Die TSG Ellingen und Trainer Utz Löffler gehen getrennte Wege
4.4.2018, 09:26 Uhr„Die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen“, sagte TSG-Abteilungsleiter Güngör Bulduk gegenüber unserer Zeitung. Man habe Utz Löffler in Ellingen nicht nur als guten Trainer, sondern auch als fairen und ehrlichen Menschen geschätzt. Sportlich konnte man unter der Regie des 59-jährigen Treuchtlingers gleich zweimal den Aufstieg in die Kreisliga feiern. „Dafür sind wir Utz sehr dankbar“, unterstreicht Bulduk.
In der aktuellen Saison allerdings läuft es sehr schlecht für die TSGler. Mit neun Punkten stehen sie auf dem vorletzten Platz und sind stark abstiegsbedroht. Grund dafür ist – da sind sich eigentlich alle einig – die schwierige personelle Situation. Viele Verletzungen (unter anderem bei den Torhütern Marcel Hirschmann und Patrick Herrmann sowie bei den Torjägern Sven Späth und Fazli Bajramaj) sorgen ebenso für Engpässe wie berufliche Abstinenzen. Hinzu kamen in der Winterpause der Weggang von Daniel Riess und das Aufhören von Raffael Rill und Almidin Aga.
„Der Trainer kann am allerwenigsten dafür“, findet Spartenleiter Bulduk. Dennoch habe man sich schweren Herzens zur Trennung entschlossen, „weil wir so nicht mehr weitermachen konnten“. Es hätte sich neben der sportlich prekären Situation einiges mehr aufgestaut. So sei auch aus Mannschaftskreisen immer wieder durchgesickert, „dass Unzufriedenheit mit dem Trainer herrscht“, erklärt Bulduk.
„Nicht notwendig“
Für Utz Löffler selbst kam die Entlassung „ein bisschen überraschend“. Für ihn ist zum einen der Zeitpunkt verwunderlich, denn man habe bereits in der Winterpause über einen möglichen Schnitt gesprochen. Letztlich habe man dann jedoch entschieden, gemeinsam bis zum Saisonende weiterzumachen. Das hat sich nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt allerdings schnell erledigt. Zum anderen empfindet Löffler die Trennung auch „als nicht notwendig“, denn jeder wisse letztlich um die personellen
Probleme der TSG.
Im Sommer sei man nach dem Wiederaufstieg mit großer Euphorie gestartet, habe dann jedoch viele Rückschläge durch Verletzungen einstecken müssen. „Alles hat sich ganz anders entwickelt“, so Löffler. Dass dann auch noch in der Winterpause Spieler verloren gingen, habe die Situation zusätzlich erschwert. „Ich kann mir halt keine Spieler schnitzen, die Mittel sind begrenzt“, stellte Utz Löffler gestern im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Trotz allem hätte er aber gerne die Saison zu Ende gebracht – am liebsten mit dem Klassenerhalt.
Nach dem für ihn enttäuschenden Ende in Ellingen will er jetzt erst einmal Abstand gewinnen. „Das trifft einen schon, denn ich war immer gerne bei der Sache“, sagt der scheidende Coach, der sich grundsätzlich vorstellen kann, in der kommenden Saison wieder eine neue Aufgabe zu übernehmen.
Im Sommer will auch die TSG Ellingen mit einem neuen Trainer an den Start gehen. Ob in der Kreisliga oder in der Kreisklasse, wird sich zeigen. Der neue Verantwortliche und Übergangstrainer Sven Späth (24) will die Mannschaft jetzt erst einmal mit Unterstützung von Stefan Trescher auf die anstehende Aufgabe vorbereiten. Es handelt sich gleich um ein Schlüsselspiel beim direkten Konkurrenten SV Barthelmesaurach. Dort wollen die Ellinger am kommenden Sonntag die Wende einleiten. Der SVB ist Tabellenzwölfter mit 16 Punkten; die TSG ist Dreizehnter mit neun Zählern, hat aber zwei Begegnungen weniger ausgetragen.
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