Neues Wohnbaugebiet für Weißenburg

21.9.2018, 08:44 Uhr
Neues Wohnbaugebiet für Weißenburg

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Der Bauausschuss des Stadtrats hat einstimmig das Stadtbauamt beauftragt, die Planungen für das Areal an der Ludwig-Thumshirn-Straße weiterzuführen. Die Unterlagen für die Flächennutzungsplanänderung sowie für die Bebauungsplanaufstellung sollen erarbeitet werden. Erste Andeutungen zu dem künftigen Wohnbaugebiet in attraktiver Lage hatte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel schon vor ein paar Wochen bei einem Pressegespräch zur Baupolitik in Weißenburg gemacht.

Im Bauausschuss berichtete er nun, dass die Eigentümer die beiden Grundstücke der Stadt angeboten haben. Für die Stadt komme aber nur die Umwandlung in ein Baugebiet nur im sogenannten Einheimischenmodell infrage. Dem sei zugestimmt worden.
Das Einheimischenmodell dient der vorrangigen Deckung des Wohnbedarfs der ortsansässigen Bevölkerung. Auf dieser Schiene kommt die öffentliche Hand an Bauplätze, erläuterte Schröppel. Die Stadt erwirbt die für die Bebauung vorgesehenen Flächen vor der Baulandausweisung und veräußert sie an Bürger zu bezahlbaren Preisen. Ein Viertel der Fläche wird für die Erschließung abgezogen. Die Hälfte der Baugrundstücke verbleibt beim Eigentümer. Diese kann er selber vermarkten.

Eine weitere Voraussetzung für das Wohngebiet sei eine Prüfung der Lärmbelastung durch den nur ein paar Steinwürfe entfernten Sportpark Rezataue gewesen. Denn bei der Fortschreibung des Weißenburger Flächennutzungsplans im Jahr 1999 wurde wegen der befürchteten Lärm­emissionen des damals noch geplanten Sportplatzgebiets das Gelände als Wohnbaugebiet gestrichen, erläuterte der OB. Die Grundstückseigentümer haben nun aber mit einem Gutachten belegt, dass die Lärmbelastung unter den geltenden Grenzwerten bleibt.

„Ich halte das Gebiet für sehr attraktiv,“ machte der OB deutlich. Es könne an die Wohnbebauung an der Ludwig-Thumshirn-Straße „direkt angedockt“ werden. Schröppel: „Ich schlage vor, dass wir einsteigen.“ Dem wollte kein Bauausschussmitglied wi­dersprechen. Der Rathauschef wies vor dem einstimmigen Beschluss noch darauf hin, dass es natürlich etwas dauern werde, bis auf dem Areal gebaut werden könne, schließlich dauere die Bauleitplanung ihre Zeit.

Weniger erfreulich aus Sicht der Stadt ist die Lage beim geplanten Wohnbaugebiet Am Hasenacker in Holzingen. Die Stadt konnte sich mit Grundstückseigentümern nicht einigen. Daher sprach sich der Bauausschuss auf Vorschlag von Schröppel einstimmig für das Einstellen des Bebauungsplanverfahrens aus. Der OB hatte den Grundstücksbesitzern ein Ultimatum gestellt, sich bis zur Bauausschusssitzung zu äußern. Dieses verstrich.

Die Angelegenheit hätte die Anlagen für eine unendliche Geschichte gehabt. Der Stadtrat hatte den Bebauungsplan bereits im Januar 2017 beschlossen. Zunächst verzögerten diverse Gutachten das Vorhaben, dann gab es grundlegende Probleme mit den Besitzern der Flächen. Unklare Besitzverhältnisse führten zu einem dauerhaften Stocken der Verhandlungen.

Der Einstellungsbeschluss müsse „ja nicht für die Ewigkeit sein“, merkte der OB an. Wenn wieder Bewegung in die Sache komme, könne man ja neu entscheiden. „Sie läuft nicht weg, das ist der Vorteil bei einer Immobilie“, merkte er lakonisch an.

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