Konzert in der alten Heimat Weißenburg

2.5.2016, 15:00 Uhr
Konzert in der alten Heimat Weißenburg

© Barbara Struller

Mit seiner gefälligen Mischung aus poppigen Cover-Songs und eigenen Kompositionen lockt der gebürtige Burgsalacher stets eine begeisterte Fanschar in seine Konzerte. Die Stimme des Sängers geht einem dabei durch Mark und Bein – leider in einer Lautstärke, die für die Akustik der Karmeliterkirche etwas zu viel des Guten war.

So viel technische Unterstützung hätte Gabler gar nicht gebraucht, bei dieser Stimmgewalt, die er aus eigener Kraft hervorbringen kann! Aber vor von der Decke fallendem Putz ist das Publikum zum Glück durch das eingespannte Netz sicher.

Stimmungsvolles Bühnenbild

Das ist allerdings schon das einzige Manko des Abends. Das Bühnenbild ist stimmungsvoll: durch die schwarzen Stoffbahnen zu beiden Seiten mit den runden, weißen Papierlampions wirkt die relativ kleine Mannschaft um Michael Gabler auf der Bühne nicht ganz so verloren: die Backgroundsänger und Musiker, die ihn bei seinem Unplugged-Konzert unterstützen.

Dass es das Publikum nicht von den Stühlen reißt liegt nicht an Gabler – auch wenn der Sänger mit seinen Songs eher die ruhige Schiene fährt. Immer wenn Sitzgelegenheiten vorhanden sind, dann bleiben die meisten wohl lieber sitzen, summen mit und wippen mit den Füßen. Da verpufft jede noch so ambitionierte Bühnenanimation. Leider.

Es sind die Schmachtfetzen, die Gabler besonders zu liegen scheinen. Mit viel Gefühl intoniert er „Stars“ von seiner Lieblingsband Simply Red. Oder seine eigenen Stücke wie „On my way“ oder „Follow“. In „Writings on the wall“, den Titelsong zu aktuellen James-Bond-Film, legt Gabler min-destens so viel Schmelz wie Sam Smith.

Obwohl er sich mit seiner stimmlichen Kraft auch bei „Believe It or Not“, „Mama said“ oder „Don’t stop me now“ von Queen nicht verstecken muss, die etwas mehr Drive haben. Genauso wie sein eigener Song „Too late“. Der ist zwar durchaus emotional, aber ohne hingehaucht zu sein, sondern mit richtig Druck dahinter.

Bei seinem nächsten Besuch dürfte Michael Gabler, der momentan in Hamburg lebt, keine Probleme haben, für gut gefüllte Plätze zu sorgen. Und warum auch nicht? Man hört diesem stimmgewaltigen Talent einfach gerne zu, wenn es wieder in die alte Heimat zurückkehrt.

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