Emotionaler Saisonschluss – garniert vom elften Sieg in Serie

20.4.2015, 09:00 Uhr
Emotionaler Saisonschluss – garniert vom elften Sieg in Serie

© Mühling

Das ist das bislang beste Abschneiden der Truppe von Trainer Stephan Harlander und dessen „Co“ Marius Lang. Die ersten drei Jahre in der 1. Regio waren geprägt vom Abstiegskampf, vergangene Spielzeit folgte dann Rang fünf und nun ging es hoch auf vier. Nur die mit Profis bespickten Teams des Meisters Nördlingen, des Zweiten Vilsbiburg und des Dritten FC Bayern München II sind vor den Amateuren aus dem Altmühltal platziert.

Schnell klargestellt

Viel wichtiger als die Tabelle ist für Trainer Harlander aber stets die Entwicklung der Mannschaft und hier hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. Der VfL spielt einen modernen, tempo- und variantenreichen Basketball und hat auch in der Defensivarbeit enorm zugelegt. Dieses Können ließen die VfL-Jungs gegen Bayreuth allerdings nur phasenweise aufblitzen und zwar vor allem zu Beginn: „Wir haben die Sache am Anfang klargestellt“, sagte Harlander, der angesichts eines schnellen und komfortablen Vorsprungs früh mit dem Auswechseln begann. Ihm war es wichtig, dass alle zwölf Akteure im letzten Spiel reichlich Einsatzzeit bekommen. So punktete denn auch (fast) das ganze Team und schaffte so viele Zähler durch Ersatzspieler wie noch nie in dieser Saison (31).

Die meisten Punkte gingen aber einmal auf das Konto von Kapitän und Topscorer Stefan Schmoll (20). Ihm folgte Simon Geiselsöder (17), der satte vier „Dreier“ versenkte. Tim Eisenberger kam auf 14 Punkte und glänzte obendrein mit elf Assists. Auf der Gegenseite war Lukas Weigel mit 26 Punkten am erfolgreichsten.

Und wenn wir schon bei den Zahlen sind: Nach dem ersten Viertel führten die VfL-Baskets mit 26:11 und zur Pause mit 47:30. Nach dem dritten Abschnitt stand es 75:53. Kurz zuvor hatte Youngster Oliver Linss mit einem Korbleger zum 74:47 für die höchste Führung der Gastgeber gesorgt – nämlich 27 Punkte. Im letzten Viertel ließen die Mittelfranken ihre Gäste aus Oberfranken durch eine etwas lasche Defense zwar wieder ein wenig herankommen, doch das war nur noch Ergebniskosmetik zum 98:82-Endstand. Gerne hätten alle in der Halle – mit Ausnahme der Bayreu-ther – noch den 100. Punkt bejubelt.

Dass die 26. und letzte Partie phasenweise „ein Gegurke“ war, wie Stephan Harlander befand, nahm der Trainer gerne auf seine Kappe. Mit seiner „Wechselorgie“ habe er dafür gesorgt, dass ein Stück weit der Rhythmus verloren ging. Dennoch sei der Sieg nie in Gefahr gewesen. Die Juniorenspieler haben aus seiner Sicht einen „Riesenschritt“ in dieser Saison gemacht. Deshalb sei ihr Einsatz verdient gewesen, „auch wenn sie heute etwas die Hosen voll hatten“, so Harlander.

Emotionaler Saisonschluss – garniert vom elften Sieg in Serie

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Der Coach und seine Mannschaft waren froh, dass es mit dem elften Sieg in Serie geklappt hat, denn das Spiel war vor allem ein „Abschluss-event für die Fans“ (Harlander). Bei den eher mäßig motivierten Bayreuthern hatte man das Gefühl, dass sie die Treuchtlinger Party nicht verderben wollten. Und so feierte die große VfL-Familie am Ende recht ausgelassen die Mannschaft und ließ Erfolgs-trainer Stephan Harlander hochleben. Einmal mehr in dieser Saison musste der Coach seine legendäre „Rolle vorwärts“ vorturnen.

„Unglaubliche Saison“

Das Team hatte sich schon vor dem Tip-Off mit einem Banner bei den Fans bedankt: „Danke für die unglaubliche Saison 2014/15“ stand da­rauf zu lesen. Nach der Schlusssirene nahm Kapitän (und Abteilungsleiter) Stefan Schmoll das Mikrofon in die Hand, bedankte sich bei dem rund 50-köpfigen Helferteam, das für einen reibungslosen Ablauf der Heimspiele sorgt, und bei den Fans für deren große Unterstützung. Im Schnitt kamen rund 700 Zuschauer zu den 13 Heimspielen. Diesmal wurden sie zum Massenjubel selbst aufs Feld geschickt, während die Spieler die Tribüne kaperten und auf die Pauke hauten.

Emotionaler Saisonschluss – garniert vom elften Sieg in Serie

© Mühling

Auch Trainer Harlander hatte ein Sonderlob für das VfL-Publikum parat: „Wir wurden heute sehr emotional gefeiert. Das nehme ich nicht für normal“, sagte er. Auch die Anfeuerung während der Partie, als es nicht so rund lief wie sonst, hat für Stephan Harlander eines bewiesen: „Die Leute haben hier in Treuchtlingen ein feines Gespür für ehrlichen Sport“ (eine VfL-Saisonbilanz folgt).

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (20 Punkte, 8 Rebounds), Simon Geiselsöder (17 Punkte, vier Dreier), Tim Eisenberger (14 Punkte, 8 Rebounds, 11 Assists), Florian Beierlein (11), Volker Lang (10), Leon Fruth (8), Claudio Huhn (6), Oliver Linss (5), Jonathan Schwarz (3), Arne Stecher (2), Alexandros Mavropoulos (2), Jonas Rauch.

BBC Bayreuth II (Topwerte): Lukas Weigel (26 Punkte, 10 Rebounds), Jonas Riesner (17), Philipp Johannes (16).

Die Viertel: 26:11, 21:19, 28:23, 23:29; Fünf Minuten-Takt: 13:4, 26:11, 35:19, 47:30, 59:40, 75:53, 85:67, 98:82.

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