Konzept für die Gaststätte Ludwigshöhe in Weißenburg steht

21.11.2016, 12:00 Uhr
Konzept für die Gaststätte Ludwigshöhe in Weißenburg steht

© Jan Stephan

Dass die „Ludwigshöhe“ tatsächlich schon im kommenden Jahr wieder öffnet, kann man sich bei einer oberflächlichen Besichtigung kaum vorstellen. Aus dem Dach wachsen Bäume, es riecht modrig aus den ehemaligen Gasträumen, das Wasser tropft aus lecken Dachrinnen, und der hintere Trakt ist von einem Brand verwüstet. Tolu allerdings ist guter Dinge. „Ich weiß, was ich mir da antue und ich weiß, dass ich da viel Geld in die Hand nehmen muss“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Mann ist vom Fach. Er war in Weißenburg als Bauträger aktiv und arbeitet derzeit als Bausachverständiger in Nürnberg.

Besondere Konstellation

Als sein Makler ihm eine Besichtigung der zum Verkauf stehenden Ludwigshöhe vorschlug, lehnte Tolu dankend ab: „Was will ich mit dem Ding“, sagt er und ließ sich schließlich doch breitschlagen. „Als wir dann oben waren, hat es nicht lange gedauert, und ich hab mich anders geschieden.“ Überzeugt hat ihn die Lage, die Geschichte und auch das Einzugsgebiet der Stadt Weißenburg.

Tatsächlich bedurfte es einer außergewöhnlichen Konstellation, dass sich jemand an die Sanierung des maroden Gebäudes wagte. Er könne als Baufachmann nicht nur die Situation des Gebäudes gut einschätzen, sondern verfüge auch über ein gutes Netzwerk in der Branche, um eine kostengüns-tige Sanierung zu ermöglichen, erklärte Tolu gegenüber unserer Zeitung. Zudem zeigte sich die Versicherung bei der Regulierung des Brandschadens als fairer Partner.

Die Stadt Weißenburg sieht das Projekt positiv. „Ich habe das vorgestellt und alle sind begeistert“, sagte Tolu. Die Stadt freut sich, dass das Umfeld des Bergwaldtheaters aufgewertet wird und bald wieder eine gastronomische Nutzung den Theaterbetrieb ergänzt. Zudem dürfte sich die Region darüber freuen, dass es in knapp einem Jahr wieder einen komplett bewirtschafteten, privaten Veranstaltungssaal in Weißenburg gibt.

Nachdem der Saal des ehemaligen „Kronprinzen“ aus statischen Gründen geschlossen und das TSV-Sportheim in der Jahnstraße abgerissen wurde, gibt es für größere Veranstaltungen fast nur noch die Säle der Stadt.
Bestuhlt seien in dem Saal der Lubberer etwa 180 Personen unterzubringen, stellt Tolu fest. „Der Saal ist vor allem für Hochzeiten, aber auch für Vereins- und Kulturveranstaltungen gedacht“, erklärt der Investor. Es habe bereits Gespräche mit potenziellen Pächtern gegeben, aber man sei offen für weitere Bewerbungen. Geplant ist eine gutbürgerliche Küche auf hohem Niveau. Tolu: „Wegen einem Schnitzel aus der Friteuse fährt da keiner den Berg hoch. Das muss richtig gut sein.“ Man wolle eine Pacht vereinbaren, die auch den Gastronomen leben lässt.

Wenn der Bausenat des Stadtrats zustimmt, dann will man, sobald es die Witterung zulässt, im neuen Jahr beginnen. „Das kann Januar sein, das kann auch erst März sein“, so Tolu. Ab Baubeginn rechnet der Investor mit einer Bauzeit von rund sieben Monaten. Die Fassade wird saniert, aber bleibt optisch bestehen, das gesamte Haus erhält ein neues Dach, der vom Brand versehrte Trakt wird durch einen Neubau ersetzt, und eine Dachterrasse soll das Areal aufwerten. Zusammen mit dem Umbau des „Wittelsbacher Hofs“ sicher eines der spannendsten Gastroprojekte Weißenburgs.

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