Rückkehr des Reifenschlitzers: 130 Fälle in Weißenburg

29.11.2016, 16:49 Uhr
Rückkehr des Reifenschlitzers: 130 Fälle in Weißenburg

© News5/Goppelt

Denn genau vor einem Jahr gab es bereits einen ähnlichen Fall, in dem 89 Autos beschädigt wurden. Im November 2015 ging der Reifenstecher bereits um und sorgte damals für einen Schaden von mehr als 10.000 Euro. Nun, exakt ein Jahr nach dem ersten Vorfall, das gleiche Schema. In Wohngebieten im Weißenburger Osten, zwischen Jahnstraße und Niederhofener Straße, standen am Samstagmorgen wieder Dutzende Au­tos auf Plattfüßen.

"Die Tatörtlichkeit war nahezu gleich und das benutzte Werkzeug dürfte identisch gewesen sein", stellt die Weißenburger Polizeiinspektion in einer Pressemitteilung fest. Man geht von ein und demselben Täter aus und, wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, auch von einem lokalen, also einem "Weißenburger Schlitzer".

"Der Täter benutzte wahrscheinlich ein Werkzeug mit runder Spitze, das in der Reifenflanke nur sehr kleine, teilweise nicht sichtbare Einstiche erzeugte", stellt die Polizei fest. In einigen Fällen sei die Luft so langsam entwichen, dass der Schaden erst an den Folgetagen auffiel. Das sorgt für eine erhebliche Gefährung der betroffenen Autofahrer. Die Polizei rät deshalb: "Kontrollieren Sie die Reifen vor Fahrtantritt. Fahren mit hoher Geschwindigkeit mit einem defekten Reifen (langsames Entweichen der Luft) kann zu gefährlichen Situationen führen."

"Die Weißenburger Polizei hat eine Ermittlungsgruppe zusammengestellt, die sich intensiv um die Aufklärung dieser Taten bemüht", heißt es in der offiziellen Stellungnahme weiter. Anwohnerbefragungen würden auch in den kommenden Tagen noch durchgeführt. Bislang gingen keine sachdienlichen Hinweise aus der Bevölkerung ein. Schon im Vorjahr gab es trotz einer Belohnung in Höhe von 1000 Euro, die das Landeskriminalamt ausgesetzt hatte, keine Hinweise. Das LKA prüft derzeit, ob erneut eine Belohnung ausgesetzt wird.

Erhöhte Aufmerksamkeit

Es traf auch diesmal nahezu die gleichen Straßenzüge wie im Vorjahr. Der Täter hat sich Wohngebiete ausgesucht, die abseits nächtlichen Lebens liegen. Keine Gaststätten, Kneipen, Tankstellen oder Betriebe, die in der Nacht für Passantenverkehr sorgen könnten. Die einzelnen Tatorte befinden sich in der Heinrich-Stöhr-Straße, der Niederhofener Straße, An den Sperrwiesen, der Egerlandstraße, der Danziger Straße und der Otto-Rieder-Straße. Im vergangenen Jahr hatte es neben dem Weißenburger Osten auch die Straßen Dr.-Horst-Lenz-Straße und An der Schafscheuer auf der Weißenburger Ludwigshöhe getroffen.

Die Polizei rät zu erhöhter Aufmerksamkeit. "Verständigen Sie die Polizei, wenn Sie insbesondere zur Nachtzeit Auffälligkeiten feststellen." Außerdem sollten Fahrzeuge nach Möglichkeit in Höfen oder Garagen geparkt werden.