Neuer Weißenburger Pfarrer ist da

16.2.2018, 06:00 Uhr
Neuer Weißenburger Pfarrer ist da

© Robert Renner

Draußen parkte noch ein Möbellas­ter, Umzugskartons standen in den Räumen und Handwerker waren im Haus aktiv, als Dekanin Ingrid Gottwald-Weber mit der Delegation am Dienstagnachmittag zu einem kurzen Willkommensgruß im künftigen Büro Reichelts vorbeikam. Familie Reichelt, die den Umzugstrubel augenscheinlich gelassen nahm, freute sich über den Besuch und dankte für die Blumen und ein kleines Präsent in Form von Lebensmitteln für die ersten Tage, die Doris Eckerlein, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, überreichte.

Dekanin Gottwald-Weber hob lobend die termingerechten Umbau- und Renovierungsarbeiten am Pfarrhaus hervor, sodass der Geistliche mit seiner Familie auch plangemäß einziehen konnte. Das sei nicht selbstverständlich. Ganz häufig müssten Pfarrer bei Stellenwechseln in Provisorien oder gar Baustellen einziehen, was für viel Verdruss sorge. Sie habe aber bei der Landeskirche Druck gemacht, da­mit dies hier nicht passiere. Ausdrück­lich dankte sie allen beteiligten Handwerkern und vor allem dem Weißenburger Architekten Michael Arndt für die Leitung des Projekts.

Ein weiterer Grund zur Freude für die Dekanin: Ab 1. März ist mit Reichelt die zweite Pfarrstelle in der Andreasgemeinde wieder besetzt. Sie war seit dem Weggang von Pfarrer Gerd Schamberger im August vergangenen Jahres vakant. Überhaupt ist die Personalsituation in der Gemeinde derzeit nicht rosig. Die fünfte Pfarrstelle ist unbesetzt und Pfarrerin Ursula Starck ist zur Kur, sodass letztlich Dekanin Ingrid Gottwald-Weber und Pfarrerin Catharina Fenn übrig blieben.

Ihnen wird Alexander Reichelt ab kommenden Monat unter die Arme greifen. Offiziell eingeführt in sein neues Amt wird er bei einem Gottesdienst am Sonntag, 11. März, um 15 Uhr in der Andreaskirche. Gegen 16.30 Uhr schließt sich ein Empfang im benachbarten Gemeindehaus an. Reichelt hat zuletzt zwölf Jahre im Dekanat Hersbruck gearbeitet. Er hatte die Pfarrstelle in Förrenbach inne. Neben dieser war er im Dekanat Beauftragter für Erwachsenenbildung.

Einblick in die Wirtschaft

Zur Welt kam er 1969 im oberpfälzischen Vohenstrauß. Er studierte von 1991 bis 1999 Theologie in Wuppertal, Canterbury sowie Berlin und promovierte zum Doctor of Philosophy (PhD) an der University of Kent in Canterbury in England. Von 1999 bis 2002 wirkte er als Vikar in Bayreuth und absolvierte ein Spezialvikariat „Pfarrer im Unternehmen“ bei einer Versicherung in Nürnberg, „um Einblicke in die Welt der Wirtschaft zu gewinnen“, wie Reichelt im aktuellen Gemeindeboten schreibt.

2002 wurde er ordiniert. Als Pfarrer z. A. arbeitete er hernach für kurze Zeit in Roßtal im Landkreis Fürth, bevor er die Pfarrstelle St. Martin in Schwabach von 2003 bis 2006 übernahm. Dann ging es mit der Familie, zu der noch die Söhne Felix und Anton gehören, die derzeit im Ausland weilen, nach Förrenbach.

In Weißenburg wartet nun auf der zweiten Pfarrstelle mit der Geschäftsführung der Kirchengemeinde eine neue Herausforderung auf den 48-Jährigen. Besonders aber liegt ihm „der Gottesdienst in seiner ganzen liturgischen Vielfalt am Herzen“, macht Reichelt in einer kurzen Vorstellung in der jüngsten Ausgabe des Informationsblattes des Dekanats Weißenburg deutlich. „Ich wünsche mir, dass sich diese Liebe zum Gottesdienst auf die Menschen in der Gemeinde überträgt“, schreibt er weiter.

Er bringe aber auch „die Erfahrungen aus der Erwachsenenbildung und die Freude an dieser Arbeit“ mit nach Weißenburg und er freue sich darauf, „im Team mit den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gemeindeleben zu gestalten“. Reichelt: „An den vielfältigen Angeboten in Weißenburg sehe ich: Wo so viele Menschen mit ihren Gaben gemeinsam ,Kirche‘ sind, kann Wunderbares entstehen.“

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