Närrische Schönheits-OP

9.2.2016, 11:46 Uhr
Närrische Schönheits-OP

© Heubeck

Für die überraschende und zugleich beste Nummer des Abends hatten die OCV-Gardemädchen gesorgt, die angeführt von Prinzessin Sabine (als Ärztin) in freizügiger Schwestern-Tracht die Bühne enterten und sich sogleich an die „Makel“ der Männer hermachten, die Oberkörper frei noch den Applaus für ihre Tanzeinlage ausge-kostet hatten. „Wir sind das Team von der plastischen Chirurgie und wie sie sehen, ist es bei manchem dringend geboten“, kalauerte Prinzessin Sabine in Richtung der jungen Männer, die dem Schabernack der OCV-Frauen nicht mehr entfliehen konnten.

Mittels „Wampwegtomie“, „Hüftelastie“ und „Gehirnresektion“ wurden die OCV-Herren auf Vordermann gebracht: Mit Sixpack statt Speckrolle, mit Brustvergrößerung, Bartverlängerung oder mit einer kompletten Geschlechtsumwandlng. Und da bei letzterer etwas übrig blieb, wurde das gute Stück auch noch „recycelt“ und einem anderen Tänzer angenäht – da flossen bei manchem Zuschauer die Lachtränen.

Allerhand kuriose Vorfälle

Und auch an der Milchrampe kamen im Gespräch der beiden Bauern (der stimmlich etwas lädierte Präsident Tobias Satzinger und Andreas Weglehner) allerhand kuriose Begebenheiten und Glanzleistungen der Oberhochstatter, Niederhofener und Kehler ans Tageslicht. So verband ein Pferdebesitzer den falschen Fuß des lahmenden Tieres, da verschwand ein Rollerfahrer plötzlich in der Wiese (Schuld war ein tiefer Graben), da wurde ein stänkernder Talbewohner beim „Stänkern“ in Weißenburg vom Kontrahenten in den Finger gebissen (der Verband war am Rosenmontagsball noch dran), da musste ein „Seidla“ aus dem Abwasserrohr eines Haus-Neubaues entfernt werden oder wurde eine neu gesetzte Steinmauer schon am nächs-ten Tag von einer Traktorfahrerin umgemäht.

In dem gut fünfstündigen Programm zum Faschingsabschluss präsentierte der OCV unter den fetzigen Klängen der Band „Stark“ seine beiden Prinzenpaare Franziska II. und Felix I. sowie Sabine I. und Florian I. beim gemeinsamen Prinzenwalzer. Danach enterten die verschiedenen Tanzgruppen die Bühne. Der Kinder- und Prinzengarde folgte der Schautanz der Juniorinnen und bei der Einlage der Sketchgruppe gab es die ersten heftigen Lachsalven im Saal: Die zwei Frauen und sieben Männer suchten nicht nur den Schuh eines berühmten Indianers, sondern waren auch mit dem „Spacetaxi“  im nicht ganz heterosexuellen Weltraum unterwegs.

Viel Beifall für Tanzgruppen

Frisch von der Bundeswehr schienen die Männer des OCV zu kommen, die in ihrem Ballett auf Tarn-Outfit und zackig-militärische Schritte und Figuren setzten. Den Abschluss im bunten Rosenmontagsprogramm ga-ben die Gardemädchen, die als Countrygirls die Bühne rockten und wie alle anderen Gruppen nur mit Zugabe und unter lautstarkem Beifall von der Bühne durften.

Traditionell gab es zum Faschings-ende auch kleine Erinnerungsgeschenke für die Aktiven sowie die Trainerinnen. Letztere – Julia Ritzka, Marion Gruber, Kerstin und Julia König (Kinder- und Prinzengarde, Männerballett), Claudia Russer, Chris-tina und Carina Link, Milena Amler (Junioren), Joana Hofmann und Diana Werner (Männerballett) – bekamen wie die Wirtsleute Doris und Fritz König als Dankeschön auch noch einen Blumenstrauß – verbunden mit der Bitte, doch im kommenden Fasching wieder aktiv mit an Bord zu sein.

Den Abschluss des Abends bildete wie immer das gemeinsam gesungene Lied vom „Kleinen Gardemädchen“ und ein heiterter Beitrag. Hofmarschall Alexander Durst hatte diesmal nicht in der Witzkiste, sondern in den OCV-Archiven gekramt und ein Gedicht des „Weberbauern“ aus dem Jahr 1982 entdeckt. Der hatte damals  heitere Reime über einen Schlosser verfasst, der mit der Motorsäge im Haus eine hölzerne Wand aufgeschnitten hatte, um neue Leitungen zu verlegen. Da das Schwert der Säge aber  ein wenig länger war, flogen nicht nur die Späne, sondern auch die Federn: Der Mann schnitt auch das Bett der Großmutter im Nebenraum durch. Auch vor über 30 Jahren mangelte es im Weißenburger Osten nicht an Lachtränen generierenden Kuriositäten. Damals waren Elisabeth Treiber und Heinz Kamm das OCV-Prinzenpaar – und beim diesjährigen Rosenmontagsball ebenfalls anwesend. „Das war nicht geplant“, versicherte Durst. Das verdeutlicht (wie auch der Blick auf das altersmäßig bunt gemischte Publikum), dass der Fasching in Oberhochstatt nach wie vor die Generationen verbindet.

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