Juraderby Nr. 2: Wettelsheimer 0:4-Pleite gegen Dittenheim

6.11.2017, 08:25 Uhr
Juraderby Nr. 2: Wettelsheimer 0:4-Pleite gegen Dittenheim

© Bastian Mühling

In Treuchtlingen an der Bezirkssportanlage regnete es in Strömen. Wettelsheim packte die langärmligen Trikots aus – und Dittenheim Chris­toph Oberhauser. Aber von dem wird noch zu sprechen sein. Die ersten 20 Minuten des Nachbarschaftsduells bestätigten die 150 Zuschauer eher nicht in ihrer Entscheidung, sich das Süd-Derby trotz des Wetters anzuschauen.

Doch dann rüttelte Antonio Enser alle wach und schüttelte mit seinem Lattenkracher in der 26. Minute den Regen vom Metall des Torrahmens. Doch wer nun dachte, Wettelsheim war am Zug, der täuschte sich. Es war ja bereits von einem gewissen Chris­toph Oberhauser die Rede. Und dieser Oberhauser packte in der 33. Minute seinen linken Hammer aus und sorgte dafür, dass auch vom SVW-Netz die Tropfen herabperlten. Aus gut 20 Metern traf „Obi“ in den Torwinkel, Aaron Obel im Wettelsheimer Tor hatte nicht den Hauch einer Chance.

Dittenheim nutzte nun die Wettelsheimer Schockstarre eiskalt aus. Beim 2:0 kam Philipp Unöder aus ähnlicher Position wie Oberhauser zum Schuss, schloss zwar etwas weniger elegant mit der Pike ab, dafür aber genauso effektiv. Es war ein „dreckiges“ Tor wie man im Fußballjargon so sagt, es passte aber irgendwie zum Wetter. Nun schien sich das Team von Trainer Martin Huber dazu entschlossen zu haben, das Spiel noch vor der Pause zu entscheiden: Unöder, diesmal auf Eleganz bedacht, steckte schön durch auf Philipp Metz, der eiskalt zum 3:0 einnetzte.

Diese Vorentscheidung war das am schönsten herausgespielte Tor, deshalb lohnt ein Blick auf den FVD-Trainer, auf Martin Huber. Der tanzte im Regen, rannte aufs Spielfeld und machte Freudensprünge. Es war vermutlich ein Sprung aus Erleichterung, denn endlich besiegte Huber den „Wettelsheim-Fluch“, der auf seinen Mannschaften zu liegen schien, wenn sie gegen seinen Ex-Verein, den SVW, spielen.

Im zweiten Abschnitt wurden die hellgelben Dittenheim-Trikots immer dunkelbrauner. Kapitän Unöders Trikot war phasenweise so dreckig, dass man kaum noch den Trikotsponsor erkennen konnte. Kurzzeitig musste man sich auch ernsthafte Sorgen um den Platz machen, der immer brauner wurde und immer schwerer zu bespielen war. Kurzum: Das Süd-Derby wurde nun mehr zu einer Rutschpartie als zu einem Fußballspiel.

Wettelsheim war zwar bemüht, wurde aber nicht mehr zwingend. Vielmehr erhöhte Dittenheim durch einen Elfmeter (nach Foul an Kapitän  Unöder) von Thomas Selz noch auf 4:0. Von einer „bitteren und verdienten Niederlage“ sprach nach dem Spiel Tobias Grimm. „Wir konnten heute leider nicht mithalten“, so der SVW-Coach weiter.

„Gott sei Dank“, entfuhr es Martin Huber mit Blick auf seinen ersten „Dreier“ gegen Wettelsheim seit langem. „Riesenkompliment an meine Mannschaft. Jeder hat alles gegeben und wir haben verdient gewonnen“, sagte Huber strahlend. Nicht auszuschließen, dass er noch ein paar Freudensprünge machte im Treuchtlinger Regen.

Keine Kommentare