Lieber Knöllchen als Laufen

15.3.2017, 06:10 Uhr
Lieber Knöllchen als Laufen

© Arndt

Reifenspuren ziehen sich durch die ein oder andere Grünfläche des Seeweiherparkplatzes. Hier fahren und stehen immer wieder Autos auf dem durchnässten Boden, was dazu führt, dass der Rasen stark beschädigt wird. Doch warum stellen sich manche Parkende auf die Grünflächen?

Gerade zu Stoßzeiten wie zu Schulbeginn in der Früh ist der Seeweiherparkplatz komplett voll. Und durch den Wegfall des sogenannten „Lehrerparkplatzes“ vor der Realschule sind nun weniger Parkplätze An der Hagenau vorhanden als früher. Also werden immer wieder Autos auf den Grün­flächen des Seeweiherparkplatzes abgestellt. Dabei wird aus einem Einzelfall schnell ein Trend. Steht zuerst nur ein Parker dort, werden es mit der Zeit immer mehr, die die Grünflachen als Abstellplatz hernehmen, wie sich häufig beobachten lässt.

„Parkplätze wären genug da“, findet Jochen Belz, Leiter der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Weißenburg. Er verweist damit auf den Kirchweihparkplatz, der von den Parkern nicht so gut angenommen wird. Anstatt auf diesen auszuweichen, wird auch die Südliche Ringstraße immer mehr zugeparkt. Belz vermutet, dass der Kirchweihparkplatz vielen Parkern zu weit ist, wenn es in der Früh schnell gehen muss: „Viele kommen dann kurz vor knapp und haben nicht mehr die Zeit für ein paar Minuten Fußweg.“

Durch das Parken auf den Grünflächen wird der Rasen kaputt gefahren und es bleibt ein brauner Boden übrig. „Das schaut hässlich aus“, sagt Stadtgartenmeister Johannes Birkhan. Erst letztes Jahr seien die Schäden hergerichtet worden, erzählt er weiter. Rund 100 bis 150 Euro pro beschädigten Parkplatz muss die Stadt für das Wiederansäen und Herrichten der ruinierten Grünfläche jährlich berappen. Die Prävention dagegen ist schwierig.

Verstärkte Kontrollen

Um die Anzahl der Falschparker einzudämmen, sind derzeit verstärkt Kontrolleure am und um den See­weiherparkplatz im Einsatz. Schilder wurden in der Vergangenheit erfolglos aufgestellt. „Die Leute akzeptieren die Schilder nicht“, beklagt Jochen Belz. Die härteste Maßnahme wäre es aus seiner Sicht, Metallpfosten und Metallketten oder Steinquader auf den Grünflächen aufzustellen. Dies wäre dann aber laut Stadtgärtnermeister Birkhan doppelter Aufwand beim Mäen.

Die laxe Parkmoral ist auch andernorts zu erkennen. Auch auf dem gepflasterten Vorplatz des Hallenbades, der als Fußgängerzone ausgeschildert ist, und der Feuerwehrzufahrt zu Landkreishalle, Gymnasium und Realschule parken immer wieder Autos unzulässig. Obwohl hier absolutes Halteverbot gilt. Schließlich stehen im Ernstfall möglicherweise Kinderleben auf dem Spiel, wenn der Rettungsweg für die Feuerwehr mit Fahr­zeugen blockiert ist. Stadtbrandinspektor Klaus Knaupp nennt aber auch die Galgenbergsiedlung und die Kaadener Straße als weitere Negativbeispiele.

Jochen Belz findet, dass sich die Parkmoral generell verschlechtert hat. „Nicht nur am Seeweiher, allgemein in der Altstadt.“ Außerdem befürchtet er, dass an der Kirchweih und der Messe Altmühlfranken auch wieder viele Falschparker auftauchen werden. Oft werde auch wissentlich falsch geparkt, solange man dann wenigstens einen Parkplatz hätte. Ein Verhalten, das auch Schulleiter Dieter Theisinger nicht nachvollziehen kann: „Weißenburgs Schulviertel hat eine Parkplatzausstattung, wovon in anderen Städten nur geträumt werden kann.“    
 

 

3 Kommentare