Gründerpreis für Dotlux und Franken Schotter

6.5.2015, 16:27 Uhr
Gründerpreis für Dotlux und Franken Schotter

© Maurer

Dotlux verkauft innovative Beleuchtungssysteme auf energiesparender LED-Basis. „Eigentlich vertreiben wir LED-Geldanlagen“, sagte Peter Berschneider gestern bei der Vorstellung der Firma in der Nürnberger Sparkasse. Er hat Dotlux zusammen mit Thorsten Müller 2010 gegründet. Moderne Lichttechnik hilft enorm beim Energiesparen. Der 36-Jährige schilderte, wie er auf die Geschäftsidee stieß. Er habe sich im elterlichen Betrieb um das Energiemanagement gekümmert und festgestellt, wie schnell sich die Investition amortisiert.

Zusammen mit der Lebenshilfe in Weißenburg fertigt Dotlux die Lichtsysteme und hat rasch sehr viele Kunden in Deutschland und Europa überzeugt. Der Umsatz wuchs von 128000 Euro in 2011 auf 2,2 Millionen Euro im vergangenen Jahr, sagte Berschneider. Schnelle Entscheidungen, innovative Entwicklungen, das Qualitätslabel „Made in Germany“, der Vertrieb auf allen Kanälen und das „tolle Team“, das hinter ihm und seinem Partner stehe, seien Bausteine des Erfolgs, so Berschneider. Dotlux ist auch für den Bayerischen Gründerpreis nominiert, der am 21. Mai vergeben wird.

Gründerpreis für Dotlux und Franken Schotter

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In der Kategorie Startup hatten es neben Dotlux auch die Loberon GmbH aus Nürnberg und das Café Kraft aus Nürnberg geschafft. Erstere vertreibt Möbel- und Wohnaccessoires mit einem neuartigen Konzept. Dem Kunden werden ganze Wohnwelten angeboten. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Eigenmarke und schnelle Produktwechsel. Das Café Kraft kombiniert einen Indoor-Kletterparcous mit der Gemütlichkeit eines Bistros. Nach der Eröffnung der Kletterhalle 2011 auf 600 Quadratmetern war sie rasch zu klein, es folgte eine Erweiterung auf 2000 Quadratmeter und im Juni diesen Jahres soll in Stuttgart ein Franchise-Ableger eröffnen.

Die Kategorie International wurde erst zum zweiten Mal vergeben. Franken Schotter sei einer jener Hidden Champions, von denen viele gar nicht wüssten, wie stark sie in ihren Geschäftsfeldern unterwegs sind, sagte Andrea Lutz. Sie leitet S-International, eine Abteilung, die die mittelfränkischen Sparkassen gemeinsam gründeten, um ihren Kunden bei Auslandsgeschäften professionell zur Seite stehen zu können. 40 Mitarbeiter sind dort in Nürnberg beschäftigt, lobte Roland Burgis, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Nürnberg, in seiner Begrüßung.

Franken-Schotter-Geschäftsführer Dr. Torsten Zech zeigte die rasante Entwicklung, die das 1970 gegründete Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren genommen hat. Bei nahezu gleichbleibender Ressourcennutzung sei die Zahl der Mitarbeiter um den Faktor zwei und der Umsatz um den Faktor drei gestiegen. Anfangs sei Franken Schotter tatsächlich vor allem ein Schotterwerk gewesen. Doch heute sei es „Deutschlands führendes Natursteinunternehmen“, sagte Zech stolz. Wichtigste Exportprodukte seien Bodenbeläge und Fassadenverkleidungen sowie Rohmaterialien.

Die Produkte aus Altmühlfranken zieren beispielsweise die Fassade des Al Hamra in Kuwait, wo sie extremen Temperaturschwankungen von tagsüber weit über 60 Grad bis Frost in der Nacht ausgesetzt sind. Zech: „Das funktioniert eigentlich nur mit unserem Stein.“ Selbst die Art Gallery in Auckland in Neuseeland, immerhin 2013 zum World Building of the Year gekürt, hat ihren Charme nicht zuletzt dem Naturprodukt aus Weißenburg-Gunzenhausen zu verdanken. Auch im Yacht-Club in Monaco läuft man über einen Steinboden, der aus einem Bruch der Region gehauen wurde. Es sei schon ein erhebendes Gefühl, dass „ein Stück Mittelfranken in Monaco steckt“, scherzte Moderatorin Petra Rehberger. In der Kategorie International gab es keine weiteren Preisträger.

In der Sparte Konzept kürte die Jury die „go11save AG“ aus Erlangen/ Nürnberg zum Sieger. Diese hat einen schnittfesten Stoff entwickelt. Diebe, die Lkw-Planen aufschneiden wollen, sollen sich daran die Zähne ausbeißen. Sollte es doch gelingen, würde ein integriertes Alarmsystem losgehen. Die Kategorie Aufsteiger gewann die „easycore GmbH“ mit Sitz in Erlangen. Sie entwickelt Software für Seriengeräte in der Automobilindustrie, der Automatisierungstechnik sowie in Luft- und Raumfahrt. In der Rubrik Nachfolger landete Cito System GmbH aus Schwaig auf Platz 1. Die Firma gehört zu den Weltmarktführern im Bereich Technologie für den Verpackungsdruck.
Ein Doppelerfolg

Die beiden ersten Plätze für Altmühlfranken sind zum einen ein schöner Erfolg für die beiden Unternehmen selbst, zum anderen aber auch für die Sparkasse Mittelfranken-Süd, die sie vorgeschlagen hat. Den Gründerpreis haben die mittelfränkischen Sparkassen vor 18 Jahren aus der Taufe gehoben, wie Werner Schmiedeler, Obmann des Sparkassenbezirksverbandes, in seiner Begrüßung deutlich machte. Zu der Festveranstaltung gekommen waren neben Sparkassenvorständin Rita Smischek auch Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und Treuchtlingens Bürgermeister Werner Baum.
 

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