Die Tradition der Schleppjagd

26.10.2017, 11:04 Uhr
Die Tradition der Schleppjagd

© Hermann Zacher

Die Jagden wie auch die Kavallerie waren einst die Wiege der Pferdeausbildung. Waidmänner wie auch die Soldaten im Sattel mussten sich auf ihr Pferd verlassen können – ein gut und vielseitig ausgebildetes, gesundes und trainiertes Pferd war vor allem für einen Kavalleristen im Ernstfall überlebensnotwenig. Oberste Regel dabei: brauchen ohne zu verbrauchen. Die heutigen Richtlinien Reiten der FN gehen in Teilen auf diese alten Heeresvorschriften zurück.

Der Deutsche Kavallerieverband mit seinem Vorsitzenden Peter Lachenmayer hat sich dem sportlichen, kavalleristischen Reiten verschrieben. Gleichzeitig widmet sich der Verband der lebendigen Darstellung deutscher Kavalleriegeschichte. Im Vordergrund steht Lachenmayer zufolge das Gebrauchsreiten, wie es in Deutschland vornehmlich durch die Kavallerieregimenter in den vergangenen Jahrhunderten gepflegt wurde, sowie das vertraute Zusammenspiel von Pferd und Reiter.

Den Rahmen für diese Reitertradition bot das Deutschordensschloss Ellingen. Ellingen war damit schon zum vierten Mal Gastgeber der Schleppjagd, wie Bürgermeister Walter Hasl in seiner Ansprache betonte. Angereist waren auf Einladung des Jagdherrn Helmut Brodka 37 Reiter aus ganz Bayern sowie 15 Kavalleristen aus Deutschland und der Schweiz. Das bunte Stelldichein begann im Wirtschaftshof des Schlosses – dort erhielten die Kavalleristen ihre Tagesorder.

Mit den Beagles der Frankenmeute ging es dann aus Ellingen hinaus auf die sportliche Strecke mit insgesamt neun zum Teil langen Schleppen und einigen sportlichen Sprüngen. Dabei galt es auch so manchen Graben und etliche Hindernisse zu bewältigen – immer den schnellen Hunden hinterher, die den Trittspuren des Schleppenlegers folgten. Master Uwe Hochbrückner musste die Hundemeute mit dem Horn schon mal zur Ordnung rufen.

Abgerundet wurde die Schleppjagd  vom Bayerischen Trompeterkorps in historischer Blechblasbesetzung, welches zum Auftakt, auf der Jagd und beim Curée entsprechende Jagdfanfaren und Bläserstücke vortrugen. Gäste bei der nicht alltäglichen Reitveranstaltung waren Elke Herzog vom Hamburger Schleppjagdverein (aus Franken stammend) sowie der bekannte bayerische Vielseitigkeitsreiter, Moderator und Turnierrichter Bruno Six. Peter Lachenmayer und Uwe Hochbrückner dankten beim abschließenden Essen in den Räumen des Wirtschaftshofs den Helfern vor Ort wie den Familien Kirchdorfer oder den Vereinen in Ellingen und Weißenburg, die Boxen für die teils weitgereisten Gäste zur Verfügung gestellt hatten.

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