Landkreis investiert weiter in die Schulen

24.1.2019, 11:14 Uhr
Landkreis investiert weiter in die Schulen

© Robert Renner

Im Investitionsprogramm des Kreishaushaltes stehen bei allen Schulen Positionen für Schulausstattung/EDV und Glasfaser. In der Summe kommen dabei mehr als 700000 Euro zusammen. Sämtliche Landkreisschulen von der Landwirtschaftsschule bis zum Gymnasium werden ans Glasfasernetz angeschlossen. Die Aufträge hierfür sollen bald ausgeschrieben werden. Die Arbeiten sollen idealerweise in diesem, spätestens im nächsten Jahr erledigt werden. Darüber hinaus können die Schulen neue Rechner, neue Dokumentenkameras, Beamer und anderes Equipment kaufen. 

Es liegen bereits mehrere Förderbescheide vor, weitere Anträge für weitere Zuschüsse in den nächsten Jahren sind in Vorbereitung. Dank der hohen Zuschüsse ist die Schulverwaltung im Landratsamt großzügig. Wofür das Geld konkret verwendet werden soll, dürfen die jeweiligen Schulen – zumindest im Rahmen gewisser Vorgaben – selbst festlegen.
Aber auch für integrierte Fachunterrichtsräume gibt es aktuell Förderprogramme. Kreiskämmerer Peter Nebert und Sachgebietsleiter Stefan Müller sind wild entschlossen, die hohen Zuschüsse zu nutzen, um die Schulen „auf den neuesten Stand zu bringen“. 

Im Schulausschuss fand diese Ankündigung im Rahmen der Präsentation des Schulhaushaltes insgesamt ein positives Echo. Denn moderne Technik könne das Unterrichten und das Lernen vereinfachen – auch wenn es letztendlich immer darauf ankomme, wie der jeweilige Lehrer sie nutzt und einsetzt. Generell war man sich im Schulausschuss einig, dass die Technik nur Mittel zum Zweck sein dürfe. 

Simon Scherer (ÖDP) nutzte die Gelegenheit, um auf Gefahren aufmerksam zu machen, die Handystrahlen mit sich bringen. Die künftige Funktechnik mit dem Namen 5G betreffe das ebenso wie WLAN-Netze. Scherer: „Es besteht ein hochgradiger Einfluss auf die Gesundheit von Kindern.“ Deshalb plädierte er dafür, in den Schulen auf WLAN zu verzichten und auf verkabelte Lösungen zu setzen.

Landrat Gerhard Wägemann pflichtete ihm bei, dass die Technik natürlich auch Risiken berge. Er will sich aber in die WLAN-Frage ohnehin nicht einmischen. Ob es ein Funknetz in den Unterrichtsräumen braucht, soll die jeweilige Schule selbst entscheiden, befand der Landrat. Stefan Müller pflichtete ihm bei und erklärte, der Landkreis kümmere sich nun erst einmal über den Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz. Diesen hatte die ÖDP im vergangenen Jahr beantragt und damit bei der Kreisverwaltung offene Türen eingerannt; entsprechende Vorarbeiten waren bereits erledigt.

Letztlich sei der Landkreis aber ohnehin nur für die Infrastruktur zuständig. Wie diese genutzt werde, sei Sache von Kultusministerium und Lehrern, gab Nebert zu bedenken. Er verwies aber darauf, dass der Weg heute klar darauf abziele Handys stärker in den Unterricht einzubeziehen. Und tatsächlich gebe es beim Bund Überlegungen ein Förderprogramm aufzulegen, mit dem die Technik für WLAN im gesamten Schulgebäude stark bezuschusst wird. Das ist aber noch nicht spruchreif.

CSU-Fraktionsvorsitzender Peter Gallenmüller freute sich über das generelle Upgrade der Technik an den Schulen, die es für den Landkreis dank der Zuschüsse zu einem Spottpreis gibt, führte aber auch noch einen weiteren Punkt an, der gegen WLAN an Schulen spricht: den Datenschutz. Denn generell sind Funknetze für Hackerattacken wesentlich anfälliger als ein Kabelnetzwerk, gab er zu bedenken.

Die enorme Förderung macht es möglich, dass der Zuschussbedarf für die Landkreisschulen trotz allem nur minimal von 7,42 auf 7,43 Millionen Euro steigt. Man muss weniger für den Gebäudeunterhalt ausgeben und auch die Heizkosten sind erfreulich niedrig, erläuterte Nebert. 

Klassenzimmer werden moderner

Größte schulische Baumaßnahmen in diesem Jahr sind die Vierfachturnhalle, die die Stadt Weißenburg errichtet und an der sich der Landkreis beteiligt. Außerdem lässt der Landkreis 28 Klassenzimmer des Werner-von-Siemens-Gymnasiums auf Vordermann bringen. Akustisch-energetische Sanierung nennt sich das. Es werden neue Decken eingezogen, die in Sachen Schallschutz und Wärmedämmung Verbesserungen bringen. Außerdem werden die Leuchtstoffröhren durch LEDs ersetzt. Passieren soll das in den Sommerferien. 650000 Euro stehen hierfür im Haushalt. Gäbe es nicht eine starke Förderung hätte der Landkreis die Sanierung über mehrere Jahre gestreckt, so zieht man es nun in einem Rutsch durch.

Außerdem muss der Kreis an seiner bestehenden Dreifachturnhalle in Weißenburg die Entwässerung modernisieren lassen. Das hat damit zu tun, dass der bisherige Abwasserkanal durch das Areal läuft, auf dem die Stadt die Mehrzweckhalle errichten wird. Wenn der Kanal ohnehin verlegt werden muss, kann man bei der Gelegenheit auch gleich vom Misch- auf das Trennsystem umstellen. Denn das stünde in ein paar Jahren ohnehin an. Die 100000 Euro im Haushalt hierfür sind aber noch nicht mit konkreten Angeboten unterlegt, sondern nur eine grobe Schätzung.

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