Ellinger Kolpingtheater füllt die Halle

ELLINGEN - Sein 100-jähriges Bestehen feierte heuer Kolping in Ellingen und so lange spielt die Kolpingsfamilie auch Theater. Da lag es nahe, dass die Theatergruppe in diesem Jahr mit dem Dreiakter „Jubiläums-Zinnober“ von Arno Boas eine Komödie auf die Bretter brachte, die von einem Jubiläum handelt. Vortrefflich wurde in das Stück Ellinger Lokalkolorit eingearbeitet, sodass sich die rund 270 Zuschauer bei der fast ausverkauften ersten Vorstellung teilweise vor Lachen bogen, wozu auch die Kostüme der Darsteller sowie einige nicht vorgeplante Szenen beitrugen.

In der Kleinstadt steht die 1100-Jahr-Feier an und die Vorbereitungen für das Fest sind Grund genug für die Feuerwehr und die Landfrauen, sich wegen der Details kräftig in die Haare zu bekommen. Das beginnt schon damit, dass der Feuerwehrkommandant entscheiden möchte, wer zum Festakt eingeladen wird. In der auf dem Bauernhof eingerichteten „Pension Rezat“ reist der Opernsänger an, der die Festveranstaltung begleiten soll. Er bringt die Hausbewohner mit seinen nächtlichen Gesangsübungen allerdings beständig um den Schlaf und bnald auch um den letzten Nerv.

Dann erreicht das Festkomitee ein Brief, in dem eine Erbschaft in Höhe einer halben Million Euro angekündigt wird. Die Auszahlung soll aber nur erfolgen, wenn die nächsten drei Wochen Friede im Dorf herrscht. Überwacht werden soll dies von einer der deutschen Sprache nicht mächtigen hübschen Amerikanerin. Dazu macht der kurzsichtige Dorfpolizist, der seine Brille verloren hat, der Haushälterin statt der Tochter des Kommandanten einen Heiratsantrag.

© Fritsche

Genug Lokalkolorit ist geboten. Der Postbote, der fürs Stadtgespräch zuständig ist, darf auf der Bühne das Lokalgeschehen kommentieren. Etwa die Dauerbaustelle am Ellinger Altersheim, die Schwierigkeit, in der Stadt eine Wirtschaft zu finden, die gerade nicht geschlossen hat, oder die Tatsache, dass man bei der jüngsten Messe „Jagen und Fischen“ im Deutschordensschloss Eintritt für kirchliche Veranstaltungen zahlen musste. Eine Regelung, die man vielleicht auch auf die sonntägliche Messe ausdehnen könnte, wie der Postbote meint.

Ute Drießlein, Christine Schöppler, Uschi Dormeyer (die auch für die Maske zuständig ist), Margit Wachtler, Karin Schmoll, Christina und Susanne Friedrich, Andreas Heller, Harry Kirchdorfer, Roland Unger, Carsten Funke, Daniel Bubenberger sowie Dominik und Sebastian Morgott standen an diesem Abend auf der Bühne und wurden dafür reichlich beklatscht. Wenn es mit dem Text einmal stockte, halfen Daniela Krach und Monika Rusam.

Wer nun neugierig geworden ist, hat am Freitag, 31. Oktober, um 20.00 Uhr und am Sonntag, 2. November, um 19.00 Uhr die Gelegenheit, sich das Stück in der Schulturnhalle in Ellingen anzusehen.