ab 1995 ganz dem DSC verschrieb.

„Unvergleichliche Leistung“

Neben seiner ehrenamtlichen Arbeit in mehreren Vereinen engagierte sich Rother auch als Schiedsrichter sowie im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten sowie die Goldene Ehrennadel der Stadt Weißenburg. Seine Frau überreichte ihm bei der Jahreshauptversammlung nun die Ehrenurkunde im Namen der DSC-Mitglieder „mit großem Dank und großer Wertschätzung“. Die Versammlung applaudierte stehend.

Noch eins drauf setzte Erwin Steinhöfer, der in seiner ersten Amtshandlung als neuer Vereinschef Horst Ro­ther zum Ehrenvorsitzenden ernannte, ihm die entsprechende Urkunde überreichte und ihm symbolisch einen kleinen Baum übergab. Der Vereinsgründer darf auf dem DSC-Gelände einen Erinnerungsbaum pflanzen. Steinhöfer würdigte Rothers enorme Leistungen für den Verein als „unvergleichlich“. Der Geehrte war sichtlich gerührt und meinte lediglich: „Ich bin überwältigt.“

Zuvor hatte er seinen letzten Tätigkeitsbericht als Vorsitzender vorgelegt. Er blickte dabei nicht nur auf das vergangene Sportjahr, sondern auf die über 40-jährige Vereinsgeschichte zurück. Er nannte Höhen in der DSC-Historie, ließ aber auch die Tiefen nicht aus. Rother dankte allen Gönnern des Vereins und allen, die ihn über die Jahrzehnte hinweg unterstützt hatten, allen voran seiner Gattin, die über viele Jahre auch im Deutschen Fußball-Bund (DFB) engagiert war.

Die Versammlung nahm ferner die Jahresberichte der Abteilungsleiter und -sprecher (Fußball: Uwe Zornig, Gymnastik: Lydia Lehmeyer, Senioren: Gisela Promm, Herzsport: Dorothea Lehovec, Bridge: Bianca von Rochow) entgegen. Steinhöfer legte den für den Verein erfreulichen Kassenbericht vor und wurde, ebenso wie der gesamte Vorstand, hernach einstimmig entlastet. Kassenprüfer Erich Wieland hatte Steinhöfer einwandfreie Arbeit attestiert.

Außerdem segnete die Versammlung einstimmig mehrere Satzungsergänzungen ab. Diese waren nötig geworden, weil im Lauf des Jahres die Bridge-Sparte neu in den Verein aufgenommen worden war.

Nicht fehlen durften bei der Jahreshauptversammlung natürlich Ehrungen. Seit 30 Jahren gehören Frieda Kugler, Irmgard Loy und Irmgard Reinhard dem DSC Weißenburg an. Auf 25-jährige Vereinstreue blickt Heinz Ilg zurück. Seit zehn Jahren sind Uwe Zornig und Erich Wieland dabei. Allesamt erhielten Urkunden und kleine Geschenke.

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