Spatenstich für die Ortsumgehung von Dettenheim

5.12.2014, 18:55 Uhr
Spatenstich für die Ortsumgehung von Dettenheim

© Markus Steiner

Die Umfahrung des Weißenburger Ortsteils wurde von den Dettenheimern seit Langem herbeigesehnt. Seit über 20 Jahren hofften die Bürger auf ihre Umgehung. Denn bislang durchschneidet die Bundesstraße 2 den Ort förmlich. Bis zu 20.000 Fahrzeuge rollen täglich durch das Dorf. Selbst schwere Unfälle, darunter tödliche, hat es bereits gegeben.

Viele Jahre wurden die Dettenheimer von Behörden und Politik immer wieder vertröstet. Die Bürger haben es lange Zeit mit großer Geduld ertragen, bis die Stimmung in Wut umschlug. Mit Transparenten und einer Bulldog-Blockade machten sie noch vor kurzem auf ihre Misere aufmerksam.

Beim offiziellen Spatenstich war von diesem Unmut nichts mehr zu spüren, sondern es dominierte die Vorfreude auf künftige, deutlich ruhigere Zeiten. Ortssprecher Karl Roth hatte ein zufriedenes Grinsen aufgelegt und auch der Rest der Dettenheimer war sichtlich bester Stimmung. Bis es in dem Ort endlich ruhiger wird, wird es noch mindestens zwei Jahre dauern.

Spatenstich für die Ortsumgehung von Dettenheim

© Markus Steiner

Mehr Lebensqualität, mehr Sicherheit

Doch jedem Anfang wohnt bekanntlich ein Zauber inne, zitierte Dorothee Bär den Schriftsteller Hermann Hesse und bekannte, dass für sie jede Ortsumfahrung ein Grund zur Freude sei: „Ich bin eine große Freundin von Ortsumgehungen. Weil sie mehr Wohn-, Lebens- und Umweltqualität bringen.“ Der Spatenstich sei deshalb ein ingesamt sehr positiver Anlass, auch wenn es bis zum gestrigen Tag sehr lange gedauert habe. Bär dankte den Anwohnern für ihre Geduld und sagte mit Blick auf die Eröffnung: „Ich möchte das Band noch in dieser Legislaturperiode durchschneiden.“

Joachim Herrmann betonte, dass die neue Umgehung die Ortsdurchfahrt vom Durchgangsverkehr entlaste und die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer auf der B 2 wesentlich verbessere. Herrmann nannte die B 2 „die wichtigste Verbindung für den weiträumigen Verkehr zwischen dem Zentrum der europäischen Metropolregion Nürnberg und dem Raum Augsburg“. Auch, weil sie den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, der als einziger keinen Autobahnanschluss hat, an die Autobahnen anbinde.

Landratstellvertreter Robert Westphal bezeichnete die B 2 als „Lebensader für den Landkreis“. Mit der Umgehung von Dettenheim werde endlich ein Nadelöhr beseitigt. Aber es stünden noch weitere Baustellen im Landkreis an, darunter auch die Ortsumfahrung von Rothenstein.

Weitere Planungen laufen

Die Planungen für die letzte Lücke im Ausbaukonzept der B 2 im Bereich von Weißenburg laufen Herrmann zufolge bereits auf Hochtouren. Jetzt müsse nur noch die Ortsumgehung von Dietfurt im neuen Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft werden. Dann könnten auch die Planungen zur Beseitigung der letzten Ortsdurchfahrt auf der B 2 zwischen Nürnberg und Augsburg beginnen.Die Kosten für die insgesamt knapp fünf Kilometer lange Strecke trägt der Bund. Sowohl die Ortsumgehung als auch der daran anschließende Abschnitt bis zur Anschlussstelle Treuchtlingen wird mit drei Fahrstreifen gebaut.

An seine Berliner Kollegin Bär gerichtet sagte Herrmann: „Wenn Du dort Geld zur Verfügung stellst, wirst Du auch in Dietfurt so freundlich empfangen wie hier.“ Für die Menschen dort sei der tägliche Verkehr eine Zumutung und eine Riesengefahr. Für Mittelfranken war der Freitag ein „Supertag“: Nach dem Spatenstich in Dettenheim reisten Bär und Herrmann nach Untersteinbach weiter, wo die Umgehung bereits eingeweiht werden konnte.
 

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