Finanzskandal Eichstätt: Bischof begrüßt Anzeige gegen sich

23.3.2018, 15:35 Uhr
Aus dem Vermögen der Diözese Eichstätt sollen rund 60 Millionen Dollar in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen sein. 18 Gemeindemitglieder werfen daher Bischo Gregor Maria Hanke eine besonders schwerwiegende Verletzung der Sorgfaltspflicht vor.

© Armin Weigel/dpa Aus dem Vermögen der Diözese Eichstätt sollen rund 60 Millionen Dollar in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen sein. 18 Gemeindemitglieder werfen daher Bischo Gregor Maria Hanke eine besonders schwerwiegende Verletzung der Sorgfaltspflicht vor.

Nach einem Beschwerdeschreiben muss sich der Vatikan mit dem Finanzskandal des Bistums Eichstätt befassen - Bischof Gregor Maria Hanke begrüßte die Anzeige gegen sich. "Im Schreiben werden Behauptungen über meine Person endlich greifbar, die bislang als Gerüchte anonym in Umlauf gebracht wurden", wird Hanke in einer Stellungnahme vom Freitag zitiert. Nun sei es möglich, diese Behauptungen klarzustellen. Zuerst hatte der "Donaukurier" darüber berichtet.

Nach Informationen des "Donaukuriers" werfen 18 Katholiken aus dem Bistum dem Bischof eine besonders schwerwiegende Verletzung der Sorgfaltspflicht vor und bitten um die Einleitung eines kirchenrechtlichen Verfahrens. Der Brief sei am Mittwoch an die Kleruskongregation in Rom und den Botschafter des Heiligen Stuhls in Berlin geschickt worden.

Anfang Februar war bekanntgeworden, dass die Diözese bei dubiosen Immobilien-Geschäften in den USA bis zu 60 Millionen Dollar (rund 48,8 Millionen Euro) in den Sand gesetzt haben könnte. Bischoff Gregor Maria Hanke bezeichnete den Skandal Anfang März als "Super-GAU". Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor des Bistums sowie einen Immobilien-Projektentwickler.

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