Sie haben sicher bemerkt: Das war unser Aprilscherz!

1.4.2017, 07:00 Uhr
Sie haben sicher bemerkt: Das war unser Aprilscherz!

© Visualisierung: Floating Houses, Bildmontage: Renner

„Endlich mal wieder eine saisonverlängernde Idee“, freut man sich beim  Tourismusverband Fränkisches Seenland – vor allem mit Blick auf die dann unmittelbar vom See aus möglichen Rundflüge. Und bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbands Brombachsee in dessen Geschäftsstelle in Ramsberg sollen sich alle Teilnehmer einig gewesen sein: „Das wird ein großer Wurf“.

Offiziell wollte sich dazu allerdings noch keiner der Verantwortlichen äußern, denn die Verhandlungen liefen in den vergangenen Tagen nicht nur auf Hochtouren, sondern vor allem hinter verschlossenen Türen. Zum einen, wollte man frühzeitiges Störfeuer verhindern. Zum anderen ist es nicht einfach, eine solche Genehmigung zu bekommen. Und Konkurrenten, beispielsweise von den oberbayerischen Seen könnten Wind von der Sache bekommen und quertreiben.

Ferner galt es, die entsprechenden Fachbehörden, die bisher kaum bis gar nicht zusammenarbeiten mussten, an einen Tisch zu bekommen. Landrat Gerhard Wägemann soll dem Vernehmen nach ein paar mal kräftig aufgestöhnt und mit den Augen gerollt haben, wenn der Amtsschimmel wieder einmal besonders zu galoppieren begann und wasser- sowie luftrechtliche Belange aufeinanderprallten, die Vorteile für das Seenland aber völlig aus dem Blickfeld gerieten.

Die Idee zu dem Wasserflugplatz ist bei den Verhandlungen zur Ansiedlung der schwimmenden Ferienhäuser entstanden. Einer der Gesprächspartner, ein passionierter Flieger, soll die Idee geboren haben, ein Wasserflugzeug zu einer Übernachtungsmöglichkeit umzubauen und im Hafen Ramsberg zu vermieten. Dabei soll es sich aber nicht um irgendein Wasserflugzeug, sondern um die beinahe schon legendäre „de Havilland Beaver“ handeln, ein Flugzeug mit hervorragenden Kurzstart- und Landeeigenschaften, das vor allem auch in den Weiten Kanadas vielfach eingesetzt wird.

Aus diesem Vorschlag heraus wurde dann der Wasserflugplatz Brombachsee geboren. Bei den Investoren für die schwimmenden Ferienhäuser handelt es sich schließlich um ein finanzkräftiges Klientel, für das Zeit auch Geld ist. Schnell unmittelbar vor Ort zu kommen, ist hier wichtig. Und so können Geschäftsflieger, vorausgesetzt sie buchen ein geeignetes Flugzeug, nun direkt im Herz des Fränkischen Seenlandes einschweben.

Von der Infrastruktur her ist es kein Problem, den Wasserflugplatz anzulegen. Eine eigene Bahn muss nicht ausgewiesen werden, denn die Start- und Landerichtungen variieren je nach Windrichtung. Und am Ramsberger Hafen liegen eh weniger Segelboote als erhofft, sodass genügend Anlegestellen für die Wasserflugzeuge vorhanden sind. Einzig das Gebäude des Hafenmeisters muss aufgestockt werden für den Tower, in dem künftig der Flugleiter residiert. Mit diesem Posten entstehen übrigens als Nebeneffekt wieder Arbeitsplätze für hochqualifizierte Kräfte.

Wird eine Tankstelle erlaubt?

Apropos Arbeitsplätze. Aus gut unterrichteten Kreisen war zu hören, dass auch schon ein luftfahrttechnischer Betrieb sein Interesse bekundet hat, am Hafen Ramsberg eine Werft anzusiedeln, um die Wasserflugzeuge zu warten oder bei Reparaturen zur Verfügung zu stehen. Unklar ist noch, ob damit auch eine Tankstelle für die Wasserflugzeug verbunden werden kann. Schließlich sind die Treibstoffe und Schmiermittel, die dort verkauft werden, wassergefährdende Stoffe.

Zugelassen werden soll die Anlage übrigens für Flugzeuge mit einer maximalen Abflugmasse von sechs Tonnen. Damit dürften auch zweimotorige Flugzeuge wie eine Twin Otter, die bis zu 19 Passagieren Platz bietet, ab dem Hafen Ramsberg starten und landen.

Kritisch beäugt wird die Ansiedlung des Wasserflugplatzes zum einen von Umweltschützern, die Gefahren für die Natur sehen, und zum anderen von den im Landkreis ansässigen Luftsportvereinen. Sie befürchten, dass künftig die Passagiere, die das Seenland oder den Naturpark Altmühltal aus der Vogelperspektive erleben wollen, bei ihnen gänzlich ausbleiben.

Das erste Wasserflugzeug soll übrigens schon am heutigen Samstag,
1. April, zu ersten Teststarts und -landungen am Ramsberger Hafen eintreffen.

April, April! Daraus ist natürlich nichts geworden. Denn die ganze Geschichte war natürlich nur ein Aprilscherz.

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