Ein Erfolgsmodell

31.8.2015, 12:00 Uhr
Ein Erfolgsmodell

© Stephan

„Das lief einwandfrei“, stellt Ellingens Bürgermeister Walter Hasl fest. Aktuell gebe es noch eine einzige Wohnung und auf deren Grundriss klebe auch schon eine Telefonnummer. Die barrierearmen, seniorengerechten Wohnungen in direkter Nähe zum Ellinger Altersheim gingen weg wie die warmen Semmeln.

Vor allem, nachdem das Weißenburger Tagblatt das Projekt groß vorgestellt hatte, gab es nochmal einen Boom, erzählt Hasl. Fast alle Käufer kommen aus Ellingen selbst oder dem direkten Umfeld. „Stopfenheim, Alesheim, Weißenburg sind dabei“, zählt Hasl auf. Aber auch ein Rother, der geschäftlich immer wieder in Ellingen zu tun hat, hat Gefallen an dem Projekt gefunden und zugeschlagen.

Vor allem die Nähe zum Altersheim, das zubuchbare Pflegeleistungen anbietet und die altersgerechte Ausstattung der Wohnungen in dem Neubau überzeugten viele Käufer. Neben Senioren, die Ende 2016 direkt in einen der beiden neuen Blöcke umziehen, gibt es auch jüngere Käufer, die die Wohnung erstmal vermieten wollen, bis sie selbst eines Tages Eigenbedarf anmelden.

Die Idee zu der neuen Wohnanlage im Spitalgarten entwickelten Hasl und sein damaliger zweiter Bürgermeister Helmuth Lechner. Auslöser war der Anbau an das Ellinger Elisabethen-Altenheim, das der Stadt über eine Stiftung gehört. Hasl: „Die Leute haben gedacht, das wäre betreutes Wohnen und haben immer wieder nachgefragt, da haben wir uns gedacht, wenn das Interesse an so etwas so groß ist . . .“

Eine Umfrage bei den Ellinger Bürgern ergab um die 50 ernsthafte Interessenten für den Kauf einer solchen Wohnung. Nachdem klar war, dass man mit rund 2500 Euro pro Quadrat­meter Wohnfläche rechnen muss, halbierte sich die Zahl der Interessenten. Allerdings kamen neue von Außen hinzu, sodass die Stadt keine Probleme hatte, die Wohnungen los zu werden.

Für den Bau gründete die Stadt eine Stadtentwicklungs GmbH. Das hatte den Vorteil, die einzelnen Bauleistungen nicht ausschreiben zu müssen und zudem nachverhandeln zu können. „Wir haben versucht, so viele Firmen aus der Region wie möglich zu nehmen. Und das ist auch ganz gut gelungen“, stellt Hasl fest. Architekt Raymond Küfner übernahm die Planung und Bauüberwachung für das Projekt, das ein Investitionsvolumen von rund 4,5 Millionen Euro (brutto, mit allen Kostengruppen und Architekten­honorar) hat und gut 2000 Quadratmeter Fläche bietet.

Der Rohbau ist fertig

„Der Rohbau ist soweit abgeschlossen. Jetzt laufen gerade die Installationsarbeiten“, so Küfner im Gespräch mit unserer Zeitung. Man liege gut im Zeitplan und es könne sein, dass man bereits im Sommer 2016 weitgehend fertig sei. Vertraglich ist den Mietern der Einzug bis zum 31. Dezember 2016 garantiert, die Fertigstellung der Außenanlagen ist für Frühjahr 2017 festgeschrieben.

Läuft alles gut, bleiben am Ende vielleicht noch rund 100000 Euro für die Stadtentwicklungs GmbH übrig. „Das wird dann in die Rücklage der GmbH überführt“, so Bürgermeister Hasl. „Vielleicht machen wir ja mal wieder was. Vielleicht was Innerstädtisches.“ Die positiven Erfahrungen mit dem Spitalgarten dürften eine Fortsetzung der städtischen Bautätigkeit sogar nahelegen.

Keine Kommentare