Heute startet die Kirchweih mit der Bierprobe

WEISSENBURG - Andernorts gilt der Fasching als fünfte Jahreszeit, in Weißenburg ist es die Kirchweih. Die ganze Stadt freut sich auf das zehntägige Fest am Platz zwischen dem Limesbad und der Wiesenstraße.

Die Bierprobe am Freitagabend wird als Auftakt stets besonders gefeiert. Wichtig: Erstmals wurde deren Beginn im vergangenen Jahr auf 18.30 Uhr vorverlegt. Daran wird auch in diesem Jahr festgehalten. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass immer mehr Menschen immer früher zu der Veranstaltung ins Festzelt von Gerhard Widmann drängen.

Schon nachmittags ziehen die ersten Gruppen ein, um sich die besten Plätze zu sichern. Und man trifft bei dieser Gelegenheit viele Menschen, die man länger nicht mehr gesehen hat. Etliche, die aus Weißenburg weggezogen sind, zieht es zu diesem Termin zurück in die alte Heimat.

Doch auch an den übrigen Tagen hat die Weißenburger Kirchweih eine hohe Anziehungskraft. Kultige Veranstaltungen wie das Steinheben oder das Hunderennen locken ebenso die Menschen zum Festplatz, wie der Tag der Betriebe, der Tag der Vereine, der Behördenabend, die Kinderbelustigung, der Auftritt der Störzelbacher, der Raiffeisenabend, der große Festzug oder zum Abschluss das Feuerwerk.

Die Weißenburger Kirchweih gilt als größtes Volksfest im südlichen Mittelfranken und lockt in aller Regel um die 70000 Besucher an. Weil in den vergangenen Jahren die Leute zur Bierprobe schon immer früher ins Festzelt strömten, haben die Verantwortlichen reagiert und den Auftakt vorverlegt.

Seit vergangenem Jahr gibt es auch  die Weißenburger Kirchweihverordnung, die der Stadtrat nach Vorarbeit durch die Verwaltung erlassen hat. Reagiert wurde damit auf die seinerzeitigen Anschläge und Amokläufe unter anderem in Würzburg, München und Ansbach.

Mit der Verordnung soll den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit vermittelt werden. Ähnliche Regelwerke gibt es in anderen Städten seit vielen Jahren. Am markantesten ist in der Verordnung der Punkt, der das Mitführen von Rucksäcken und größeren Taschen untersagt. Übrigens: Bei Verstößen gegen die Verordnung muss mit einer Geldbuße von bis zu 2500 Euro gerechnet werden. Außerdem sind Platzverweise möglich.

Anders als beispielsweise auf dem Münchner Oktoberfest verzichten die Organisatoren in Weißenburg aber auch in diesem Jahr auf das Einzäunen des Festplatzes. Sie setzen vielmehr auf mobile Kontrollen durch die Sicherheitskräfte. Die werden vor allem am heutigen Freitag zur Bierprobe Präsenz auf dem Festplatz zeigen, auch wenn es keine konkreten Anhaltspunkte für eine Gefährdung gibt.

Zwei Bands an einem Tag

Bewährt hat sich im vergangenen Jahr auch die Rückkehr zur früher üblichen Trennung von Tag der Betriebe und Behördenabend. Daher wird auch in diesem Jahr der Tag der Betriebe wieder ganztägig gefeiert. Im Festzelt spielen dazu sogar zwei Bands. Tagsüber werden die „Stieflziacha“ Unterhaltungsmusik liefern. Abends lässt es dann die Showband „Bayernmän“ krachen. Und auch zur heutigen Bierprobe gibt es eine neue Band. Die „Zwiebeltreter“ sollen dem Publikum einheizen.

Einen echten Kracher serviert auch die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen zu ihrem 40. Raiffeisenabend. Nicht nur dass Kunden, die sich entsprechende Gutscheine abgeholt haben, das Bier zum Preis von vor 40 Jahren erhalten – die Maß kostet dann nur 1,95 Euro –, vielmehr wird mit den „Gipfelstürmern“ auch eine Topband zu Gast sein.

Ein Kontrastprogramm zum kultigen Steinheben im Festzelt präsentiert am Sonntagabend Rainer Langer in seinem Weinzelt. Die Band „Powerlord“ wird einen „Rammstein“-Abend bieten.

Festwirt Gerhard Widmann weist derweil besonders auf seine vergüns­tigten Mittagstischangebote hin. Diese gelten täglich mit Ausnahme des Tags der Betriebe und der Wochenenden. Die Nachfrage ist ihm zufolge in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass auch das Wetter mitspielt. Wenn die Prognosen stimmen, könnte es tatsächlich gutes Kirchweihwetter geben.