„My Home is my Castle“ in der Andreaskirche

10.10.2018, 11:26 Uhr
„My Home is my Castle“ in der Andreaskirche

© Peter Litvai

Die Ausstellung wird im Sonntagsgottesdienst um 10 Uhr offiziell eröffnet. Veranstalter ist das Diakonische Werk Weißenburg-Gunzenhausen. Schirmherrin ist Dekanin Ingrid Gottwald-Weber. Beiden geht es darum, den Betrachter zum Nachdenken anzuregen.

Die beeindruckenden Bilder verschaffen nicht nur einen Eindruck, wie sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum auswirkt und wie Wohnen in prekären Verhältnissen aussehen kann, sondern sie vermitteln ein Gefühl für die Lebenssituation ihrer jeweiligen Bewohner.

Betroffene oder „Leidtragende“ des angespannten Wohnungsmarktes gibt es viele: Beschäftigte im Niedriglohnsektor, Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in den Arbeitsprozess eingebunden sind, aber auch Alleinerziehende in Teilzeitjobs genauso wie Rentnerinnen und Rentner mit geringem Einkommen, heißt es in der Pressemitteilung der Diakonie.

Um soziale Exklusion vermeiden zu helfen und abwertenden Stigmatisierungen entgegenzuwirken, werde in der Ausstellung das Problem Wohnungsnot versachlicht, quasi „neutral“ dokumentiert und somit für den Besucher greifbar. Die bedrückende Ästhetik der Fotografien wirke umso intensiver, weil sich die „Baustelle bezahlbarer Wohnraum“ inmitten des Chorraums einer altehrwürdigen Kirche befindet. Ein Kontrast, der den Betrachter zuweilen beklommen macht und bewusst werden lässt, dass oftmals das Grundbedürfnis aller Menschen nach dem Gefühl der Geborgenheit in einem geschützten wohnlichen Zuhause unerfüllt bleiben muss – verdeutlicht durch die ironisch-beschönigende Bezeichnung prekären Wohnraums als „Castle“.

Die Organisatorin der Ausstellung, Ulla Langer vom Diakonischen Werk, freut sich, dass die zum Rahmenprogramm gehörende Podiumsdiskussion am Montag, 29. Oktober, zum Thema „Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit“ wichtige lokale Akteure zu bieten hat: So sitzen Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, Dekanin Ingrid Gottwald-Weber, der Geschäftsführer der Diakonie, Martin Ruffertshöfer, und der geschäftsführende Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Eigenheim, Thomas Hanke, auf dem Podium. Die Sozialpädagogin der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit hofft auf viele diskussionsfreudige Teilnehmer bei der Diskussion, die ab 19 Uhr im Söller des Gotischen Rathauses stattfindet.

Die Ausstellung „My Home is my Castle“ ist bis einschließlich 4. November, jeweils von 9 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 

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