Montessori-Schule bald komplett in Pleinfeld

26.2.2017, 11:13 Uhr
Montessori-Schule bald komplett in Pleinfeld

© Maurer

Unterschrieben ist noch nichts, bestätigte Bürgermeister Markus Dirsch auf Anfrage des Weißenburger Tagblatts. Bei Grundstücksangelegenheiten halten sich Kommunen grundsätzlich bedeckt, bis der Notartermin über die Bühne gebracht ist. Dementsprechend wollte sich auch Dirsch nicht weiter äußern. Klar ist aber, dass der Montessori-Trägerverein ein Grundstück in der Nähe einer bestehenden Schule sucht, um dort Fachräume und Sportanlagen mitnutzen zu können. An der Pleinfelder Mittelschule gehört der Gemeinde das seit Jahren leer stehende Hallenbad. Das Areal wäre als Standort für die Montessori-Schule prinzipiell gut geeignet. Von der Montessori-Schule und vom Trägerverein war zunächst niemand erreichbar.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat der Vorstand des Vereins auf Anfrage unserer Zeitung die Neubaupläne bestätigt und damit öffentlich gemacht. Gedacht ist an ein Schulgebäude für 150 bis 200 Schüler, das grob fünf Millionen Euro kosten dürfte. Von den leer stehenden Schulhäusern im Landkreis bringt keines die gewünschten rund 1600 Quadratmeter Nutzfläche mit. Es gab nach Informationen unserer Zeitung Verhandlungen mit Weißenburg, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Ellingen und Pleinfeld. Doch zuletzt fokussierte sich alles auf Pleinfeld. Die Städte wollten entweder das Wunschgrundstück nicht zur Verfügung stellen oder erhielten so wie Ellingen und Weißenburg eine Absage des Trägervereins.

Seit dieser Woche das Ergebnis da

In der Folge gab es im November ein Gespräch bei der Regierung von Mittelfranken. Man einigte sich, dass die Regierung ein erstes fiktives Raumprogramm erstellt. Mitte Januar gingen die hierfür erforderlichen Unterlagen im Ansbacher Schloss ein, teilte die Regierung auf Anfrage unserer Zeitung mit. Seit dieser Woche liegt das Ergebnis vor. Am Mittwoch ging die entsprechende Information telefonisch an den Trägerverein raus, erklärte die Regierung.

Das Staatliche Schulamt hält die vom Montessori-Trägerverein pro-gnostizierten Schülerzahlen von etwa 150 bis 200 für realistisch. Und auch die Regierung schließt sich dieser Auffassung an. Darauf aufbauend entstand das fiktive Raumprogramm. "Ein endgültiges Raumprogramm wird erst bei einem Antrag auf schul-aufsichtliche Genehmigung erstellt. Dieser Antrag steht noch aus", heißt es in der Stellungnahme der Regierung.

Der nächste Schritt wird nun das Befragen der Vereinsmitglieder sein, die am Ende die Grundsatzentscheidung treffen müssen, ob sie überhaupt einen Neubau wollen. Das soll nach Informationen unserer Zeitung allerdings recht schnell über die Bühne gehen. Der Vorstand ist sich scheinbar sicher, die Mitglieder hinter sich zu haben. Die momentane Situation mit zwei Standorten in Weiboldshausen und Pleinfeld ist für alle Beteiligten unbefriedigend und wurde in der Vergangenheit schon des Öfteren auch öffentlich beklagt.

2009 erst hatte sich der Montessori-Trägerverein Weißenburger-Gunzenhausen gegründet und zog mit der Grundschule ins damals leer stehende Weiboldshausener Schulhaus ein. Die Schule wuchs Jahrgang um Jahrgang, und 2013 brauchte es dann eine Sekundarstufe. Dafür war in Weiboldshausen nicht genug Platz, und so mietete sich die Montessori-Schule in die Brombachsee-Mittelschule in Pleinfeld ein, wo Räume leer standen. Die Schüler können an der Montessori-Schule den mittleren Bildungsabschluss (mittlere Reife) erwerben.

Aktuell werden an beiden Standorten jeweils drei Gruppen mit insgesamt 120 Schülern unterrichtet. 2018, wenn die Montessori-Schule erstmals die Jahrgangsstufen 1 bis 10 umfasst, rechnet der Trägerverein mit rund 150 Schülern. Geht es nach den Verantwortlichen des Trägervereins würde ein Neubau gleich mit etwas Luft nach oben konzipiert. Aber das hängt letztlich alles am endgültigen Raumprogramm. Denn die dort festgelegten Flächen entscheiden über die Höhe der Zuschüsse.

Verlängerung in Weiboldshausen?

Der Mietvertrag mit der Gemeinde Höttingen für das Schulhaus in Wei­boldshausen läuft im Herbst 2018 aus, hat Bürgermeister Hans Seibold nun bei den Bürgerversammlungen der Gemeinde erklärt. Bis dahin steht der Neubau in Pleinfeld ganz sicher noch nicht. Man werde sich in den nächsten Monaten mit der Vereinsspitze zusammensetzen, um zu beraten, wie es dann weitergehen soll, erklärte der Bürgermeister. Seibold selbst steht einer Verlängerung des Vertrags positiv gegenüber, machte er klar. Ob es dann zu einem Vertrag mit gesetzlicher Kündigungsfrist komme oder ob eine neue Befristung vereinbart werde, müsse sich dann im Gespräch zeigen.

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