Ex-Clubprofi: Timmy Simons will sich besser um Pleinfelder Projekt kümmern

13.9.2015, 06:00 Uhr
Ex-Clubprofi: Timmy Simons will sich besser um Pleinfelder Projekt kümmern

© Steiner

Wie verfahren die Situation zwischen dem einstigen Projektentwickler Günther Rieker und dem ehemaligen Club-Profi Timmy Simons ist, lässt sich nicht nur am rauen Ton ablesen. Inzwischen hat Simons auch eine Räumungsklage eingereicht, um Rieker aus dem Musterhaus, in dem er derzeit wohnt, herauszuklagen. Bislang hielten sich die Investoren mit Details über den Grund der Trennung noch zurück. In dem Schreiben, das mit einem Anwalt abgestimmt ist, sprechen sie Klartext.

„Wir sind sehr traurig darüber, dass Herr Rieker jetzt sogar über die Presse einen Rachefeldzug gegen uns gestartet und die Zeitungen mit internen Vorgängen versorgt hat“, schreiben Liemans und Simons. Ihrer Ansicht nach wohnt Rieker derzeit widerrechtlich in der Wohnung. Der ehemalige Projektentwickler wiederum behauptet, dass er bislang noch keinen Cent für seine Leistungen von Simons bekommen habe. Zudem sei ihm an einem Wochenende im Mai Strom und Wasser abgedreht wurden, um ihn loszuwerden. Ohne Erfolg: Rieker wohnt mit seiner Frau noch heute im Musterhaus.

Überzogene Verträge?

Simons wirft dem ehemaligen Geschäftspartner vor, er habe mit mehreren Firmen zu Lasten der Wohnpark GmbH maßlos überzogene Verträge abgeschlossen. Als Beispiel führt der ehemalige Club-Profi eine Nürnberger Firma an, mit der der einstige Prokurist einen Rahmenvertrag über den Einbau von insgesamt 225 sogenannten „Shuttern“ abgeschlossen haben soll. Benötigt würden für die insgesamt 48 Häuser aber lediglich 190 Stück. Ein Vorwurf, den Rieker dementiert: „Es wurden rund 225 Shutteranlagen geordert, ca. 190 für die Wohnungen, ca. 35 für das Zentralgebäude. Der Vorwurf der über­teuerten Vergabe entbehrt jeglicher Grundlage und ist jederzeit nachprüfbar.“

Die Investoren Simons und Liemans argumentieren, dass sie mit der fristlosen Kündigung des Prokuristen „bildlich gesprochen die Reißleine gezogen“ hätten, sonst wäre eine Insolvenz nicht zu vermeiden gewesen. Jetzt sähen sie sich wieder auf einem guten Weg und seien zuversichtlich, „das Projekt nunmehr wirklich professionell mit echten Profis weiter abzuwickeln“. Bald soll es auf der Baustelle weitergehen. Für das Haus 17 seien schon die Fenster bestellt, die demnächst geliefert würden.

Bereits im Herbst 2014, nachdem das Musterhaus eingeweiht worden war, war der Wohnpark ins Stocken geraten. Recherchen des Weißenburger Tagblatts zufolge sind offenbar vor allem Liquiditätsprobleme die Ursache. So wurden Handwerkerrechnungen auch nach mehrmaligen Mahnungen nicht bezahlt, sodass die weitere Erschließung nicht voranging und auch die Bauleitung vor Ort ihre Arbeit einstellte. Anfragen bei mehreren deutschen Banken wegen einer nachträglichen Finanzierung blieben erfolglos, sodass jetzt belgische Investoren ins Boot geholt werden sollen.

Bereits vergangenen Dienstag habe Timmy Simons zufolge in Belgien eine Besprechung mit dem Beratungsun­ternehmen Deloitte stattgefunden, das europaweit Kontakte zu potenziellen Investoren vermittelt. Noch in dieser Woche soll es einen weiteren Termin geben. Die neuen Investoren sollen
garantieren, dass jetzt schnell weitergebaut werden könne: „Wir werden alles in unseren Kräften stehende tun, das Projekt Wohnpark zu einem guten Ende zu führen.“

Am vergangenen Wochenende wa­ren Kathy Liemans und Timmy Simons in Stuttgart, um mit einer Fachfirma das neue Energiekonzept zu besprechen. Die ursprüngliche Annahme, der Wohnpark könne den benötigten Strom selbst herstellen und vermarkten, habe sich als Trugschluss erwiesen, sagt der Investor. Jetzt müssen stattdessen in allen Wohnungen extra Zähler eingebaut werden. Bevor weitergebaut werden kann, müsse genau festgelegt werden, wo die Kabel in die Erde müssen. Dies erklärt Simons zufolge die Ver­zögerungen am Bau.   

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