Pleinfeld ist die Heimat einer kenianischen Prinzessin

3.12.2016, 06:00 Uhr
Pleinfeld ist die Heimat einer kenianischen Prinzessin

© Privat

Die Biografie der Prinzessin liest sich beeindruckend. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern wuchs sie bei ihrem Großvater auf, der sie auf ein britisches Internat in Kenia schickte, das auch in ihrem Roman eine Rolle spielt. Anfangs in Nairobi und später London studierte sie Literatur und Journalismus und Betriebswirtschaft. In London lernte sie ihren späteren Ehemann Harald Weininger kennen und zog wegen der Liebe nach Deutschland um. Hier lebt das Ehepaar mit seinen vier Kindern seit etlichen Jahren zuletzt in Georgensgmünd und seit Kurzem in Pleinfeld.

Erneuter Schicksalsschlag

In die Rezatgemeinde hat die Prinzessin einmal mehr das Schicksal verschlagen: Ihr Mann, der an Parkinson erkrankt ist und seit der Entfernung eines Gehirntumors auch keine Treppen mehr steigen kann, konnte nicht mehr länger in ihrem alten Haus bleiben. In Pleinfeld fand das Ehepaar eine neue Bleibe und fühlt sich dort nach rund drei Monaten bereits wohl: „Es ist ziemlich hübsch“, findet Prinzessin Akinyi, die allerdings noch nicht allzu viel von der Umgebung gesehen hat, weil sie sich um ihren Mann kümmern muss. Immerhin war sie aber schon am Brombachsee und hat auch das Ellinger Barockschloss bereits besucht.

Das Leben zwischen den Kulturen empfindet Prinzessin Akinyi, die die deutsche und die kenianische Staatsangehörigkeit hat, schon immer als Bereicherung. Wie Khira, ihre Romanfigur, hatte auch sie als Kind einen Traum und wollte den strengen Luo-Regeln ihres Heimatlandes entfliehen  und in der städtischen Freiheit ihre Selbstständigkeit gewinnen. Im Internat in Großbritannien lernt die Romanfigur Khira – wie sie – zum ersten Mal Weiße kennen und erfährt, dass auch Weiße weinen können. Prinzessin Akinyi hat unter anderem in Nürnberg, Erlangen, Ansbach, Forchheim, Gräfenberg, Schwabach, Heideck, Rednitzhembach und Gunzenhausen zahlreiche Lesungen, Vorträge und Diavorträge über Afrika und ihre alte Heimat Kenia gehalten.

Mit Akinyi Weininger ist eine echte Prinzessin und erfolgreiche Autorin nach Pleinfeld gezogen: Die Schriftstellerin erhielt 2013 den renommierten „African Achievers Writer of the Year 2013“ in Amsterdam. Außer Romanen schreibt die Prinzessin auch Sachbücher wie etwa „Darkest Europe and Africa’s Nightmare: A Critical Observation of Neighboring Continents“, das in London als „revolutionär“ gefeiert wurde.

Die kontaktfreudige Prinzessin war unter anderem Mitglied im Asylhelferkreis in Roth und will sich auch in ihrer neuen Gemeinde sozial engagieren. Als freie Trainerin liegt ihr vor allem die Verbesserung der Kommu­nikation und die Zusammenarbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen am Herzen.

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