Fürst-Carl-Rallye als Zuschauermagnet

11.4.2018, 08:52 Uhr
Fürst-Carl-Rallye als Zuschauermagnet

© Sascha Dörrenbacher

Die Schloßstraße in Ellingen verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit von einer Durchfahrtsstraße für Einheimische und Touristen in den Ser­viceplatz der diesjährigen Fürst-Carl-Rallye. Die 100 angereisten Teams positionierten ihre Fahrzeuge auf ihrem Stellplatz und führten letzte kleine Einstellungen an ihren Rallye-Boliden durch.

Die Organisatoren des MSC Jura hatten auch heuer wieder alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Teilnehmern eine tolle Veranstaltung zu bieten. Das Rallyezentrum lag vor dem Ellinger Schloss und im Ökonomiehof. Beginn der Rallye am Freitag bei Nacht, am Samstag folgte dann eine stark veränderte Königs-Wertungsprüfung (WP) durch den fürstlichen Wald rund um das Dorf Mischelbach und vorbei am Schloss Sandsee. Dazu gab es einen komplett neuen Rundkurs zwischen Bergen und Nennslingen. Insgesamt konnten den Fahrern somit knapp 50 Wertungs-Kilometer geboten werden mit allem, was das Rallyeherz höherschlagen lässt.

Vor allem die engen Waldpassagen und vielen Schotterpassagen kommen immer sehr gut bei den Teilnehmern an; auch die erste WP bei Nacht war wieder ein Highlight. Allein an den beiden Zuschauerpunkten in Hörlbach und Tiefenbach waren annähernd 1000 Fans vor Ort. Seit Jahren ist zudem der Zuschauerpunkt am Schloss Sandsee ein Magnet und Highlight für jeden Rallye-Fan. Alle Teilnehmer lobten das vorbildliche Verhalten der Streckenposten und Fans. Die wenigen Unfälle endeten alle glimpflich.

Von den 100 gestarteten Fahrzeugen kamen nur 73 ins Ziel, die meisten Ausfälle waren jedoch technische Defekte. Bereits am Sonntagmittag war dann von der Rallye nichts mehr zu sehen, die fleißigen Helfer des MSC Jura hatten innerhalb weniger Stunden den kompletten Platz wieder in seinen Ursprung zurückversetzt und alle Teams traten unversehrt die Heimreise an. Die Schlossbesucher, Wanderer und Radfahrer konnten
wieder ungestört im Bräustüberl und durch die Schlossanlage spazieren und den sonnigen Tag in Ellingen in aller Ruhe genießen.

Sieger besuchte Schwiegermutter

Als Favorit fand sich in der Starterliste der Mini WRC des Schweizers Urs Hunziker mit seinem luxemburgischen Co-Piloten Ken Krüger. Seit einigen Jahren kommt Hunziker gerne nach Ellingen, nicht nur wegen der tollen Rallye, sondern auch um seine Schwiegermutter zu besuchen. Sehr zur Freude der Rallye-Zuschauer bringt er dazu sein WRC-Auto (World-RallyeCar) mit, welches nicht alltäglich ist in der nationalen Rallyeszene.

Am Ende wurde Hunziker seiner Favoritenrolle mehr als gerecht und holte sich den Gesamtsieg der 16. Auflage der Fürst-Carl-Rallye. Rang zwei holten sich die früheren Gesamtsieger Ulrich Kübler/Matthias Klotz mit ihrem Mitsubishi EVO8, die Markenkollegen Martin Breiler/Katrin Rost belegten den dritten Gesamtrang. In der teilnehmerstärksten Klasse 9 – verbesserte Fahrzeuge bis 2000 ccm Hubraum – waren 40 Autos am Start. Die ersten drei Plätze lagen innerhalb von nur zwei Sekunden, bei einer Gesamtfahrzeit von 33 Minuten also nur ein Wimpernschlag. Jürgen Spieß/Axel Wythe hatten mit ihrem Opel Ascona die Nase um die besagten zwei Sekunden vorne. Das für den MSC Jura startende Team Thomas und Melanie Schultz (Renault Clio RS3) holte sich den tollen zweiten Rang mit dem Vorsprung von einer Hunderstel Sekunde auf Stefan Raffel/Uwe Schneider (BMW 318is).

Der in Wassertrüdingen ansässige Jürgen Hohlheimer konnte mit seinem Fiat Punto KitCar den Sieg in der Klasse 8 einfahren. Mit Rainer und Daniel Thiel gewann erneut ein Team des MSC Jura die Klasse 6/7. Mit ihrem kleinen Fiat Panda 4x4 konnten sie den großen Klassensiegerpokal in Empfang nehmen.

Der neue Vorstand des benachbarten AC Gunzenhausen, Christian Funk, und sein Beifahrer Enrico Schnelle belegten den dritten Rang in der Klasse 5. Noch besser machten es deren Clubkameraden Thomas Heider/Hans-Josef Zuckermeier, die auf den zweiten Platz in der Klasse 4 fuhren.

Abschließend sagte der MSC Jura ein herzliches Dankeschön der fürstlichen Familie und der Schlossbrauerei Ellingen, allen ehrenamtlichen Helfern und Streckenposten, den örtlichen Feuerwehren, dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, der Polizei sowie dem BRK-Rettungsdienst und nicht zuletzt den Anwohnern Ellingens und allen anderen durch die Rallye betroffenen Orten für die eventuell entstandenen Unannehmlichkeiten, sei es durch das erhöhte Verkehrsaufkommen oder die Umleitungen während der Rallye.

Die Top Ten: 1. Hunziker/Krüger (Mini WRC) 29:18,3; 2. Kübler/Klotz (Mitsubishi EVO8) +0:25,6; 3. Breiler/Roth (Mitsubishi EVO10) +1:18,5; 4. Stich/Uttenreuther (Mitsubishi EVO8) +1:59,0; 5. Schulze/Kuhn (Subaru Impreza) +2:51,4; 6. Köhler/Schachtner (Mit­subishi EVO6) +2:56,8; 7. Oest/Oest (BMW E36) +2:57,4; 8. Bannwarth/Rieth (Mitsubishi EVO6) +3:10,7; 9. Michel/Hinrichs (Mitsubishi EVO8) +3:26,7; 10. Daffner/Hummel (BMW M3) +4:14,3.

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