See-Camping zu Langlau soll wachsen

3.9.2015, 08:09 Uhr
See-Camping zu Langlau soll wachsen

© Limes-Luftbild

Landrat Gerhard Wägemann zufolge, der Zwecksverbandvorsitzender und Campingfan zugleich ist, erläuterte den Verbandsräten, dass die Erweiterung aus seiner Sicht absolut sinnvoll sei. Zum einen war der See-Camping während der Sommermonate  laut Zweckverbandsgeschäftsführer Dieter Hofer „zu 100 Prozent ausgebucht“. Eine rund um ein Drittel höhere Belegung wäre seiner Schätzung nach sogar möglich gewesen.

Weil der Trend beim Campen zu im­mer größeren und luxuriöseren Wohnwagen und Reisemobilen geht, seien vor allem auch Luxusplätze nachgefragt, erläuterte der Landrat, bevor die Verbandsräte der Flächennutzungsplanänderung zur Erweiterung zustimmten, die auch die Billigung des Planungsentwurfs enthielt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der zwar noch flexibel und jederzeit änderbar, vermittelt aber eine grobe Vorstellung, wie der See-Camping nach seiner Erweiterung im Süden aussieht, wo sich derzeit ein abgeerntetes Maisfeld befindet.

Dass der Vier-Sterne-Campingplatz, der derzeit 425 Plätze zählt, erweitert wird, hält Walter Schnell, für „begrüßenswert und gut“. Der stellvertretender Rother Landrat wollte in diesem Zusammenhang von Wägemann wissen, wie es denn derzeit um die Verhandlungen über das ehemalige Gelände der „Muna“ (Munitionsanstalt) in Langlau bestellt sei. Wägemann erwiderte, dass für die Immobilie die Bima (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) zuständig sei, die er für einen sehr schwierigen Verhandlungspartner hält.
Wie geht es weiter mit der Muna?

Falls das Grundstück allerdings tatsächlich einmal zum Verkauf anstehe, dann hätten die Kommunen ein Vorkaufsrecht. Derzeit gebe es jedoch keine konkreten Überlegungen. In der Tat hält aber auch Wägemann das Grundstück für „ideal für die touris­tische Nutzung“. Dass es momentan brach liegt, findet er „schade“. Ähnlich geht es hier dem Pfofelder Bürger­meister Willi Renner, der die Verhandlungen mit der Bima ebenfalls als „zäh“, „unflexibel“ und „unvorstellbar“ skizzierte. Aus seiner Sicht ist der jahrelange Stillstand „ein Ärgernis ohne Ende“.

Das „Korpsdepot 257“ in Langlau, wie die Muna im internen Bundeswehrjargon offiziell hieß, wurde nach der Umstrukturierung der Bundeswehrlogisitik zum Materialaußenlager. Langlau wurde am 31. Dezember 2007 außer Dienst gestellt und der Wehrverwaltung übergeben. In Langlau exis­tierte zudem der „Langlau Ammo Dump“ der US Army, dessen Gelände am 16. Januar 1992 an die Bundeswehr übergeben wurde. Noch heute kann man von außen die unterschiedlichen Zauntypen der Bundeswehr und der US-Army gut unterscheiden.

In der jüngeren Vergangenheit gab es Überlegungen vonseiten des Landkreises, auf dem Muna-Gelände für die überörtlichen Einsatzkräfte ein Katastrophenschutz-Zentrum zu errichten. Dort sollten die Fahrzeuge der überörtlichen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz zentral untergebracht werden. In Langlau wäre die erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden: Auf dem Gelände gibt es sowohl Fahrzeughallen als auch Bürogebäude, die zum Beispiel für Schulungen der Einsatzkräfte genutzt werden könnten. Weil die Verhandlungen aber Wägemann zufolge überaus zäh sind und auch die Infrastruktur nicht ganz optimal sei, werden noch andere Standortalternativen geprüft.

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