Schäferfest lockte nach Übermatzhofen

6.6.2017, 06:01 Uhr
Schäferfest lockte nach Übermatzhofen

© Steiner

Nach dem Gottesdienst im Freien eröffnete Landtagsabgeordneter Manuel Westphal als Schirmherr offiziell das bunte Markttreiben auf dem idyllischen Gelände und zitierte eine alte Weisheit, die so wohl noch nie ganz gestimmt hat: „Bienen und Schafe ernähren den Mann im Schlafe . . .“ Auch Westphal, der als Nebenerwerbslandwirt weiß, wie hart man damit sein Geld verdienen muss, lobte die Hüteschäfer für ihre wertvolle Arbeit, die nicht nur Wolle und Fleisch liefert, sondern auch die Artenvielfalt der Natur erhält.

Leckerer Landschaftsschutz

Die Vermarktungsinitiative „Altmühltaler Lamm“, die heuer ihren 20. Geburtstag feiern kann, sei für die Region sehr wichtig. Wenngleich es auch nach zwei Jahrzehnten noch Luft nach oben für Werbung gibt, hatte sich Westphal vorab schlau gemacht: Der Pro-Kopf-Verbrauch beim Schweinefleisch liegt in Deutschland bei 38 Kilogramm, beim Lamm ist es dagegen nur ein Kilo. Westphal: „Dabei ist das eine der leckersten Arten, die Landschaft zu schützen.“

Schäferfest lockte nach Übermatzhofen

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Lammkönigin Jana Müller aus Hitzhofen im Landkreis Eichstätt pries ebenfalls die vielen Vorzüge des Altmühltaler Lamms, das Spitzenqualität garantiere, weil es nur mit regionalem Futter ernährt und auf den heimischen Trockenrasen geweidet werde. „Genießen Sie das Fest rund um unsere wolligen Vierbeiner“, empfahl sie den Gästen, die teilweise von weit her den Weg ins idyllische Übermatzhofen auf sich genommen hatten.

Schäferfest lockte nach Übermatzhofen

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Wie zum Beispiel die „Bayerische Wollkönigin“ Kerstin I., die bis aus der Rhön angereist war, um für Schafwolle zu werben. Auch aus ihrer Sicht sei die Hüteschäferei eine große Herausforderung, und der Berufsstand könnte durchaus noch mehr Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit vertragen.
Erich Neulinger, Vorsitzender des Vereins der Hüteschäfer im Naturpark Altmühltal, schlug im Anschluss auch kritischere Töne an und nannte explizit die neue Düngeverordnung, die es den Hüteschäfern im Herbst immer schwerer macht, geeignete Weiden für ihre Heerden zu finden, weil sie durch die ausgebrachte Gülle nicht mehr beweidbar sind.

„Der gute Hirte“

Klaus Fackler vom Landschaftspflegeverband war es schließlich vorbehalten, sich bei allen zu bedanken, die das Schäferfest mit auf die Beine gestellt haben: Beim Schirmherrn Manuel Westphal, der mit dem nicht zu heißen, aber trockenem Wetter alles richtig gemacht habe. Bei den Hüteschäfern für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz an 365 Tagen im Jahr bei jedem Wetter: „Ihr seid immer der gute Hirte Eurer Herde.“

Auf dem Gelände am Sportplatz und im Umgriff drehte sich alles um das Schaf und das Altmühltaler Lamm. Man konnte Robert Lechner beim Schafscheren über die Schulter schauen, eine Schafrassenschau mit Quiz besichtigen oder eine Info-Ausstellung zur Geschichte der Schäferei in Franken. Die Besonderheiten der Flora und Fauna konnten die Besucher bei einem naturkundlich geführten Spaziergang in nahe gelegenen Schafweiden entdecken. Und natürlich gab es auch verschiedenste Lammgerichte und ein großes kulinarisches Angebot sowie einen Natur- und Handwerkermarkt.

 

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