Heftiges Unwetter sucht Sammenheim und Dittenheim heim

5.8.2014, 11:10 Uhr
Rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter fielen in einer knappen Dreiviertelstunde, Das war zu viel für den Abwasserkanal von Sammenheim.

© News5 / Goppelt Rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter fielen in einer knappen Dreiviertelstunde, Das war zu viel für den Abwasserkanal von Sammenheim.

  In beiden Dörfern wurden fast 100 Keller überschwemmt. Hätte man in Sammenheim und Dittenheim eine Badewanne auf die Straße gestellt, sie wäre innerhalb einer Stunde nahezu voll gewesen. Am Montagabend ergossen sich in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr Wassermassen auf die beiden Dörfer.

In Dittenheim und Sammenheim kommt das Wasser aber nicht nur von oben, sondern auch von der Seite. Die beiden Orte liegen am Fuß des Gelben Bergs und was es dorthin regnet, kommt früher oder später in den Dörfern am Nordhang des Hügels an. In diesem Fall eher früher. Bilder und Videos zeigen, welche Wassermassen binnen kürzester Zeit durch das Dorf rauschten.

Die Straße glich einer reißendem Fluss. „Das kam teilweise direkt über die Felder zu den Häusern und dann über die Kellerfenster rein“, erzählt Dittenheims Bürgermeister Günther Ströbel. Man werde nun in der Gemeinde überlegen, ob man Gräben im Süden der Gemeinde anlegt, um bei Starkregen das Oberflächenwasser vom Gelben Berg um die Gemeinde herumzuleiten.

Ähnlich wie beim dem orkanartigen Unwetter vor rund zwei Wochen, das vor allem Niederhofen traf, ging auch der extreme Starkregen am Montag nur über einem eng begrenzten Gebiet herunter. „Das hat vielleicht drei Kilometer betroffen“, schätzt Ströbl. Wenige Kilometer weiter gab es nur einen starken Schauer, den die Kanalisation problemlos verarbeiten konnte. In Pappenheim etwa regnete es am Montag keinen Tropfen.

Rund 100 Keller standen unter Wasser

Die Folgen des Starkregens werden beide Orte noch länger beschäftigen. 40 bis 50 Keller seien in Sammenheim überflutet worden und in Dittenheim seien es kaum weniger, sagte Bürgermeister Ströbel. Teils stand das Wasser mehr als knietief in den Kellerräumen. Kreisbrandrat Werner Kastner sprach gegenüber dem Bayerischen Rundfunk von „sintfluttartigen“ Niederschlägen.

Um den Menschen zu helfen kam am Montag alles zusammen, was die Feuerwehren der umgebenden Orte zu bieten hatte. Rund 250 Kräfte von über 20 Feuerwehren waren im Einsatz. Und der dauerte lang. „Zum Teil laufen die Pumpen immer noch“, sagte Günther Ströbel am Dienstagvormittag.

Besonders bitter: einige Sammenheimer hatte es innerhalb von nur einer Woche zum zweiten Mal den Keller geflutet. Schon am Dienstag vergangener Woche gingen erhebliche Niederschläge über dem Dorf nieder. Die Menschen gingen unterschiedlich mit den Unwetterschäden um. Ströbel: „Manche tragen es mit Fassung, manche suchen Schuldige.“

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