Rassiges Derby endete ohne Sieger

1.8.2014, 08:00 Uhr
Rassiges Derby endete ohne Sieger

© Uwe Mühling

Die Gäste vom FC/DJK konnten mit dem Remis sicherlich besser leben, weil sie aufgrund ihrer Verletzungsmisere etliche Spieler ersetzen mussten und eigentlich in der Außenseiterrolle waren. Angesichts dessen zeigte sich Trainer Martin Huber „hochzufrieden mit dem Punkt“. Das Remis war aus seiner Sicht letztlich „etwas glücklich, aber nicht unverdient“.

Hubers Kollege Thomas Schneider machte hingegen kein Hehl aus seiner Enttäuschung. Trotz Unterzahl nach einer Roten Karte für Stefan Müller habe seine Mannschaft die zweite Halbzeit ganz klar dominiert. „Wir hätten es eigentlich noch umbiegen und aufgrund der zweiten Hälfte gewinnen müssen“, fand Schneider. Dennoch mussten sich die TSV-Sechziger nach den zwei Auftakt-Erfolgen erstmals mit einem Unentschieden begnügen. Die Tabellenspitze teilt sich der Aufsteiger nun mit dem SC 04 Schwabach und dem FC Holzheim (alle sieben Punkte).

Vor 420 Zuschauern im Sportpark Rezataue – unter ihnen auch der Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, Fußball-Bezirksspielleiter Ludwig Beer, Kreisspielleiter Thomas Jäger sowie der Bezirksehrenvorsitzende Uwe Kunstmann – begannen die Gastgeber sehr nervös und zerfahren. So profitierte FC-Stürmer Jochen Schwenk gleich in der ersten Minute von einem Abwehr-Schnitzer; sein Schuss landete aber oben am Tornetz. Nach einer Viertelstunde verfehlte er erneut nur knapp, um dann in der 19. Minute zu treffen. Nach einem von vielen Ballverlusten des TSV 60 und einem genauen Pass von Alexander Rottler lupfte Schwenk das Leder zum 0:1 in die Maschen. Torhüter Jonas Herter war zwar mit den Fingerspitzen noch dran, doch das reichte nicht, um den FC-Jubel zu verhindern.

Danach kam der TSV 1860 immer besser ins Spiel, hatte aber doppeltes Pech: Zunächst traf Markus Lehner mit einem fulminanten Schuss aus
20 Metern die Unterkante der Latte, dann passierte nach einem Freistoß von Michael Böhm das Gleiche, als Rottler den Ball per Kopf an den ei­genen Torrahmen lenkte. Zweimal rettete also „Alu“ für den FC/DJK, der jedoch bei Kontern stets brandgefährlich blieb. So auch in der 45. Minute: Florian Heckel machte sich in vollem Tempo auf in Richtung Strafraum. Kurz davor wurde er von Stefan Müller zu Fall gebracht. Schiedsrichter Thorsten Rössle entschied nach Absprache mit seinem Linienrichter auf Rote Karte wegen Notbremse – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Den folgenden Freistoß setzte Rottler knapp neben das Tor.

In der zweiten Halbzeit spielte dann fast nur eine Mannschaft nach vorn, und zwar der TSV 1860. Trotz Unterzahl hatten die Platzherren nun ein klares optisches Übergewicht. Zunächst scheiterten Michael Böhm und Marco Schwenke am zuverlässigen neuen FC-Keeper David Grimm. In der 64. Minute war er dann allerdings machtlos, als der eingewechselte David Denk energisch abzog und sein abgefälschter Schuss zum verdienten 1:1-Ausgleich in den Maschen landete.

Der FC/DJK hing in der Folgezeit wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen. „Einige Spieler kamen wirklich auf dem Zahnfleisch daher“, fand auch Trainer Huber und lobte seine ersatzgeschwächte Truppe zugleich für ihren Einsatz. Der K. o. in Form des 2:1 für den TSV 1860 lag in der Luft, sollte aber nicht mehr gelingen, weil es entweder am letzten Pass oder am konsequenten Abschluss fehlte. Die Gäste hatten in der zweiten Hälfte kaum noch Angriffe, hätten aber fast noch einmal zugeschlagen, als Rottler (70.) und Schwenk (91.) bei Kontern in aussichtsreicher Position jeweils das Tor verfehlten. So blieb es schließlich bei der Punkteteilung.

Für den FC/DJK geht es am Sonntag gleich mit dem nächsten Nachbarschaftsduell weiter – diesmal zu Hause gegen die TSG Solnhofen, die mit einem 0:2 gegen den SV Pölling die drit­te Niederlage in Folge kassiert hat (siehe gesonderten Bericht). Der TSV 1860, bei dem sich Maik Wnendt einen Mittelfußbruch zuzog und einen Gips verpasst bekam, muss am Sonntag beim Topfavoriten TuS Feuchtwangen antreten. Dort wird auch weiterhin der Langzeitverletzte Kapitän Sebas­tian Struller fehlen.

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