Landratswahl mit nur einem Kandidaten

16.8.2017, 16:01 Uhr
Landratswahl mit nur einem Kandidaten

© WT Archiv

Der Wahlprüfungsausschuss tagte am 15. August und konnte nur 69 gültige Unterschriften für den Höttinger Kandidaten der Piraten feststellen. 340 hätte der 33-jährige Softwareentwick­ler gebraucht, um zugelassen zu werden. Dass es nicht einfach werden würde, die Unterschriften zu sammeln, war im Vorfeld klar. Dass die Hürde derart deutlich verfehlt wird, ist allerdings eine Überraschung. Weil die Piraten nicht im Kreistag vertreten sind, schreibt die Wahlordnung die Unterstützungs-Vorschriften vor.

Schreiner bedankte sich bei all seinen Unterstützern und auch den Mitarbeitern in den Verwaltungen in den Rathäusern. Er stellte zudem das Prozedere der Unterstützer-Unterschriften in Frage, das verlangt, dass alle Bürger, die eine Kandidatur Schreiners unterstützen, persönlich in den Rathäusern erscheinen müssen, um ihre Stimme abzugeben. Im 21. Jahrhundert, in Zeiten von Online-Petitionen sei das nicht mehr zeitgemäß. „Für manchen Unterstützer, gerade in kleineren Gemeinden, wo jeder jeden kennt, dürfte auch die Notwendigkeit eines quasi öffentlichen Bekenntnisses zu einem Kandidaten abschreckend gewirkt haben“, so Schreiner in einer Pressemitteilung. „In gewisser Hinsicht wird hier das Wahlgeheimnis ad absurdum geführt.“

Schreiner hatte im März seinen Hut in den Ring geworfen, als klar war, dass keine andere Partei einen eigenen Kandidaten aufstellen würde. Der Höttinger begründete seine Kandidatur damit, dass eine Wahl nur dann eine sei, wenn es mindestens zwei Kandidaten gebe. Zudem sei er mit der Arbeit von Amtsinhaber Gerhard Wägemann nicht vollkommen zufrieden.

Zurückhaltender Wahlkampf

Der Höttinger meldete sich seit der Ankündigung seiner Kandidatur immer wieder mit  Leserbriefen in unserer Zeitung zu Wort, blieb ansonsten aber zurückhaltend mit Werbeaktionen. Zuletzt versuchte er noch mit Infoständen und einem Informationsabend potenzielle Wähler für sich zu begeistern.

Dass es mit Gerhard Wägemann nun nur noch einen Kandidaten gibt, sorgt dafür, dass auf den Wahlzetteln eine eigene Zeile freigelassen wird, auf die die Wähler ihre eigenen Vorschläge notieren können. Schreiner ruft in seiner Pressemitteilung alle Bürger auf, diese Chance zu nutzen.

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