Stand-Up-Paddler-Elite kommt auf den Brombachsee

28.5.2015, 09:47 Uhr
Stand-Up-Paddler-Elite kommt auf den Brombachsee

© Lost Mills Race

„In Europa sind wir die Nummer eins“, sagt Rolf Gsänger. Den grauhaarigen, drahtigen, sonnengebräunten Mann kennt man rund um den See als „Surf-Sepp“. Seit vier Jahren richtet er das „Lost Mills Race“ aus. Und nachdem in dieser Saison zwei wichtige andere Rennen ins Wasser fielen, gibt es an der Spitzenstellung des lokalen Rennens keine Zweifel mehr. Gsänger selbst betreibt seit vielen Jahren ein Wassersportzentrum am Kleinen Brombachsee.

Als er anfing, war Surfen noch Trendsport, jetzt ist er ganz groß da­bei, wenn es darum geht, die nächste Trendwelle an den Strand zu reiten. „Wir sind das größte SUP-Center Europas“, sagte er über seine Schule samt Shop in Langlau. Sogar ein eigenes Strömungsbecken hat er gebastelt, damit Interessenten ihr Board gleich vor Ort ausprobieren können.

Tatsächlich ist das Stand-Up-Paddling weltweit schwer im Kommen. Das liegt auch daran, dass man das SUP als Hochleistungssport auf Sprint- oder Langstrecke betreiben kann oder als eine Art gemütliches Spazieren­gehen auf dem Wasser. In Australien oder den USA ist das Stehend-Paddeln deutlich weiter verbreitet als in Europa, und man wundert sich dort nicht groß, wenn ein Senior in gemächlichem Tempo auf seinem Brett übers Wasser paddelt.

Surfer mit dicken Oberarmen

An den Brombachsee kommen aber nicht die gesundheitsbewussten Spazierfahrer, sondern die Top-Athleten der Szene – meist braun gebrannte Surfertypen von anderen Kontinenten mit ziemlich massiver Oberarmmus­kulatur. Im vierten Jahr bereits veranstaltet Gsänger das „Lost Mills Race“, das nicht nur nach den im Seenland versunkenen Mühlen des Brombachsees benannt ist, sondern beim Langstreckenrennen am Samstag, 6. Juni, über 18 Kilometer auch über alle ehemaligen Mühlenstandorte hinwegführt. Dass die Stars der Szene jedes Jahr wiederkommen, hat auch mit dem Charme des Seenlandes zu tun. „Die Neuseeländer sagen immer, sie fühlen sich bei uns wie zu Hause“, erzählt Gsänger. „Viel Natur und keine Hochhäuser.“ 

Der Langkurs am Samstag ist der sportliche Höhepunkt des Wochenendes, für Zuschauer allerdings gibt es bessere Gelegenheiten, sich das Paddeln auf Weltklasseniveau anzusehen: etwa am Donnerstag, 4. Juni, um 10.00 und um 14.00 Uhr, wenn der schnells­te Paddler der Welt gesucht wird. Athleten aus 20 Nationen treten dann auf einer 200-Meter-Strecke gegeneinander an und zeigen, wie schnell sie ihr Brett im Vollsprint durchs Wasser pflügen können.

Slalom durch die Bojen

Am Freitag, 5. Juni, wird dann eine SUP-Disziplin erfunden: der Parallel-Slalom. Zwei Sportler treten dabei im direkten Duell gegeneinander an und müssen einen parallel gesteckten Kurs absolvieren. Um 10.00 Uhr und um 14.00 Uhr werden die Athleten ins Wasser geschickt. Auch das dürfte für die Zuschauer am Strand recht spannend sein.

Bereits am Dienstag und Mittwoch können sich Interessierte in Langlau rund um das Hotel Seehof, das in das Geschehen involviert ist, am SUP versuchen oder bei einiger Vorkenntnis auch an der Qualifikation für das Langstrecken-Rennen am Samstag teilnehmen. Ein sanfterer Einstieg wäre sicher der „Seehof-Cup“ am Mittwoch um 14.00 Uhr – eine Art Jedermann-Rennen auf dem Paddelbrett.

Auch der Erdinger-Cup am Samstag um 14.30 Uhr steht für alle offen. Am Samstag gibt es zudem für Kinder die Möglichkeit, an einem Rennen teilzunehmen. Um 10.00 Uhr und um 11.00 Uhr starten verschiedene Altersklassen.

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