Montessori-Schule will eigenes Schulhaus

25.2.2016, 08:46 Uhr
Montessori-Schule will eigenes Schulhaus

© WT-Archiv

Es ist eine Erfolgsgeschichte. 2009 erst hatte sich der Montessori-Trägerverein Weißenburger-Gunzenhausen gegründet, und die Grundschule zog in das leer stehende Weiboldshausener Schulhaus ein. Im September 2013 eröffnete man dann eine Mittelschule. Aus Platzgründen musste sie in freien Räumen der Brombachsee-Mittelschule in Pleinfeld untergebracht werden. Für Lehrer, Eltern und Schüler war die räumliche Trennung keine optimale Lösung. Deshalb eruierte der Trägerverein bereits seit Längerem, welche Möglichkeiten es gibt, die beiden Standorte zusammenzuführen.

Inzwischen stehen die Zeichen recht eindeutig auf Neubau. Vor allem, weil sich kein geeignetes Bestandsgebäude finden wollte, das die geforderten rund 1600 Quadratmeter Nutzfläche bieten konnte. „Wir im Vorstand gehen von einem Neubau aus“, stellt Thomas Ludwig, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins zuständig ist, fest. „Allerdings steht noch ein Votum der Mitglieder aus.“ Im April dieses Jahres will man in einer Versammlung die Weichen in diese Richtung stellen.

Erst in einem nächsten Schritt soll der geeignete Standort ausgewählt werden. Ludwig: „Wir wollten die beiden Entscheidungen nicht vermischen.“ Zumal die Auswahl nicht leicht fallen dürfte. Dem Verein wurden von allen angeschriebenen Städten und Gemeinden Grundstücke in der Größe zwischen 3500 und 4000 Quadratmetern angeboten. Der Neubau könnte nach Weißenburg, Gunzenhausen, Pleinfeld, Ellingen oder Treuchtlingen kommen.

Einige der Bürgermeister hätten sich sehr engagiert gezeigt, dem Verein bei der Suche zu helfen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Bevorzugt werde die Nähe zu bestehenden Schulzentren, um Fachräume und Turnhallen mitnutzen zu können, eine gute Anbindung an die öffent­lichen Verkehrsmittel und Nähe zur Natur.

In den Klassen eins bis sieben werden in Weiboldshausen und Pleinfeld aktuell 95 Kinder unterrichtet. Zudem stehen in den nächsten Wochen Aufnahmegespräche für 19 Grundschüler und sieben Neuzugänge für die Sekundarstufe an. „Wir haben uns etabliert“, stellte Ludwig fest. Das Selbstverständnis der Montessori-Schule Weißenburg-Gunzenhausen ist es, dauerhaft ein alternatives Bildungsangebot zur Regelschule zu bieten.

Daraus zieht der Vorstand des Vereins auch das Selbstbewusstsein, eine solche Großinvestition anzugehen. Die Gesamtkosten von rund fünf Millionen Euro müsste die Schule aber nicht alleine stemmen. Es gebe auch für private Schulprojekte Zuschüsse, habe man in Gesprächen mit dem Landesverband der Montessori-Schulen erfahren, so Ludwig.

Raum für Entwicklung

2018, wenn die Montessori-Schule erstmals die Klasse 1 bis 10 umfasst, rechnet der Trägerverein mit rund 150 Schülern. Die werden dann aller Voraussicht nach noch in Weiboldshausen und Pleinfeld unterrichtet werden. Zwar soll der Neubau so schnell wie möglich über die Bühne gehen. Realistisch seien aber eine Planungs- und Bauzeit von mindestens drei Jahren, stellte der Vereinssprecher fest.

Der Neubau soll auf rund 200 Schüler ausgelegt sein und Luft für Entwicklung bieten. „Irgendwann könnte man vielleicht auch mal an andere Modelle denken. Es gibt ja Montessori-Fachoberschulen oder -Gymnasien“, sagte Ludwig. Das aber sei noch Zukunftsmusik. Im Moment können die Montessori-Schüler innerhalb des Schulsystems einen mittleren Bildungsabschluss erwerben, den sie etwa an der Fachoberschule zur Hochschulreife ausbauen können.

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