Neuer Fußballplatz schafft Platz für die Umfahrung Dettenheim

24.7.2014, 08:51 Uhr
Neuer Fußballplatz schafft Platz für die Umfahrung Dettenheim

© Leykamm

Beim ökumenischen Gottesdienst wussten dabei der evangelische Pfarrer Walter Krewin und der katholische Diakon Norbert Waldmüller die Qualität des Rasens zu würdigen, der einem Teppich im Wohnzimmer gleiche. Durch den Segen am Mittelkreis durch die beiden Geistlichen erfuhr das Grün sogleich noch eine weitere Aufwertung.

Den Werdegang des Projekts ließ Karl Roth als Vorsitzender des 1. FC Dettenheim Revue passieren. Er sprach von „zähen, aber konstruktiven Verhandlungen“ mit dem Staatlichen Bauamt Ansbach, die dem Verein einen Entschädigungsbetrag von knapp 100000 Euro für den Umzug des Feldes brachte. Per Tauschgeschäft zwischen dem Eigentümer und der Römerstadt ging das Grundstück in ihr Eigentum über. Der Verein pachtet die Fläche im Gegenzug von der Stadt.

Nach der Klärung aller Formalitäten galt es, das Areal mit Aushubmaterial aufzufüllen. Im vergangenen Jahr wurde der Rasen angesät. Im Frühjahr 2014 errichtete man Tribüne und Zaun. Die Eigenleistung ging in den vergangenen Monaten weit über das eigentliche Projekt hinaus: Das Sportheim bekam einen neuen Anstrich verpasst und das Pflaster wurde ebenso wieder auf Vordermann gebracht. Nun könne der Verein „mit einem gewissen Stolz“ die neue Sportanlage präsentieren, betonte Roth.

Der neue und fortan auch erste Platz erfreute sich am Eröffnungswochen­ende natürlich gleich mit zahlreichen Fußballspielen eines würdigen Einstandes. Zur schnellen Erholung des Rasens danach sowie dessen Qualität im allgemeinen dient unter anderem eine neue Beregnungsanlage, die aus einem eigens gebohrten Brunnen gespeist wird.

So froh sich die Dettenheimer über das neue Feld auch zeigten, so sehr war ihnen an der Einweihung aber auch daran gelegen, Neues bezüglich des Umfahrungsprojekts zu erfahren. Diesbezüglich verwies der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer auf eine Unterredung mit Bayerns Innenminister Joachim Hermann. Dieser habe ihm versichert, dass „die nächste Straßenbaustelle, die in Mittelfranken eingerichtet wird, die Ortsumfahrung in Dettenheim ist“. Rechtliche und finanzielle Fragen seien geklärt, nun gehe es an die Realisierung.

Es sei gut, dass man bei dieser Frage parteiübergreifend an einem Strang in die gleiche Richtung ziehe, gab da­raufhin Weißenburgs Oberbürger­meister Jürgen Schröppel zu verstehen. Nun müsse man eben noch „die letzten Monate durchhalten“, steckte er zwischen den Zeilen den erhofften Zeitrahmen ab.
Bis Herbst würden die Dettenheimer noch abwarten, ließ Karl Roth in seiner Funktion als Ortssprecher wissen. Tue sich bis dahin nichts, würden diverse „legitime Aktionen“ gestartet, kündigte er im Gespräch mit unserer Zeitung an. Nach dem über ein Jahrzehnt andauernden Kampf um das Straßenbauprojekt „ist unsere Geduld überstrapaziert“. Der Startschuss für die Verwirklichung der Umfahrung noch in diesem Jahr sei „Hoffnung und Wunsch“ der Dettenheimer, war immer wieder zu hören.

Dem Spielfeld selbst wünschte der OB, dass der Trainer nicht so oft „Ihr müsst Gras fressen!“ zu sagen brauche – denn das täte dem Rasen nicht gut. Über den zeigte sich auch die Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbandes, Brigitte Brand, be­geis­tert, bevor sie eine Lanze für den Fußballsport in den niederen Klassen brach, ohne den die höheren gar nicht existieren könnten. Immerhin hätten fünf Spieler der aktuellen deutschen Weltmeistermannschaft ihre Karriere in kleinen Vereinen Bayerns begonnen, wie Thomas Jäger, der Kreisspielleiter Neumarkt-Jura, in seinem Grußwort unterstrich, bevor er mit den anderen Ehrengästen sich den Ball zum Einstand auf den bereits geweihten Rasen am Mittelkreis zukickte. Zu Musikstücken der Weißenburger Stadtkapelle klang die Einweihungsfeier dann bei einem Weißwurstfrühstück aus.

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