Erster Waldkindergarten in Altmühlfranken läuft

18.5.2018, 06:00 Uhr
Erster Waldkindergarten in Altmühlfranken läuft

© Jan Stephan

Ursprünglich hatte die Dettenheimer „Traumburg für Weltentdecker“ eine Waldkindergarten-Gruppe einrichten wollen, war sich aber mit dem Jugendamt über die Auflagen nicht einig geworden. „Da hab’ ich mir gedacht: Warum machen wir das nicht selbst?“, erklärte Weißenburgs Oberbürgermeister. "An Wald mangelt es uns ja nicht gerade." Nun ist aus dem Plan Realität geworden. Bereits seit rund sechs Wochen läuft der Betrieb. Basisstation für den Waldkindergarten ist ein speziell eingerichteter Bauwagen, der nahe der waldpädagogischen Hütte der Stadt, im Umfeld des Römerbrunnens zu finden ist. 40.000 Euro habe der mit einem Ofen beheizbare, mit Tischen, Bänken und Gar­derobe ausgestattete Wagen gekostet, erklärte OB Schröppel.

Erster Waldkindergarten in Altmühlfranken läuft

© Jan Stephan

Um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten, habe man in einem Umfeld von 50 Metern durch einen Baumkletterer den Wald inspizieren und potenziell gefährliche Äste entfernen lassen. Sabrina Lihr, bei der Stadt zuständig für den Kindergartenbereich, zeigte sich sehr zufrieden mit den ersten Reaktionen der Eltern. Zu den derzeit fünf Kindern würden in den nächsten Monaten drei weitere hinzukommen, zudem gebe es eine Vormerkliste, die 25 Namen umfasse. Im Kindergartenjahr 2019/2020 gehe man von 16 Kindern aus und ab 2021 sei man dann wohl voll besetzt.

Erweiterung vorstellbar

Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel wollte keinen allzu weiten Blick in die Zukunft werfen, stellte aber fest, dass man sich grundsätzlich an der Nachfrage der Eltern orientiere. Sollte es also mehr Bedarf geben, sei eine weitere Gruppe mittel- bis langfristig vorstellbar. In Eichstätt wurde der Waldkindergarten zuletzt auf eine dritte Gruppe aufgestockt. „Aber jetzt geht es erst mal darum, dass wir das hier gut zum Laufen kriegen“, so Schröppel.

Dafür sind dann vor allem die drei Betreuungskräfte zuständig, die Sabrina Lihr sowohl als Team als auch in fachlicher Hinsicht lobte. Die Leitung hat derzeit kommissarisch Uta Hummel inne, die den Kindergarten Am Hof führt, mit Hubert Mühlenbrock steht ihr eine Kraft zur Seite, die in Baden-Württemberg bereits zwei Waldkindergärten geleitet hat und Ausbildungen als Schlosser, Sonderschullehrer und Ergotherapeut vorweisen kann. Das Team ergänzt Fosca Hansen, die in Schernfeld langjährige Erfahrung in einem Waldkindergarten hat. Nach der ersten Aufbauarbeit soll im August eine dauerhafte Leitung für die Einrichtung hinzukommen.

OB Schröppel verwies darauf, dass es aus seiner Sicht wichtig sei, den Eltern ein breites Angebot an Betreuungsmöglichkeiten zu bieten. Das sei auch ein wichtiger Standortfaktor. Und im Bereich Waldkindergarten habe es eben eine echte Marktlücke gegeben. Sabrina Lihr von der Stadt verwies darauf, dass derzeit auch kurzfristige Anmeldungen, etwa von Wechselkindern, für das neue Angebot angenommen werden könnten.

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