Faurecia-Werke in Weißenburg und Pappenheim stehen vor dem Verkauf

WEISSENBURG/PAPPENHEIM - Der Konzern Faurecia hat eine endgültige Vereinbarung zum Verkauf seiner Sparte Automotive Exteriors unterzeichnet. Damit werden auch die beiden Faurecia-Werke in Pappenheim und Weißenburg mit jeweils rund 700 Mitarbeitern einen neuen Besitzer bekommen. Der Verkauf ist allerdings noch nicht unter Dach und Fach. Die Kartellrechtsbehörden müssen noch zustimmen. Der Geschäftsbereich soll an den französischen Autozulieferer Plastic Omnium gehen.

Der Deal ist 665 Millionen Euro schwer. Zumindest hat man den Wert der insgesamt 22 Standorte mit 7 700 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund zwei Milliarden auf diese Summe beziffert. Die Werke in Pappenheim und Weißenburg zählen zu den größeren Standorten, in dem Paket, das Plastic Omnium von Faurecia übernimmt.

Vor Ort ist man geneigt, den Fortschritt der Verkaufsverhandlungen als gute Nachricht zu werten. „Wir sehen das abwartend positiv“, stellte Gertraud Meyer, die Vorsitzende des Betriebsrats im Weißenburger Faurecia-Werk fest. Man erwarte sich, dass durch den neuen Inhaber schneller Entscheidungen getroffen und Investitionen getätigt werden. Diese Absicht hat das Unternehmen bereits bekundet. Gegenüber dem Handelsblatt hatte PO-Chef Laurent Burelle angekündigt, in den nächsten Jahren rund 300 Millionen Euro in die sieben deutschen Standorte investieren zu wollen, um sie zu modernisieren und rentabler zu machen.

„Faurecia hatte viele Sparten, bei PO ist das ein wenig anders“, äußert sich die Weißenburger Betriebsratsvorsitzende zu dem Verkauf. Daraus spricht die Hoffnung auf mehr Bedeutung und Einfluss für die Stoßfänger- und Front-End-Sparte, die von Weißenburg aus verwaltet wird. In der Jahnstraße sitzen unter anderem Vertrieb, Einkauf und die Konstruktionsabteilung. Sorgen, dass diese Bereiche durch den Verkauf abgezogen werden könnten, macht sich Gertraud Meyer nicht. „Plastic Omnium hat keinen Spritzguss in Deutschland. Das ist auf jeden Fall gut für uns.“

Während in der Fertigung in Weißenburg vor allem Kleinteile für die Stoßfänger hergestellt werden und ein großer Verwaltungsapparat seinen Sitz hat, ist in Pappenheim die Produktion der Stoßstangen selbst der Schwerpunkt. „Wenn wir in Weißenburg drei Tage nichts produzieren, dann könnten wir die ganze deutsche Autoindustrie lahmlegen“, erklärt Meyer die Bedeutung der lokalen Produktion. Tatsächlich liefert Faurecia Exteriors an fast alle großen Autohersteller.