Ganzheitliches Lernen in der Natur

5.4.2018, 06:00 Uhr
Ganzheitliches Lernen in der Natur

© Rainer Heubeck

Die Initiatorinnen Martina Rieger und Sabine Tober sind aber noch nicht so weit wie die Stadt Weißenburg mit ihrem Waldkindergarten, der in dieser Woche mit einer Gruppe seine Arbeit aufgenommen hat. Getragen werden soll der Göhrener Outdoorkindergarten von einem Verein, der eigens dafür gegründet werden soll.

Ganzheitliches Lernen in der Natur

© NN-Archiv

Nötig ist zudem eine Schutz- und Aufenthaltshütte auf einem Areal östlich von Göhren, das derzeit als Pferdekoppel genutzt wird. Die Hütte mit Flachdach und in Holzrahmenbauweise soll den Kindern ab drei Jahren Schutz bei starker Witterung geben. Sie ist beheizbar und wird mit einer Komposttoilette im Außenbereich ausgestattet, so die Beschreibung in der Bauvoranfrage.

„Mit allen Sinnen lernen“

Für die Betreuung der Kinder und die pädagogische Arbeit soll ein 450 Quadratmeter großes Areal innerhalb der jetzigen Pferdekoppel eingezäunt werden. Die Kinder sollen sich größtenteils in der freien Natur aufhalten und „die Welt mit ihren Sinnen ganzheitlich erkunden“, so die Initiatorinnen. Geplant ist, dass die Kinder morgens am Treffpunkt (Kinderspielplatz) von den Erzieherinnen abgeholt und dann zum Morgenkreis in die „Zwergen-Ranch“ gehen. Dort können  Kleintiere und Ponys begrüßt und gestreichelt werden, bevor es zur Kindergartenhütte geht. Nach einem Frühstück sind Naturerkundungen und pädagogische Angebote sowie Freispielzeit angesagt. Nach dem Mittagessen ist Ruhezeit geplant, bevor die Kinder wieder abgeholt werden.

Angedacht sind auch ein Kleintier- und ein Reittag pro Woche. Ziel sei es, den Kindern einen verantwortungsvollen und achtsamen Umgang mit Tieren zu vermitteln. In der Natur soll die Gruppe mit einem Bollerwagen unterwegs sein, in dem sich Arbeitsmaterialien, aber auch Warnwesten, Notfallset und ein Mobiltelefon befinden, „um im Ernstfall optimal ausgerüstet zu sein“, so Rieger und Tober.

Beide beantragten auch, dass bei Schlechtwetterperioden die Kindergartengruppe das leer stehende Göhrener Schulhaus kostenlos benutzen darf. Zudem beantragten sie bei der Stadt einen jährlichen Betriebskos­tenzuschuss „im fairen Verhältnis zu den bestehenden Kinderttageseinrichtungen“, die Nutzung der Parkplätze am Göhrener Kinderspielplatz (zum Bringen und Abholen der Kinder) sowie das Räumen der Flucht- und Rettungswege im Winter.

Das Areal für den geplanten Outdoorkindergarten befindet sich im sogenannten Außenbereich und ist über einen Feldweg zu erreichen. Dieser Weg könne den Stadtratsunterlagen zufolge rechtlich gewidmet werden, wodurch die Erschließung des Areals gesichert wäre, hieß es seitens der Pappenheimer Stadtverwaltung.  Nötig sind nun – neben der Gründung des Trägervereins – ein Bauantrag für die Holzhütte und eine Vereinbarung mit der Stadt über die Betriebskosten und der Nutzung des Schulhauses.

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