Gelungener Heimauftakt für Treuchtlinger Basketballer

6.10.2014, 11:01 Uhr
Gelungener Heimauftakt für Treuchtlinger Basketballer

© Uwe Mühling

Das Wichtigste dabei: Ein Sieg der Treuchtlinger, die sich mit 109:98 gegen den TSV Breitengüßbach durchsetzten und damit im zweiten Saisonspiel der 1. Regionalliga Südost den zweiten Erfolg einfuhren. Nach dem knappen 63:62 beim FC Bayern München II (das Spiel wurde nachträglich am grünen Tisch mit 20:0 für den VfL gewertet) gewann das Team von Trainer Stephan Harlander also erneut gegen den Unterbau eine Bundesligisten - diesmal gegen den der Bamberger. Dementsprechend ausgelassen feierten am Ende Spieler und Fans. Nicht nur „Atemlos“ ging es hinaus in die Nacht, sondern auch mit dem Treuchtlinger Basketball-Hit im Ohr: „VfL – wir sind die Besten der Liga.“

So weit ist es aus Sicht des Coaches allerdings noch nicht. „Die beiden Siege sind kein Fingerzeig für die Saison. Der VfL bleibt in der 1. Regio vom Prinzip her ein Underdog“, sagte Harlander. Ein Außenseiter also, der seine Sache gegen die mit mehreren Juniorennationalspielern angereisten Oberfranken aber sehr gut machte. „Wir sind noch nicht fertig, aber wir verbessern uns laufend. Im Angriff haben wir heute über weite Strecken das gezeigt, was ich unter modernem Basketball verstehe“, lobte der Trainer. Damit meinte er unter anderem das hohe Tempo und die je nach Spielsituation richtige und flexible Lösung, um zum Korberfolg zu kommen.

Gelungener Heimauftakt für Treuchtlinger Basketballer

© Uwe Mühling

Dass Treuchtlingen in der Liga mitunter schon als Geheimfavorit genannt werden, kann der Coach dagegen nicht nachvollziehen. Dazu fehle in der jungen VfL-Truppe (Durchschnittsalter im Kader 20,5 Jahre) noch die Breite, und es dürfe sich von den Leistungsträgern niemand verletzen. Ein Blick in die Statistik bestätigt das: Nur drei Zähler (ein „Dreier“ von Florian Beierlein) gingen auf das Konto eines Ersatzspielers, ansonsten teilte sich die „Starting Five“ sämtliche Punkte.

Allen voran Stefan Schmoll (33 Punkte) und Volker Lang (29). Gegen die beiden Topscorer und -rebounder des Abends fanden die Güßbacher ebenso kaum ein Mittel wie gegen den unermüdlichen Antreiber Tim Eisenberger. Er machte 21 Punkte selbst und hatte zudem die meisten Assists (7) gefolgt von Schmoll (6). Stichwort Stefan Schmoll: Nach zwei Jahren bei den Giants Nördlingen feierte das VfL-Eigengewächs ein glänzendes Comeback und bringt sich auch als neuer Abteilungsleiter und Mannschaftskapitän bestens ein.

Die beiden zweitligaerfahrenen Akteure Eisenberger und Schmoll sind für den Breitengüßbacher Trainer Kevin Kositz einer der Gründe, warum er die Treuchtlinger keineswegs als Außenseiter sieht. Im Gegensatz zu seiner neu formierten Truppe habe der VfL ein seit Jahren gewachsenes Team. Dass die Gäste am Ende als Verlierer aus der Halle gingen, hatte für Kositz einen entscheidenden Knackpunkt: „Gegen 50 Freiwürfe kannst du nichts machen“, klagte er. Treuchtlingen nutzte die 50 Freiwürfe zu 37 Punkten (Quote: 74 Prozent).

Vom Spielverlauf her konnte man am Ende getrost von einem verdienten Sieg der VfL-Baskets sprechen. Sie lagen rund 30 Minuten lang in Führung (der TSV nur fünf Minuten) und hatten zwischenzeitlich 17 Zähler Vorsprung (Breitengüßbach führte mit maximal vier Punkten). Im ersten Viertel hatte der VfL nach starkem Beginn (24:12) einen Durchhänger, den die Gäste auch dank einer „Dreier“-Serie zum 24:24 nach zehn Minuten nutzten. Im zweiten Abschnitt blieb es bis zur 15. Minute ausgeglichen (37:37), ehe die Hausherren zum 55:45-Pausenstand davonzogen.

Auch in den Viertel Nummer drei und vier hielten die Treuchtlinger ihre Führung. Besonders bejubelt wurde Tim Eisenbergers Wurf zum Abschluss des dritten Durchgangs: Er traf aus der eigenen Hälfte zum 80:65, später war er auch für den 100. VfL-Punkt des Abends von der Freiwurflinie aus zuständig. Trotz allem gab die starke Mannschaft aus Breitengüßbach nie auf und riskierte in der Schlussphase alles. Gleichzeitig behielten die Treuchtlinger stets die Ruhe und gaben fast immer die passende Antwort. Stephan Harlanders Fazit: „Wir haben heute erneut sehr viel aus dem Basketball-ABC richtig gemacht.“ Mit zwei Siegen im Rücken, lässt es sich nun am kommenden Samstag sehr selbstbewusst zum Aufsteiger nach Erfurt fahren.

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (33 Punkte, 12 Rebounds, 6 Assists), Volker Lang (29 Punkte, 10 Rebounds), Tim Eisenberger (21 Punkte, 9 Rebounds, 7 Assists), Claudio Huhn (12 Punkte, 4 Assists), Simon Geiselsöder (11), Florian Beierlein (3), Arne Stecher, Leon Fruth, Jonathan Schwarz, Oliver Linss, Kevin Vogt, Jonas Rauch.

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