Knapp 160 Schwimmer stürzten sich in den Brombachsee

24.6.2015, 09:20 Uhr
Knapp 160 Schwimmer stürzten sich in den Brombachsee

© Leykamm

Wie er es schaffte, sich gegen die starke Konkurrenz aus den eigenen Reihen durchzusetzen, verriet er unmittelbar nach dem Wettbewerb im Gespräch mit unserer Zeitung. „Ich habe die rote Lampe angemacht und das Gehirn ausgeschaltet“, so Schattner mit einem Lächeln im Gesicht und überhaupt nicht außer Atem. In den entscheidenden Momenten kann der 48-Jährige aber hart zu sich selbst sein und an seine Grenzen gehen. Bis „ein leicht metallischer Geschmack im Mund“ zu spüren ist – wie auf seinen letzten Metern vor Erreichen des Ramsberger Strandes, den er nach 28:31 Minuten wieder unter den Füßen spürte.

„Es ist diese mentale Stärke, die ihn auszeichnet“, bekam er nach dem Finish als Lob vom Zweitplatzierten und Vereinskollegen Knut Schneider. Er brauchte für die zwei Kilometer durch den See nur drei Sekunden länger. Platz drei sicherte sich mit Tabea Bößenecker die schnellste Frau des Wettbewerbs, bei ihr stoppten die Zeiger bei 28:41 Minuten. Auch die 27-Jährige startete für den VfL Nürnberg. Und die drei haben auch die berufliche Affinität zu Naturwissenschaften gemeinsam: Schattner ist Physiklehrer, Bößenecker Maschinenbauingenieurin und Schneider Entwicklungsingenieur. Mit solchem Hintergrund „kann man eben mit Molekülen gut umgehen“, lautet das Geheimnis des Erfolgs.

Der Dritte bei den Herren kam üb­rigens aus Österreich angereist und startete für den Schwimmclub Volksbank Braunau – Clemens Duft zischte nur Sekundenbruchteile nach Bößenecker ins Ziel. Die wiederum ließ ihre weibliche Konkurrenz deutlich hinter sich: Inge Muckenfuß aus dem Aichtal erreichte als Zweite bei den Damen nach 30:10 Minuten das Ziel, Sandra Weiß vom TSV Altenfurt benötigte eine Viertelminute mehr.

Knapp 160 Schwimmer stürzten sich in den Brombachsee

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Etwas über eine Dreiviertelstunde schwamm Ulla Küffner durch den Brombachsee, was ihr Rang 125 im Gesamtklassement einbrachte. Trotzdem schaffte sie es nach dem Wettbewerb vor die Kamera des Bayerischen Rundfunks. Kein Wunder, denn dessen Publikum ist sie als Wettermodera­torin bestens bekannt. Ihrer Kollegin Ulli Nikola stand sie gerne Rede und Antwort. Für Küffner war das Brombachseeschwimmen aber nur das Aufwärmen für die eigentliche Herausforderung, den Start am Challenge in Roth. Auch für Schattner bildete die jetzige Veranstaltung eine willkommene Trainingseinheit für den Rothsee-Triathlon, dem er seinen Spitznamen verdankt.

Lobend über den Wettbewerb am größten der fränkischen Seen äußerte sich auch Pleinfelds Bürgermeister Markus Dirsch, der den Startschuss geben durfte, nachdem die Fans gemeinsam mit Moderator und Hauptorganisator Bernd Kiehnlein von zehn auf null heruntergezählt hatten, woraufhin sich der Uferstreifen dank der 139 Starter in eine einzige Schaumkrone verwandelte. Dem eher trüben Wetter war es wohl geschuldet, dass bei den anderen vier Disziplinen (400, 200, 100 und 50 Meter) die Resonanz überschaubar war. Hier traten nur 18 Schwimmer an, so dass es ingesamt knapp 160 Starter waren.

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