KaGe Ellingen glänzte in Weißenburg

18.1.2016, 08:46 Uhr
KaGe Ellingen glänzte in Weißenburg

© Maurer

Nach der Inthronisation vor einer Woche war nun auch die Weißenburger Karmeliterkirche ausverkauft. Den Kauf der Karte hat sicher keiner der Gäste bereut, denn das Show- und Spaßprogramm der Ellinger hat es in sich. Etliche Besucher zeigten sich überzeugt, es sei das Beste, was die KaGe in den vergangenen Jahren gebastelt hat. Selbst wer nicht ganz so euphorisch in seiner Wertung war, blieb erst bei der Messlatte „ein wirklich sehr, sehr gutes Programm“ hängen. Prinzenpaar Claudia I. und Andreas I. sowie die Kinderprinzen Antonia I. und Tim II. können stolz sein auf das, was ihre Gefolgschaft auf die Beine gestellt hat.

Der Schautanz „Die Schöne und das Biest“ glänzte neben aberwitzigen Kostümen und einer knalligen Cho­reografie (Trainer: Katharina Schneider und Siggi Stöbich jun.) auch mit einem live gesungenen Duett von Siggi Stöbich und Julia Murschel. Die Elferratsfrauen reisten mit dem „Kli Kla Klavitter Bus“ einmal durch die Welt der Kinderfernsehserien und -filme vergangener Tage: Pinocchio, Pumuckl, Michel aus Lönneberga und andere Helden der Kindheit tobten ausgelassen (Trainerinnen: Petra Ihr­ke, Christina Weber und Uschi Dormeyer) in knallbunten Kostümen über die Bühne. Beim Jugendschautanz „Jahrmarkt“ war so viel los , dass man als Zuschauer gar nicht alles erfassen konnte, was sich dort an Einfallsreichtum abspielte (Trainerinnen: Jessica Morgott und Caroline Rabus).

Der Tanz der Kindergarde (Trainerinnen: Andrea Stretz, Nicole Angerstein und Carina Krach) verlangte mit „Liedern, die jeder kennt“ von den Kleinen wirklich alles ab – Sprung aus dem Stand in den Spagat inklusive. Und die große Prinzengarde setzte mit ihrer Performance (Trainerinnen: Julia Böhm, Amelie Winkelmeyer) noch eins oben drauf. Nicht vergessen werden darf natürlich die stürmische Nummer von Tanzmariechen Antonia Lastinger an deren zwölften Geburtstag.

Neben tänzerischer Finesse setzt die KaGe aber natürlich auch 2016 auf gekonnten Wortwitz. Luisa, Luca und Nele Ihrke zeigten wie schon bei der Inthronisation auch in Weißenburg ihre Jugendbütt „Rumpelplotz und Hotzenstil“, in der sie Märchen und moderne Welt auf alberne Weise zusammenführen. „Ich bin uriniert.“ Pause. „Verstehst du? Angepisst!“

Die Besonderheit des Weißenburger Balls war freilich auch diesmal die Büttenrede von Alexander Gun und Wolfgang Freyberg. Mit einer schlichten Bühnenshow als Nachrichtensendung haben sie nun den optimalen Rahmen gefunden, in dem sie ihre Frotzeleien absetzen können. So machten sie sich über die Römermaske an der B 2 lustig und meinten, sie sei ganz offensichtlich dem Gesicht von Jürgen Schröppel nachempfunden: Gaius Jürgenius Schröppelius! Das Aquabook, die von zwei Weißenburgern entwickelte Wasserflasche in Form eines Buches, wollten Gun und Freyberg gleich weiterentwickeln und entsprechende Vinobooks, Cerviciabooks, Coffeebooks und Cubalibrebooks auf den Markt werfen.

Die Zukunftsinitiative Altmühlfranken bietet auch mehr als sechs Jahre nach ihrer Gründung noch immer Anlass für Spott: „Was macht die eigentlich?“, fragte Gun. Und Freyberg leierte herunter: „Die Zukunftsinitiative Altmühlfranken – kurz: ZI-Aff – entwickelt Strategien und Projekte in den wichtigen Zukunftsfeldern Innovation und Wett­bewerbsfähigkeit sowie regionale Identität.“ Gun wiederholte die Frage, Freyberg die Antwort. Was Gun zu der Schlussfolgerung veranlasste: „Also, waast du’s a net!“

Auch Günter Kreißls legendären Wegfetz-Ausspruch zu den beiden un­ter Denkmalschutz stehenden Gebäuden in der Schulhausstraße kramten die beiden Büttenredner wieder he­raus. Sie wollten gehört haben, dass der frühere Stadt- und Kreisrat beim Abriss der Gebäude auf dem Bender-Areal ganz aufgeregt versucht hat, den Bauarbeitern klarzumachen, dass sie den Plan falsch herum halten und auf der anderen Straßenseite tätig werden müssten. Allerdings ohne Erfolg.

Und ihren Spaß haben die beiden auch noch immer mit der inzwischen abgeschalteten Ampel an der Umgehungsausfahrt Weißenburg-Süd. Weil das Bauamt sich inzwischen hat überzeugen lassen, dass sie erst nach Fertigstellung der kompletten Westtangente gebraucht wird, dichteten sie einen Udo-Jürgens-Klassiker um: „In 66 Jahren, da geht sie wieder an . . .“

Zum großen Finale bemühten die Ellinger Narren die Toten Hosen mit „Tagen wie diese“, um noch einmal alle auf die Bühne zu bekommen, be­vor Präsident Siggi Stöbich jun. mit einer umgedichteten „My Way“-Version offiziell das Programm beendete. Das war freilich nicht das Ende des Balls. Denn „One & Six“ sorgten bis in den frühen Morgen für beste Tanzmusik. Und auch in der Bar herrschte noch lange reger Andrang.

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