Pleinfelder Wohnpark bekommt mehr Zeit

15.10.2015, 12:00 Uhr
Pleinfelder Wohnpark bekommt mehr Zeit

© Steiner

Solange es zum Abwarten keine Alternative gibt, hatte das Gremium offenbar auch gar keine andere Wahl, als die Frist für Timmy Simons um 24 Monate zu verlängern. Dass hier demnächst weitergebaut wird, will man in Pleinfeld derzeit nicht so recht glauben. Denn rein äußerlich hat sich hier in den vergangenen Wochen nicht viel getan. Als neueste Neuigkeit wird auf der Homepage des Wohnparks die Ankunft der Trafostation verkündet. Das war allerdings schon Ende Mai.

Baukräne abmontiert

Die Fraktionen sind unterdessen mit einem Schreiben von Investorin Kathy Liemans informiert worden, dass die Baukräne vorübergehend abgebaut wurden, weil sie momentan nicht gebraucht werden, dennoch aber täglich Kosten verursacht haben. Aus dem gleichen Grund hat auch die Firma Ulsenheimer, die die Erschließung macht, ihren Bürocontainer abgezogen hat.
„Weil wir ihn gerade wo anders brauchen“, erklärte Geschäftsführer Ernst Muser auf Anfrage unserer Zeitung. Dennoch ist er zuversichtlich, dass es in Pleinfeld bald weitergeht. „Die ersten drei Häuser sind ja fast fertig“, sagt Muser, der erst am Wochenende ein Gespräch mit den Investoren Kathy Liemans und Timmy Simons führte. Deshalb ist der Geschäftsführer überzeugt, dass die ersten zwölf Wohnungen bald verkauft werden.

Die Wohnpark GmbH scheint es mit dem Verkauf dagegen nicht wirklich eilig zu haben. Iris Krisch, die den Wohnpark auf der „immo 2015“ in Nürnberg beworben hat, sagte auf Anfrage des Weißenburger Tagblatts, das Interesse an dem Konzept in Nürnberg sei groß gewesen. Konkrete Verträge habe man bislang aber noch nicht abgeschlossen. Das sei derzeit auch nicht sinnvoll, weil das Energiekonzept noch nicht definitiv festgelegt worden sei.

Durch die Fristverlängerung, die der Gemeinderat gewährt hat, habe man sich aber jetzt Luft verschaffen können, um das Konzept noch einmal viel detaillierter zu planen. Auch bei der Investorensuche sei man einen Schritt weiter gekommen und führe konkrete Verhandlungen mit Interessenten aus Belgien. „Der Bau geht weiter“, tritt Krisch anderslautenden Gerüchten entgegen. Ende Oktober sollen die bereits produzierten Fenster und Türen eingebaut und somit der Bau winterfest gemacht werden. Dass bislang noch keine Wohnungen verkauft wurden, begründet die Immobilienmaklerin so: „Eine verkaufte Wohnung kann den gesamten weiteren Ablauf blockieren.“

Blockiert wird derzeit nach wie vor eine Wohnung im Musterhaus, in der der geschasste Projektentwickler Günther Rieker wohnt. In der gestrigen Gerichtsverhandlung am Amtsgericht wegen einer Räumungsklage wurde unseren Informationen zufolge ein Vergleich geschlossen. Rieker darf demnach noch bis zum 31. Januar 2016 in Pleinfeld wohnen bleiben, spätestens dann muss er raus.

Rieker selbst, der von der Idee immer hundertprozentig überzeugt war, glaubt inzwischen nicht mehr an den Erfolg des Projekts. Seiner Meinung nach hat Timmy Simons an dem Wohnpark kein erns-tes Interesse mehr. Der einstige
Projektentwickler mutmaßt, dass der Wohnpark komplett an einen neuen Investor verkauft werden soll. Schon einmal, belegt Rieker mit einem Schreiben, wollte die Wohnpark GmbH die Grundstücke zu einem Preis von 150 Euro pro Quadratmeter weiterverkaufen. Zu dem Verkauf ist es ganz offensichtlich nicht gekommen.    

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