Schutzstreifen für Radler

19.3.2019, 15:52 Uhr

(Platzhalter))Die Maßnahme ist das Ergebnis einer umfangreichen Untersuchung durch das Stadtbauamt unter der Federführung von Tiefbauingenieur Robert Schmidtlein in den vergangenen Wochen. Im Oktober hatte der Stadt-rat die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob eine sichere Radwegeverbindung zwischen der Galgenbergsiedlung und dem Bahnhof eingerichtet werden kann. Verschiedene Varianten der Wegeführung sollten durchgespielt werden. Zugrunde lag dem Beschluss ein Antrag der SPD-Fraktion.

Vorstöße gab es in dieser Angelegenheit schon häufiger, nur nie eine Lösung, denn bisher hatte es stets geheißen, in der Nürnberger Straße sei nicht genug Platz für einen Radweg. In jüngster Zeit werden aber mehr und mehr sogenannte Radfahrschutzstreifen eingerichtet, beispielsweise in der Jahnstraße. Auch in der Nürnberger Straße sind Schmidtlein zufolge solche mit gewissen Einschränkungen möglich. Er wurde von allen Seiten ausdrücklich für die umfangreiche Untersuchung gelobt wurde.

Die Fahrbahn ist in der Nürnberger Straße zwischen 7,50 und zehn Meter breit. Um dort einen Radfahrschutzstreifen aufmalen zu können, muss die vorhandene Markierung entfernt werden. Zudem muss im Bereich der Einmündung des Schmalwieser Weges wegen der Abbiegemarkierungen der Radfahrschutzstreifen unterbrochen werden. Gleiches gilt für die Überquerungshilfe auf Höhe des Takko-Marktes.

Zudem müssen mehrere Kanalde-ckel angehoben werden, weil sie eingesunken sind und so eine Gefahr für den Radverkehr darstellen. Und zwischen den Einmündungen der Rothenburger Straße und des Schmalwieser Wegs muss die Straßenoberfläche saniert werden, weil sie brüchig ist, erläuterte Schmidtlein.

Um Radfahrer aus der Galgenbergsiedlung sicher auf die und aus der Nürnberger Straße zu leiten, schlug er eine zusätzliche Überquerungsfurt nördlich der Galgenbergstraße vor, die auch von Fußgängern genutzt werden kann. „Durch die Überquerungshilfe ist durchaus auch eine Minderung der Kraftfahrzeuggeschwindigkeit im Stadteingangsbereich denkbar“, meint de Ingenieur.

Nicht machbar ist nach Einschätzung des Stadtbauamtes eine Radwegeführung ab der Nürnberger Straße über die Kreuzung am Ellinger Tor und weiter durch die Schulhausstraße. Es wird „bis auf weiteres empfohlen, wegen der teilweise geringen Platzverhältnisse und Nebenzwänge“, den Radverkehr „ab der Ampel Einmündung Wäschgraben im Straßenverkehr bis nach der Einmündung Lehenwiesenweg mitfließen zu lassen“. Von dort aus können Radler dann den bestehenden Geh- und Radweg Richtung Bahnhof nutzen. 

In der Gegenrichtung werden Radstrecken „derzeit noch als nicht sinnvoll eingestuft“, da die baulichen Vo-raussetzungen fehlen, vor allem im Bereich des Zollamtes, aber auch entlang der Post und an der Einmündung der Rosenstraße, heißt es in den Sitzungsunterlagen. In der Bismarckanlage ist der Gehsteig auf der Ostseite zu schmal, um Platz für Fußgänger und Radler zu bieten.

Zu prüfen waren auch alternative Routenführungen abseits der Hauptverkehrsstrecke. Im Schmalwieser Weg ist die Fahrbahn breit genug, um stadtauswärts einen Radfahrschutzstreifen bis zur Schwärzgasse zu markieren. In dieser kann der auf der Westseite vorhandene Geh- und Radweg genutzt werden. Eng wird es auf dem Weg über das Arbeitsamtsgelände und entlang des Parkhauses. 

Weil es sich bei der Schwärzgasse und dem Schmalwieser Weg um Nebenstraßen handelt, schlug das Bauamt vor, dort auf die Markierungen für Radler zu verzichten. Maximilian Hetzner (Bündnis 90/Die Grünen) plädierte dennoch dafür, die Radfahrschutzstreifen anzulegen. Manch einer würde dadurch vielleicht „motiviert, diese Strecke zu nutzen“, und man bekomme so den einen oder anderen von der Hauptverkehrsstrecke in der Nürnberger Straße weg. 

Martin Britz (SPD) argumentierte ähnlich und verwies auf die Kindertagesstätte der Diakonie, die in der Schwärzgasse entstehen soll. Manche Eltern würden doch ihre Kinder mit dem Rad dorthin bringen. Für sie sei es ein Zugewinn an Sicherheit. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel schlug schließlich vor, die Radfahrschutzstreifen in diesem Bereich in den Beschluss aufzunehmen, der eine breite Mehrheit fand.
Angesichts dieser dürfte auch die Zustimmung im Stadtrat reine Formsache sein. Das Thema wird in dessen Sitzung am Donnerstag, 28. März, um 17 Uhr im Gotischen Rathaus behandelt. Eine Gegenstimme ist dann aber schon sicher, nämlich die von Heinz  Gruber.

Der Freie Wähler hatte im Oktober schon den Antrag der SPD abgelehnt, weil das Ergebnis absehbar ist, sagte er damals. Jetzt fühlte er sich in seiner Einschätzung bestätigt. „Auf die Idee, dass wir Striche auf die Straße malen, wären wir auch gekommen, ohne der Verwaltung so viel Arbeit zu machen. Außerdem gaukeln die Radfahrschutzstreifen seiner Ansicht nach „eine falsche Sicherheit vor“. Ihre Einmündung in den regulären Verkehr, vor allem an der Kreuzung am Ellinger Tor, provoziert eine Gefahrenstelle und sei „nicht vertrauenswürdig“.

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