Schätze aus Bernstein in Ellingen

20.4.2015, 14:00 Uhr
Schätze aus Bernstein in Ellingen

© Schuster

Wolfgang Freyberg, der Leiter des Kulturzentrums Ostpreußen, begrüßte die zahlreichen Besucher zu Eröffnung der Ausstellung „Das Gold des Baltikums – Bernsteinschätze und aktuelle Bernsteinschmuck“. Besonders hieß er Tatjana Suworowa (Leiterin des Kaliningrader Bernsteinmuseums), Tatjana Lysowa (Leiterin der Expositionsabteilung) und Tatjana Sanko (Verwalterin der Bestände) samt Dolmetscherin Olga Karpato herzlichst willkommen. Zusammen haben sie „Interessantes zur Ausstellung vorbereitet, arrangiert und aufgebaut“, stellte Freyberg fest.

Die Ausstellung sei eine „Deutschlandpremiere“, freute sich der Leiter des Kulturzentrums. Um diese in die Wege zu leiten, sei Tatjana Suworowa eigens nach Moskau geflogen, um im dortigen Kultusministerium die Modalitäten zu klären. Er selbst habe im Bayerischen Kultusministerium die Rückführung aller Exponate geklärt. Der Aufwand habe sich auf jeden Fall gelohnt, so Freyberg, denn es gebe nun in Ellingen Stücke zu sehen, die die Besucher in dieser Art nicht kennen.

Museumsleiterin Tatjana Suworowa ging in ihrem Grußwort besonders auf die Geschichte der Bernsteinbearbeitung ein und betonte, dass in dieser Ausstellung sowohl Einzigartiges als auch wiederaufbereitete Arbeiten von Künstlern zu sehen seien. Sie dankte dem Kulturzentrum Ostpreußen, das im Jahr 2013 in Kaliningrad (dem früheren Königsberg) eigene Exponate gezeigt hat. Dieses Entgegenkommen habe es nun ermöglicht, Exponate des Kaliningrader Bernsteinmuseums zum ersten Mal nach Deutschland zu holen.

Wolfgang Freyberg appellierte, sich unbedingt Kunst und Kultur im Raum Königsberg anzuschauen. Bei einer Ostseekreuzfahrt oder anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2018, bei der Kaliningrad einer der Austragungsorte ist, seien Gelegenheiten hierfür. Im Anschluss konnten die Besucher die etwa 200 repräsentativen Sammlungsgegenstände in Augenschein nehmen. Dabei stand Museumsleiterin Tatjana Suworowa Rede und Antwort.

Seit Jahrhunderten fasziniert und verbindet Bernstein die Menschen in der Welt. Das „Gold der Ostsee“, wie das fossile Harz im Mittelalter auch genannt wurde, lagert seit Millionen von Jahren in großen Beständen vor der baltischen Küste. Besonders viel Bernstein findet man heute an der zu Russland gehörenden ostpreußischen Samlandküste. Dort werden noch immer jährlich mehrere Hundert Tonnen unter anderem für die Schmuckherstellung abgebaut werden.

Im Kulturzentrum Ostpreußen im Ellinger Deutschordensschloss sind Produkte des Kaliningrader Bern­steinkombinats aus den 1950er- bis 1990er-Jahren ebenso zu sehen wie Schmuckstücke von Kaliningrader Künstlern aus zurückliegenden Jahrzehnten und ganz moderne Arbeiten russischer und ausländischer Bern­steinkünstler. Es ist dabei die ganze Farbpalette des Baltischen Bernsteins zu sehen – ferner auch Naturbernstein mit schönen Einschlüssen. Besonders eindrucksvoll sind die vornehmlich aus St. Petersburg stammenden modernen Rekonstruktionen und Kopien von Bernsteinkunstwerken aus dem 17./18. Jahrhundert.
 

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