Keine eigene Weißenburger Wohnungsbaugenossenschaft

6.3.2019, 06:00 Uhr
Keine eigene Weißenburger Wohnungsbaugenossenschaft

© Robert Renner

Dieser Neubau und der kommunale Wohnungsbau sind mit die Gründe, weshalb jetzt auch ein Antrag zur Gründung eines Zweckverbandes für Wohnungsbau in Weißenburg-Gunzenhausen in der jüngsten Stadtratssitzung abgelehnt wurde.

In der vorberatenden Ausschusssitzung hatte der OB ebenfalls auf das WBG-Projekt hingewiesen und auch beim Neujahrsempfang hatte er den Bau schon angekündigt. Ursprünglich sollte das Vorhaben bereits dem Stadtrat vorgestellt werden, doch weil die Unterlagen noch nicht vollständig sind, ist die Präsentation verschoben worden. Dass es umgesetzt wird, da­ran besteht dem OB zufolge aber kein Zweifel.

Den Antrag für einen landkreisweiten Zweckverband für Wohnungsbau hat Erkan Dinar (Die Linke) gestellt. Ihm sind der kommunale Wohnungsbau am Birkenweg und das WBG-Projekt zu wenig Engagement im sozialen Wohnungsbau. „Wir haben deutlich mehr Potenzial an Leuten, die eine Wohnung zu bezahlbaren Preisen brauchen“, meinte er. Mit dem Zweckverband könnten alle Gemeinden im Landkreis ins Boot geholt werden. Zunächst würden ja von der Stadt Weißenburg ausgehende Sondierungen in dieser Richtung genügen. Außerdem möchte er, dass die Möglichkeit, durch Mietkauf Wohneigentum zu erwerben, geschaffen wird.

Er stieß damit aber im gesamten Stadtrat auf kein Gehör. Heinz Gruber (Freie Wähler) beispielsweise meinte, dass die Stadt bei diesem Thema „dreifach gut aufgestellt“ ist. Zum einen eben durch die sozialen Wohnungsbau am Birkenweg, zum anderen durch die Wohnungsbaugenossenschaft des Landkreises und zum dritten durch die Wohnungsgenossenschaft Eigenheim. Günstiger werde auch ein Zweckverband Wohnraum nicht schaffen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Andre Bengel sieht dies ähnlich. Der Zweckverband sei nur zusätzlicher Aufwand und koste Geld. Außerdem arbeite die Stadt ja weiter an den Themen sozialer und kommunaler Wohnungsbau.

Birkenweg geht gut voran

Ins gleiche Horn stieß Maximilian Hetzner. Der Grüne: „Wir schaffen nicht mehr Wohnungen, indem wir mehr Verwaltung schaffen.“ Sowohl im vorberatenden Hauptausschuss als auch im Stadtrat wurde der Antrag abgelehnt. Lediglich Dinar selbst votierte dafür.

Die Wohnanlage am Birkenweg schreitet währenddessen gut voran. Sie liegt derzeit im Kosten- und Zeitplan. Bis Ende des Jahres soll der Bau bezugsfertig sein. Er entsteht im Zuge des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramms des Freistaates Bayern. Geschaffen werden auf drei Etagen 15 Wohnungen mit Größen zwischen 55 und 90 Quadratmetern. Investiert werden 3,4 Millionen Euro. Durch das Förderprogramm gibt es einen Zuschuss in Höhe von einer Million Euro und ein äußerst zinsgünstiges Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro.

Die Wohnungsbaugenossenschaft für den Landkreis hat ihren Sitz in Weißenburg, ist aber vielen gar nicht bekannt. Sie wurde 1950 gegründet. Ihre Geschäftsräume hat sie in der Schulhausstraße 9. Sie besitzt ihrer Internetseite zufolge Wohnungen mit Größen zwischen 44 und 100 Quadratmeter, Garagen und Stellplätze in Ellingen, Pleinfeld, Pappenheim, Treuchtlingen und Weißenburg. Dem Vorstand gehören Thomas Schaffrath, Karl-Hans Eißenberger, Dr. Dr. Kristina Becker und Jörg Archinger an, dem im vergangenen Jahr Roland Kunert als Geschäftsführer nachfolgte.

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