Schambachtal ist Eldorado der Artenvielfalt

31.7.2015, 14:00 Uhr
Schambachtal ist Eldorado der Artenvielfalt

© Böger

Das Schambachtal zählt zu den letzten großen Bachtälern in ganz Mittelfranken und bietet einen durchgehenden naturnahen Lebensraum für selten Tiere und Pflanzen. Die blütenreichen Magerrasen, die es dank der Beweidung mit Schafen gibt, sind ein ideales Habitat für Kaisermantel, Küchenschelle, Feld-Sandlaufkäfer oder eben die eingangs erwähnten Widderchen und Bläulinge, die zur Art der Falter gehören.

Wie schön die Natur in Mittelfranken ist, das will das bayernweite Angebot der Naturtour mit ihren Naturerlebnisführungen vermitteln und schickt deshalb auch die Bayerische Umweltministerin durch den Freistaat, die als prominenter Gast ein beredtes Zeugnis von der Schönheit der Natur ablegen soll. Die lobte die „herrliche Landschaft im Schambachtal“ als „echtes Naturerlebnis“ und ließ sich von Claus Rammler von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Mittelfranken die alten Eichen am Waldrand zeigen, die neben ihrem ästhetischen Wert auch für den Artenschutz bedeutend seien, wie ihr der Fachmann versicherte.

Denn obwohl es sich bei etlichen markierten Bäumen um Totholz handelt, sind die Eichen voller Leben: Der Juchtenkäfer, auch Eremit genannt, lebt unauffällig und verborgen in den Baumhöhlen, die zudem Fledermäusen Zuflucht bieten. Der europaweit geschützte Eremit, betonte Scharf, trage für die Erhaltung der Bestände eine besondere Verantwortung.

Eldorado der Artenvielfalt

Das Schambachtal sei ein Gebiet mit hohem ökologischen Wert und ein Eldorado der Artenvielfalt, sagte die Umweltministerin, die die kurze Wanderung sichtlich zu genießen schien.

In ihrem Gefolge waren neben ihrem Landtagskollegen Manuel Westphal die CSU-Bundestagsabgeordneten Ar­tur Auernhammer und Josef Göppel, Landrat Gerhard Wägemann, Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und verschiedene Vertreter von Behörden und Verbänden, darunter zum Beispiel auch der Weißenburger Forstamtsleiter Jürgen Fischer oder Kreisbäuerin Helga Horrer.

Schambachtal ist Eldorado der Artenvielfalt

© Böger

Die Bayerntour Natur, die seit 2005 auf ein halbes Jahr ausgedehnt wurde und Scharf zufolge „ein Sommerspektakel mit großartigen Darstellern von April bis Oktober“ sei, hat in den vergangenen 15 Jahren 45000 Naturführungen in ganz Bayern mit insgesamt rund 700000 Teilnehmern angeboten. „Ein schöner Erfolg und ein Gewinn für alle“, freute sich Scharf. Denn die Teilnehmer bekämen einen „Naturgenuss aus erster Hand“ geboten. Die Natur profitiere langfristig, weil mit dem Natur-Wissen immer auch das Natur-Gewissen wachse.

Scharfs Dank galt in diesem Zusam­menhang den vielen, oft ehrenamtlich tätigen Naturführern, die das „Herz und Rückgrat unserer Aktion“ seien. Aber auch die Naturschutzbehörden leisteten weit mehr als nur ihre dienstliche Pflicht, lobte die Ministerin, die auch dazu aufrief, sich an der Jubiläumsaktion „NaturFreund“ zu beteiligen. Wer Fotos, Gedichte, Geschichten oder Gemaltes an das Umwelt­ministerium zum Thema Natur schickt, wird mit einem Jubliäums­anstecker belohnt. Die originellsten Beiträge werden außerdem im Internet und im nächsten Bayerntour-Natur-Magazin veröffentlicht.

„Ich hoffe, Sie haben den Spaziergang genossen“, verabschiedete Claus Rammler nach 50 Minuten die Mi­nisterin, die sich noch schnell das „Schneckenhaus Gottes“ anschauen wollte vor ihrem nächsten Termin. Bevor sie entschwand, hatte die Erdingerin noch ein letztes Lob auf den Lippen: „Ich habe jetzt einen sehr schönen Eindruck von Mittelfranken.“

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